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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Just tatsächlich das Risiko eingehen würden, ihre Kontrolle über die Volksflotte zu lockern – erst recht nicht so weit, dass sie McQueen erlaubten, eigene Angriffspläne durchzuführen. Ich zum Beispiel habe Ihnen damals zugestimmt.« Er grinste schief. »Admiral White Haven hat das allerdings nie getan, wenn ich mich recht entsinne. Er hat mich sogar ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns unnötig entblößen. Das ist wirklich eine schlechte Gewohnheit von ihm. Dauernd hat er Recht.«
    »Er hat sich auch ein- oder zwomal geirrt, Sir«, erwiderte Givens. Sie mochte Hamish Alexander und respektierte ihn. Doch wenn sie sah, wie fabelhaft sich Caparelli unter seiner Last hielt, kam sie unweigerlich zu dem Schluss, dass White Haven trotz seiner Brillanz eine schlechtere Wahl für den Ersten Raumlord der Kriegszeit gewesen wäre als Caparelli.
    Als sie erstmals begriffen hatte, dass sie so dachte, war sie zunächst überrascht gewesen, doch je mehr sie darüber nachdachte, desto eher verstärkte sich ihr Eindruck. White Haven war ein brillanter, charismatischer Anführer, der keine Geduld mit Narren hatte, aber er war es nicht gewöhnt, wichtige Aufgaben zu delegieren – womöglich war er dazu außerstande. Manchmal wurde er zum Opfer seiner eigenen Brillanz: Er war daran gewöhnt , Recht zu haben, und die Leute um ihn gewöhnten sich ebenfalls rasch daran. Zu einem guten Teil, das gab Givens zu, lag dies daran, dass er sich tatsächlich nur sehr selten irrte. Aber weil er so selbstsicher war, kam es manchmal vor, dass er alle anderen einfach überwältigte. Außerdem stürzte er sich mit großer Leidenschaft in jede Debatte. Er genoss es, seinen Verstand bis an die Grenzen zu beanspruchen, und erwartete von seinen Untergebenen das Gleiche. Nicht bei jedem arbeitete der Verstand jedoch nach White Havens Geschmack, und unweigerlich fühlten sich einige von ihm eingeschüchtert oder gar bedroht, weil er ihnen mit großem Nachdruck abverlangte, ihre Schlussfolgerungen zu verteidigen. Sich eingeschüchtert zu fühlen war jedoch die falsche Reaktion. Schließlich erwartete man von ihnen, dass sie sich wie erwachsene, verantwortliche Offiziere der Navy Ihrer Majestät benahmen. In Wirklichkeit allerdings wurde dieses Ideal allzu oft nicht erreicht, und während Givens wusste, dass White Haven niemanden für einen simplen Widerspruch bestrafen würde, teilten längst nicht alle seiner Untergebenen ihre Zuversicht. Ein Stabsoffizier musste schon großen Mut mitbringen, um White Havens Ansichten offen zu bestreiten. Im Verein mit White Havens Zutrauen in das eigene Urteilsvermögen führte diese Hemmschwelle gelegentlich dazu, dass der Admiral sozusagen die eigenen Scheuklappen nicht loswurde. Ein Beispiel dafür bildete sein anfänglicher Widerstand gegen die neuen LAC-Träger und Superdreadnought-Typen. Er hatte nicht einmal bemerkt, wie doktrinär und borniert er sich verhielt, weil kein Untergebener den Mut besessen hatte, ihm zu sagen, er solle sich nicht wie ein Idiot aufführen. Und das war auch kein Wunder: Hatte man es doch mit jenem Mann zu tun, den man allgemein als wichtigsten Strategen der RMN ansah (einschließlich, wenn auch widerwillig, Sonja Hemphills und des Rests der Jeune École) .
    Hingegen fürchtete sich niemand, Thomas Caparelli einen abweichenden Standpunkt vorzulegen. Caparelli stimmte dem betreffenden Offizier entweder zu oder nicht, und Givens hatte noch nie erlebt, dass er eine abweichende Meinung kurzerhand beiseite gewischt hätte. White Havens Brillanz mochte ihm zwar fehlen, dafür aber war er längst nicht so bissig wie mitunter der Earl. Zusammen mit seiner unbeirrbaren Integrität, seiner Selbstdisziplin und Entschlossenheit wurde Caparelli daher nach Givens’ Ansicht zur bestmöglichen Wahl für seine gegenwärtige Aufgabe.
    »Ich weiß, dass er sich gelegentlich auch einmal irrt«, stimmte der Erste Raumlord ihr zu. »Aber diese Gelegenheiten sind sehr selten. Und das war keine davon.«
    »Nein. Nein, das war es nicht«, gab sie zu.
    »Wie dem auch sei.« Caparelli drehte sich ihr mit dem Sessel zu, lehnte sich bequem zurück und verschränkte die Arme. »Sagen Sie mir lieber, warum Sie diese neuen Havie-Verlegungen für so wichtig halten.«
    »Aus mehreren Gründen«, antwortete Givens ohne zu zögern. »Zum einen verlegt der Feind diesmal echte Wallschiffe, und nicht nur kleine Schlachtschiffe aus Hintersystemen. Die Schiffe kommen nach wie vor aus zwotrangigen

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