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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mehr bot, saß links neben ihr. Jaruwalski machte beim Wiedererlangen ihres Selbstvertrauens gewaltige Fortschritte, seit Honor sie zu ihrer TLF-Adjutantin bestellt hatte. Vor allem schadete ihr nicht, dass sie aktiv an Honors Umgestaltung der Hirnmühle teilnahm. Mit ihrer Verschlagenheit und Unberechenbarkeit als Kommandeur der Gegnerstreitkräfte hatte sie sich den wehmütigen Respekt der augenblicklichen Lehrgangsteilnehmer errungen. Am wichtigsten war aber wohl, dass Jaruwalski bemerkte, wie der Rest der Navy sich allmählich Honors Urteil über die Zwote Schlacht von Seaford-9 anschloss. Jaruwalski schien dieses Verdienst allein Honor anzurechnen, obwohl Letztere dies für überzogen hielt. Wirklich wichtig war aber, dass die Navy sich nicht selbst in den Fuß schoss, indem sie sich eines ihrer begabtesten Taktischen Offiziere beraubte.
    Nimitz und Samantha saßen natürlich zu Honors rechten. Sie teilten sich einen neuen, zweisitzigen Hochstuhl, den MacGuiness für sie entworfen hatte. Gleich neben ihnen saß der Konteradmiral der Roten Flagge Jackson Kriangsak, Honors Erster Offizier im TLF. Falls es dem etwas beleibten, dunkelhaarigen Flaggoffizier in irgendeiner Weise unangenehm war, dass er einen Platz hinter einem Paar Baumbewohner mit seidigem Fell saß, so ließ er sich das in keiner Weise anmerken. Tatsächlich hatte Honor nur Heiterkeit von ihm aufgenommen, als er die Sitzordnung entdeckte, und er war von Samantha fasziniert. Während des Essens hatte er sie betont mehrere Male angesprochen; an dieser Höflichkeit ließen es sogar viele gebürtige Sphinxianer mangeln. Honor hatte bemerkt, dass er ihr einen Selleriestängel aus seinem Salat zugeschoben hatte, und der Admiral hatte Nimitz zur raschen Erholung von den letzten Operationen beglückwünscht.
    Sechs weitere Offiziere und achtzehn Raumkadetten saßen nach Kriangsak und Jaruwalski an der langen Tafel, und Mike Henke blickte Honor vom anderen Ende entgegen. Henkes Schiff war wieder im Sternenkönigreich und bis zur nächsten Verwendung der Homefleet zugeteilt worden. Honor ließ den Blick über die Raumkadetten schweifen, die eigentlich im Mittelpunkt dieser Abendgesellschaft standen. Sie sah, wie Midshipman Theodore zusammenzuckte, als hätte ihm jemand unter dem Tisch gegen das Schienbein getreten. Nun, so wird es wohl auch sein , dachte Honor, denn Midshipwoman Theresa Markovic sah Theodore stirnrunzelnd an und richtete die Augen bedeutsam auf sein beinah unberührtes Weinglas.
    Theodore starrte sie einen Moment lang begriffsstutzig an, dann verstand er, und sein Gesicht schlug zu einem interessanten Purpurton um. Er war der jüngste anwesende Offizier. Ein Midshipman war zwar nicht mehr als eine Larve innerhalb des Zyklus, durch den aus einem Zivilisten ein Offizier der Königin wurde, doch brachte diese Position gewisse überlieferte Verpflichtungen mit sich. Und eine dieser Verpflichtungen hatte er offenbar vergessen, bis Markovic ihm die Kniescheibe malträtierte. Nun erhob er sich abrupt und packte sein Weinglas. Fast hätte er den Inhalt verschüttet, was ihn noch tiefer erröten ließ, doch dann holte er tief Luft und gewann sichtlich die Fassung wieder. Als Empfänger der Prolong-Behandlung dritter Generation sah er aus, als wäre er höchstens dreizehn T-Jahre alt, und seine Stimme drohte sich zu überschlagen, als er das Glas hob und den Toast ausbrachte.
    »Ladys and Gentlemen, auf die Königin!«
    »Auf die Königin!«, grollte die Antwort, und Honor hob ihr Weinglas und trank. Auf warmen Kakao schmeckte der Burgunder recht eigenartig, und im Hinterkopf hörte sie, dass Nimitz sich über ihr neues Geschmackserlebnis amüsierte.
    Die Weingläser wurden gesenkt, und die Tischgespräche lebten wieder auf, dabei war der offizielle Teil noch nicht vorüber. Honor sah Midshipwoman Abigail Hearns an. Die junge Frau erwiderte den Blick, dann stand sie auf, holte ebenfalls, wenngleich nicht so offensichtlich Luft wie Theodore, und hob ihr Glas.
    »Ladys und Gentlemen«, verkündete sie mit ihrem weichen, fremd klingenden Akzent, »auf das Wohl von Grayson, der Schlüssel, des Schwerts und des Prüfers!«
    Es folgte ein Augenblick der Verwirrung, dann wurden die Gläser wieder gehoben, und Honor verbarg ein verschmitztes Lächeln, während die anderen Offiziere und Raumkadetten stockend antworteten. Einer oder zwei wiederholten den Trinkspruch richtig; der Rest hoffte offenbar, dass ihre unvollkommenen Versuche im allgemeinen Gemurmel

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