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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Traggestell lugten. »Er hatte einen kleinen Zusammenstoß mit einem Pulsergewehrkolben. Nichts, was sich nicht reparieren ließe, Benjamin.«
    »Reparieren?« , fauchte er, und sie spürte seine neu aufkeimende Wut. Nun, damit hatte sie gerechnet. Er wusste, dass sie zu der Minderheit gehörte, bei der die Regenerationstherapie nicht anschlug.
    »Reparieren«, wiederholte sie in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete, und verletzte ein tausend Jahre altes Protokoll, indem die dem Protector von Grayson sanft und voll Zuneigung an der Schulter rüttelte. »Nicht mit allen Originalteilen, aber im Sternenkönigreich gibt es ausgezeichneten Ersatz, das wissen Sie doch.«
    Er funkelte sie an; fast zürnte er ihr, dass sie versuchte, ihre Verstümmelung als unwesentlich abzutun. Beide wussten sie nur zu gut, dass nicht einmal die fortschrittliche manticoranische Medizin ihr echten Ersatz bieten konnte. Bei der Qualität moderner Prothesen bemerkten andere Menschen deren wahre Natur zwar so gut wie niemals, und viele von ihnen boten wie etwa Honors kybernetisches Auge, das man an Bord der Tepes zerstört hatte, durchaus Vorteile gegenüber den natürlichen Organen, doch in jedem Fall war eine Schnittstelle zwischen Nerven und Maschine erforderlich. Ganz gleich, wie gut das Ersatzteil war, einige Funktionen gingen immer verloren, und welche Verbesserungen eine Prothese zum Trost auch mitbrachte, sie besaß nicht die Empfindlichkeit des Originals – und würde sich niemals so lebendig anfühlen.
    Dann glättete sich Mayhews Gesicht. Er tätschelte Honors Hand, die auf seiner Schulter lag, und rang sich ein Nicken ab, als begreife er, warum sie ihn zu beruhigen suchte. Vielleicht begriff er es ja tatsächlich; Honor konnte seine Empfindungen nicht genau genug lesen, um sich dessen sicher zu sein. Gewiss aber war er intelligent genug, um zu erkennen, welche potenzielle Gefahr seine Wut bedeutete; dann musste ihm klar sein, wieso sie diese Wut abzuwenden strebte, bevor sie Benjamin zu einem Rachefeldzug trieb.
    Apropos Vergeltung …
    »Genau genommen«, sagte sie in fröhlicherem Ton, »hatte ich viel mehr Glück als jeder einzelne von denen, die mich so verstümmelt haben, wissen Sie.«
    »Tatsächlich?«, fragte Mayhew misstrauisch. Honor nickte und deutete dann mit einer Kopfbewegung auf den stämmigen Raketentechniker, der – endlich – hinter den Offizieren aus dem Shuttle die Wartehalle betrat.
    »Senior Chief Harkness hat letztendlich dafür gesorgt, dass jeden, der etwas mit meinem Zustand zu tun hatte, ein sehr übles Ende ereilte – einschließlich Cordelia Ransoms«, erklärte sie dem Protector.
    »Wirklich?« Mayhew musterte Harkness voll Anerkennung. »Respekt, Respekt, Senior Chief! Wie übel war das Ende denn genau?«
    Harkness errötete und wollte etwas murmeln, zögerte jedoch und blickte Honor beschwörend an. Mit gesetztem Lächeln erwiderte sie seinen Blick und ließ ihn schmoren; in ihrer rechten Wange bildete sich ein Grübchen. Dann aber erbarmte sie sich seiner.
    »So übel es nur geht, würde ich sagen«, antwortete sie. Als Mayhew sie anblickte, hob sie die Schultern. »Senior Chief Harkness hat dafür gesorgt, dass eine Pinasse im Beiboothangar eines Schlachtkreuzers ihren Impellerkeil hochfuhr«, erklärte sie ihm sehr nüchtern.
    »Gnädiger Prüfer!«, hauchte Matthews, und Honors Lächeln wurde schief und kalt.
    »Wenn irgendwelche Reste übrig sind, dann sind sie wirklich klitzeklein, Benjamin«, sagte sie leise.
    Mayhew sog außerordentlich zufrieden die Luft ein, und seine Nasenflügel blähten sich. »Respekt, Respekt, Senior Chief«, wiederholte er. Honor empfand gelinde Erleichterung, weil der Zorn des Protectors sich ein wenig legte. Die Verantwortlichen für Honors Verunstaltungen waren ausnahmslos tot – und das ohne jeden Zweifel. Ihr Tod besänftigte den Protector nicht, denn die Vorgesetzten dieser Leute waren noch immer am Leben, doch sein Verlangen, gegen jemanden vorzugehen und loszuschlagen, war auf ein beherrschbares Maß gemildert.
    Er blickte Harkness noch kurz sinnend an, dann schüttelte er sich leicht und wandte sich Honor zu.
    »Wie Sie sehen«, sprach er mit alltäglicherer Stimme, »bin ich Ihrem Rat gefolgt und habe die Neuigkeit nur minimal verbreitet. Selbst Wesley wusste nicht, worauf er wartet.« Er verzog den Mund zu einem Lächeln, das zwar noch immer sardonisch wirkte, ihm jedoch schon ähnlicher sah. »Ich dachte, die Überraschung gefällt ihm.«
    »Von

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