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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sir. Ich denke, die RMN leidet ein wenig unter einem zu engen Blickfeld. Wir fühlen uns überlegen, und das dürfen wir auch, wenn wir uns mit den Havies vergleichen oder den Schlägertrupps in Silesia. Wir sind wirklich besser als die. Und als Raumstreitkraft, die im interstellaren Raum operiert, haben wir erheblich mehr Erfahrung als irgendeiner unserer Alliierten. Trotzdem glaube ich, die Navy sollte sich stärker bewusst werden, dass man die gleiche Sache auf verschiedene Weise tun kann – einige dieser Methoden mögen schlechter sein als unsere, aber andere können auch besser sein.«
    »Ich stimme Ihnen vorbehaltlos zu. Und es gilt umso mehr, als wir nun mehr nicht-manticoranische Offiziere denn je durch die Hirnmühle jagen. Wir müssen uns nicht nur bewusst sein, dass wir von ihnen lernen könnten, sondern wir müssen auch darauf achten, ihnen nicht auf die Zehen zu treten, indem wir sie von oben herab behandeln. Gewiss wird immer ein gewisser, unvermeidbarer Unterton von, nun ja … institutioneller Arroganz bleiben. Das ist wahrscheinlich auch ganz gesund so, und ich denke, die meisten unserer Verbündeten werden das dem größten Bundesgenossen der Allianz nachsehen. Doch alliierte Flaggoffiziere hereinzuholen, um mit ihnen gemeinsam die Schulungsprogramme aufzustellen und zu entwerfen, war ein Geniestreich, Hoheit. Szenarien aufzubauen, in denen manticoranische Offiziere fremden Doktrinen folgen und mit sansibarischem, alizonischem oder graysonitischem Gerät arbeiten müssen, war ein weiterer. Wie ich verstanden habe, fanden einige unserer angehenden Kommandanten es recht ernüchternd, dass die angebliche Überlegenheit unserer Offiziere tatsächlich auf der Überlegenheit unserer Technik beruht, und das ist gut so. Außerdem haben wir von den Graysons schon etliche sehr nützliche Impulse erhalten. Es würde mich sehr überraschen, wenn wir von unseren anderen Verbündeten nicht auch etwas lernen könnten … nachdem wir ihnen nun endlich zuhören.«
    »Das hoffe ich auch, Sir Thomas«, sagte Honor sehr ernst. »Sie haben uns nämlich einiges beizubringen, und wenn wir das eingestehen – sowohl uns selbst als auch ihnen –, motivieren wir sie umso mehr, auch von uns lernen zu wollen.«
    »Da stimme ich Ihnen zu, Hoheit. Völlig.« Er nickte nachdrücklich, lehnte sich zurück und blickte über die von der Nachmittagssonne beschienene Hauptstadt hinweg.
    »Wie ich höre, brechen Sie bald nach Grayson auf«, stellte er fest, und Honor nickte trotz des abrupten Themenwechsels.
    »Ich bin fast ein Jahr im Sternenkönigreich gewesen, Sir. Zeit, dass ich mich wieder um meine Pflichten als Gutsherrin von Harrington kümmere. Außerdem hat Willard Neufsteiler einen Riesenstapel Papiere für mich, die ich persönlich unterzeichnen muss.«
    »Das verstehe ich durchaus, Hoheit. Wenn ich recht verstanden habe, beginnt die neue Sitzungsperiode des Konklaves der Gutsherren nur wenige Wochen nach Ihrer Rückkehr.«
    »Noch ein Grund für mich, nach Hause zu gehen«, stimmte Honor ihm zu und grinste schief. »Nach Hause …«, wiederholte sie leise. »Wissen Sie, das ist für mich in den letzten Jahren ein ziemlich kompliziertes Wort geworden.«
    »Das klingt mir sehr nach Untertreibung«, sagte Caparelli. »Aber ich frage, weil ich gern wüsste, was Sie für die Zukunft planen. Besonders wie Sie sich Ihre Rückkehr in den aktiven Dienst vorstellen.«
    »Wie ich mir meine Zukunft vorstelle?« Honor hob die Augenbrauen. »Ich dachte, diese Entscheidung trifft das Bureau für Personalangelegenheiten, Sir.«
    Caparelli zuckte die Achseln. »Hoheit, Sie sind Admiral in der Navy Ihrer Majestät, aber Sie sind auch graysonitischer Flaggoffizier und außerdem Gutsherrin. Damit können Grayson und das Sternenkönigreich beide legitim Ihre Dienste beanspruchen, und wir sind beide schlau genug, um sie auch zu wollen. Doch wie es aussieht, liegt die Entscheidung, wer Sie am Ende bekommt, doch bei Ihnen, deshalb wollte ich meine Ansprüche schon früh anmelden.«
    »Sir Thomas, ich …«, begann sie, aber er unterbrach sie mit einer Handbewegung.
    »Ich will ja gar keinen Druck auf Sie ausüben. Noch nicht, denn ich habe mit BuMed gesprochen und weiß, dass Admiral Mannock Sie frühestens in drei, eher vier Monaten wieder voll diensttauglich schreiben wird. Ich möchte nur, dass Sie sich Gedanken machen. Und ich wollte Sie noch einmal daran erinnern, dass Sie nun an einem Punkt Ihrer Karriere angelangt sind, wo Sie weit mehr

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