Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
»Lassen Sie sich aber nicht hinreißen. Rodens und Bolgeos Monstrum kommt uns nicht billig, und wenn es nicht funktioniert, dann muss ich mir für das Logistikamt eine gute Erklärung ausdenken, wohin die vielen Ersatzteile verschwunden sind.«
    »Nur keine Sorge, Sir. Wenn ich das Ding baue, dann funktioniert es auch. Und wenn nicht, dann nehme ich Bolgeo mit eigenen Händen die Karten weg, und er bekommt sie erst wieder, wenn es klappt.«
     

25
     
    »So geht das nun schon seit Monaten«, meckerte die schlanke, dunkelgesichtige Frau auf dem Display. »Wir haben noch immer Ärger wegen des Angriffs auf das Sansibar-System. Der Botschafter des Kalifen war erst gestern bei Dame Elaine und wollte über die Zukunft des verstärkten Wachverbands ›aufgeklärt‹ werden. Eigentlich hätte er aber lieber gehabt, dass sie ihm hoch und heilig schwört, die Schiffe könnten bis in alle Ewigkeit dort stationiert bleiben. Einen solchen Eid konnte sie ihm natürlich nicht leisten. Da hätten sie schon mit dem Earl persönlich sprechen müssen, und nicht mit einer Staatssekretärin. Selbst wenn Dame Elaine das Recht hätte, politische Verbindlichkeiten einzugehen, hätte der Herzog doch noch immer jedem in der Allianz klar gemacht, dass solche Entscheidungen vom Militär getroffen werden. Botschafter Makarem hätte also einen seiner Attachés in die Admiralität schicken sollen, um bei deinen Chefs vorzufühlen, und nicht bei uns!«
    Konteradmiral Aristides Trikoupis, GSN (noch vor drei Jahren war er ein Captain Junior-Grade der Royal Manticoran Navy gewesen), streckte sich im Arbeitszimmer des Admirals an Bord von GNS Isaiah MacKenzie auf dem Sofa aus. Während er sich den Brief seiner Frau ansah, wackelte er schamlos entspannt mit den Zehen, über denen er nur Socken trug. Mirdula Trikoupis gehörte zu den leitenden permanenten Angestellten im Außenministerium, und die Miene auf ihrem lebhaften Gesicht ließ einen gewissen Abscheu erkennen.
    »Und dann haben gewisse Herrschaften, die ungenannt bleiben sollen, angefangen, Druck auf uns auszuüben, weil sie auf Einzelheiten des vertraulichen Nachrichtenverkehrs zwischen dem Earl und den Graysons scharf waren. Und dabei haben sie ständig auf alle möglichen schrecklichen Folgen angespielt, die wir nach dem nächsten Regierungswechsel erdulden müssten, wenn wir nicht ausplaudern würden, was sie hören wollten!« Mit mehr als nur einer Andeutung echter Wut verzog sie das Gesicht. »Ich schwöre dir, Aristides, manchmal könnte ich auf die Straße rennen und die ersten drei Politiker, die mir über den Weg laufen, mit bloßen Händen erwürgen!«
    Trikoupis lachte laut auf – keineswegs, weil er sich nicht ebenso wie sie danach sehnte, gewisse ›ungenannt bleibende‹ Zeitgenossen auf Dauer zu beseitigen. Waren es etwa Mitarbeiter von High Ridge, New Kiev oder Descroix? Muss wohl so sein , dachte er. Er lachte über das Bild, das ihm vor Augen trat. Trikoupis war nur knapp über einen Meter siebzig groß und überragte die Graysons seiner Besatzung nicht so turmhoch wie die meisten anderen manticoranischen Offiziere, die an die GSN ausgeliehen worden waren … aber neben seiner zierlichen Ehefrau wirkte er wie ein Riese. Mirdula war vierzehn Zentimeter kleiner als er, und der Gedanke, wie sie Politiker erwürgte, gefiel ihm sehr – am besten zwei gleichzeitig, jeden mit einer Hand, während ihre Füße ein Stück über dem Boden schwebten.
    Eigentlich durfte Mirdula solche Dinge keinem Amtsfremden erzählen, aber sie hatte sorgsam ihre private Verschlüsselung benutzt (die vom Foreign Office zur Verfügung gestellt wurde), und ihre Briefe an ihn reisten ausschließlich an Bord von schnellen Hochsicherheits-Kurierbooten der Navy. Außerdem hatte er vor dem Krieg drei Jahre als Militärattache auf Haven gedient, und seine Unbedenklichkeitsbescheinigungen vom Außenministerium und dem ONI waren nach wie vor in Kraft. Trotzdem nahm er sich vor, sie zu bitten, in ihrem nächsten Brief mit den Interna des Foreign Office ein wenig mehr zu geizen.
    »Ich weiß einfach nicht, wie der Earl das aushält, auch wenn wir einiges von ihm abhalten«, fuhr Mirdula nüchterner fort. »Wahrscheinlich ist er geübt darin, selbst dann noch leutselig zu erscheinen, wenn er am liebsten jemanden über den Haufen schießen würde. Und er muss es gewöhnt sein, dass Leute ihn ständig beiseite nehmen und um persönliche Gefallen bitten; er ist schließlich der Onkel der Königin. Aber hier geht es

Weitere Kostenlose Bücher