Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
her wehte ein kräftiger Wind, und vom Strand war das Murmeln der Brandung zu hören. Ein schnittiger, luxuriöser Flugwagen, dessen schlanker Umriss dem kundigen Auge nicht verhehlen konnte, wie schwer gepanzert er war, senkte sich gerade auf den Landeplatz. Zwei Stingships mit den Markierungen des Queen’s Own Regiment flankierten ihn, ein drittes schwebte im Kontragravfeld geräuschlos über ihnen. Honor wusste, dass die Polizei von Landing City und das Garderegiment in enger Zusammenarbeit mit ihren bis an die Zähne bewaffneten Harringtonern einen Schutzkordon um die Villa gelegt hatten, den zu durchbrechen auch einem Bataillon Marineinfanterie Schwierigkeiten bereitet hätte.
    Früher einmal hätte Honor Harrington solch ostentative Sicherheitsvorkehrungen mit milder Belustigung wahrgenommen oder hätte sie für aufgeblasen gehalten. Nun nahm sie lediglich die stille Tüchtigkeit und offensichtliche Professionalität der Menschen wahr, die das Leben der Monarchin schützten, und begrüßte sie.
    Die Luke des Flugwagens öffnete sich, und Elisabeth III. trat mit Ariel hinaus. Die Scheinwerfer des Landefeldes beleuchteten die Königin von Manticore deutlich, und Miranda lachte entzückt und anerkennend auf, als sie sah, was Elisabeth trug. Offenbar waren Honor und ihre Zofe nicht mehr die einzigen nach traditionell graysonitischer Manier gekleideten Damen auf der Party. Honor überlegte, wie Elisabeths Kleidung auf die gesellschaftliche Elite des Sternenkönigreichs wirken musste, die eben noch die Nase gerümpft hatten, weil Honor nicht Hose, Frack und Rüschenhemd trug, den traditionell manticoranischen Aufzug für einen Besuch bei Hofe. Sie ertappte sich, wie sie leise, aber hämisch vor sich hin kicherte. Sie trug die manticoranische Kleidung schließlich nicht, weil sie sich darin nicht gefiel; gerade die feierlich-eleganten Linien kleideten ihre hochgewachsene, schlanke Figur weit besser als unglückselige Pummelchen wie Earl Sydon oder die arme Lady Zidaru. Honor hatte sich für die graysonitische Gewandung entschieden, um auf ihre Doppelheimat hinzuweisen. Im Gegensatz zu den Stichlern verstand Elisabeth Honor sehr gut.
    Und nun hatte sie sich entschieden, in graysonitischer Aufmachung zu erscheinen, schließlich fand Honors Party auf dem Gelände statt, das auch die Botschaft des Guts von Harrington umfasste und daher nach Recht und Gesetz graysonitischer Boden war. Ihr Kleid und ihr Wappenrock zeigten das Dunkelblau und Silber des Hauses Winton, und Honor musste anerkennen, dass die Farben ihr sehr gut standen.
    »Honor!« Elisabeth kam eilig die Stufen des Landeplatzes herunter und streckte ihr die Hand hin.
    »Euer Majestät«, murmelte sie, ergriff die Hand und machte einen Knicks nach graysonitischer Manier. Neben ihr knickste Miranda weit tiefer, während LaFollet respektvoll Haltung annahm. Elisabeth lachte.
    »Sehr vorteilhaft, Honor, aber Sie werden hoffentlich entschuldigen, wenn ich das nicht erwidern kann? Bei Ihnen und Miranda sieht es genauso mühelos wie elegant aus, aber ich bin an Abendkleidung wie diese noch nicht ganz gewöhnt. Kein Wunder, dass ich so etwas nie gelernt habe. Ich würde ganz schön dämlich aussehen, wenn ich in Hosen üben würde zu knicksen.«
    »Glauben Sie mir, es sieht viel schlimmer aus als nur ›ganz schön dämlich‹«, versicherte Honor ihr. »Im Kleid wirkt es allerdings noch übler, bis man den Bogen raus hat. Miranda besitzt jedoch einen unlauteren Vorteil. Sie ist damit aufgewachsen, diese widernatürliche Bewegung zu praktizieren.«
    »Aber nur, weil ein anständig erzogenes graysonitisches Mädchen niemals alle Schicklichkeit über Bord werfen und Hosen anziehen würde, Mylady«, sagte Miranda unterwürfig, und Honor und Elisabeth lachten. Die Königin wandte sich Honor zu und verzog leicht das Gesicht.
    »Ich habe bis zuletzt geglaubt, Justin würde es ebenfalls schaffen, Honor, aber einer von uns musste einfach zu dieser Einweihungsfeier auf Gryphon, und ausgerechnet gestern hat Roger die Grippe bekommen!« Sie rollte mit den Augen. »Man sollte annehmen, in seinem Alter hat er es hinter sich, dass er wie aus dem nichts krank wird, aber nein!«
    »Tatsächlich, Euer Majestät«, warf der uniformierte weibliche Colonel der Army ein, der nach ihr aus dem Flugwagen gestiegen war, »habe ich den Verdacht, dass sein Interesse an Ms. Rosenfeld einiges damit zu tun hatte, wie schlimm ihn dieses Virus erwischt hat. Ist Ihnen nicht aufgefallen, wie rasch sie

Weitere Kostenlose Bücher