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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zuerst eintraf. Doch den Steuerzahlern hatte die Einführung des Systems einen nachhaltigen Schock versetzt und die Finanz- und Investmentmärkte schwer erschüttert. Am Horizont zeichnete sich bereits eine zunehmende Inflation ab, und gleichzeitig erlegte die Regierung der gesamten Industrie strenge Rationalisierungsrichtlinien auf.
    Trikoupis konnte den Wählern ihre Bestürzung nicht verdenken. Fast fünf T-Jahrhunderte lang war das Sternenkönigreich ohne Maßnahmen wie diese ausgekommen, und nun erschienen sie wie eine Rückkehr ins Dunkle Zeitalter ein oder zwei Jahrhunderte vor der Diaspora. Pessimisten erinnerten die Finanzierungsmethoden jetzt schon an die ruinöse Politik, welche die einst wohlhabende Republik Haven in einen unersättlichen, interstellaren Moloch verwandelt hatte.
    New Kiev, North Hollow, High Ridge und Lady Descroix hatten alle für das neue Steuermodell gestimmt, weil es ›ihre patriotische Pflicht‹ sei. Selbstverständlich hatten sie vor der Stimmabgabe ausführlich ihre Bedenken geäußert, und alle hatten mehrfach darauf hingewiesen, nur deswegen zugestimmt zu haben, weil die Regierung Cromarty die Steuererhöhungen als kriegsentscheidend eingestuft habe; alle stellten sie sicher, dass die Wählerschaft erfuhr, wie groß ihre Vorbehalte gewesen seien – und in welcher Art Lord Alexander, Cromartys Schatzkanzler, sie in den Schwitzkasten genommen habe, um ihre Mitarbeit zu erzwingen. Ganz schön raffiniert , räumte Trikoupis ein. Nicht gerade nett, aber sehr wirkungsvoll. Zum einen stand die Opposition gut da, weil sie zum Wohl des Sternenkönigreichs über ihre politischen Ziele hinwegblickte, und zum anderen schob sie die Schuld für die schmerzhafte Steuerlast ganz auf die Regierung. Bewusst hatte kein einziges Oppositionsmitglied eingestanden, dass die neuen Schiffe, für deren Bau das Geld bestimmt war, den Krieg gewinnen und am Ende die gesamte Allianz von ihrer erdrückenden wirtschaftlichen Last erlösen würden.
    Im Augenblick aber waren Cromarty, William Alexander und der Earl von Gold Peak vermutlich die drei unbeliebtesten Männer im gesamten Sternenkönigreich. Sie waren die Spitze der Regierung und daher unvermeidlich das Ziel des öffentlichen Unmuts. Da die Königin ihren Ministern nachhaltig den Rücken stärkte, konnte die Opposition nur wenig unternehmen, um sich die Unzufriedenheit der Wählerschaft kurzfristig zunutze zu machen. Trikoupis hoffte inbrünstig, die erwartete Wende im Kriegsgeschehen möge sich ein wenig beeilen und bald eintreffen. Sobald die Alliierten wieder Siege errangen, würden viele …
    Das Comterminal gab das durchdringende Zweitontrillern einer Notfallnachricht von sich und schnitt Trikoupis’ Gedankengang ab. Er hastete mit zwei langen Schritten hin und drückte den Annahmeknopf.
    »Ja?«, fragte er scharf, während sich das Display erhellte.
    »Sensor Eins meldet unidentifizierte Hyperabdrücke neunzehn Lichtminuten von Zelda, Sonnenpeilung eins eins sieben zu null eins neun, Admiral.« Captain Jason Haskins, der Skipper der Isaiah MacKenzie , verzog grimmig den Mund; er sprach knapp, fast stakkatohaft; sein weicher graysonitischer Akzent war kaum zu bemerken. »Admiral Malone hat Bereitschaftsstufe Eins befohlen. Den Überlichtbaken zufolge sind es wenigstens fünfunddreißig Wallschiffe, Sir.«
    »Dann ist es diesmal nicht bloß ein Raid«, stellte Trikoupis mit erheblich mehr Ruhe fest, als er empfand.
    »Davon kann man wohl ausgehen, Sir.« Haskins verzog den angespannten Mund kurz zu einem Grinsen. »Sie dringen mit dreihundertzwanzig Gravos systemeinwärts vor, also schleppen sie Raketenbehälter. Gegenwärtige Geschwindigkeit dreitausendfünfhundert Kps. Rendezvous mit dem Planeten auf zeitoptimiertem Kurs in etwa fünfeinhalb Stunden, Schubumkehr nach zwo Komma sechs Stunden – einhundertsechsundfünfzig Minuten. Nur bezweifle ich, dass sie ein Rendezvous planen.«
    »Ich teile Ihre Zweifel«, sagte Trikoupis in ironischem Ton und grinste schmal. Zelda war der einzige, mehr oder weniger (eher weniger) bewohnbare Planet des Elric-Systems. Seine Atmosphäre war ausgesprochen unerquicklich: nasskalt, muffig und angereichert mit vulkanischen Gasen. Als wäre das nicht genug, lebte in der Luft Zeldas eine mikroskopisch kleine Pflanzenart, die zum verschwommenen Aussehen der planetarischen Landschaft beitrug, den eigenen pikanten Duft in den schwefligen Gestank der Vulkane mischte, von denen es auf Zelda viele gab, und jeden

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