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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sicherheitsmenschen. Aber es ist typisch, dass du dich durch Spitzfindigkeiten meinem gerechten Zorn entziehen willst.«
    »Ich entziehe mich gar nichts«, entgegnete Honor würdevoll. »Ich habe nur auf einen sehr stichhaltigen Punkt hingewiesen.«
    »Das behauptest du immer, das hat wohl Methode«, seufzte ihre Mutter und verschränkte die Arme. »Inzwischen hat Mac uns losgeschickt, um dir auszurichten, dass Mistress Thorn zu Mord und Todschlag bereit ist, falls ihr Abendessen kalt wird! Und es kommt noch schlimmer: Sie warnt dich, dass es in dem Fall die ganze Woche lang weder Karamellbonbons noch Plätzchen gibt.«
    »Meine Güte, Mutter! Warum hast du das nicht gleich gesagt?« Honor stand auf und wandte sich augenzwinkernd ihren Gästen zu. »Auf die Beine, Leute! Das ist endlich mal ein Ultimatum, das ich auf keinen Fall zurückweisen werde!«
     

38
     
    »Mr. Baird.«
    Lord Mueller klang ein wenig kühler als gewöhnlich, als Buckeridge die Herren Baird und Kennedy in das Arbeitszimmer führte. Der Gutsherr hatte von sich aus vorgeschlagen, enger mit Baird zu kommunizieren, und diese Kommunikation war meist zu seiner Zufriedenheit verlaufen. Diesmal aber hatte Baird verlangt , ihn zu sprechen, und das hatte Mueller gar nicht gefallen. So nützlich Baird und seine Organisation ihm auch waren: Samuel Mueller war noch immer ein Gutsherr, und kein gewöhnlicher Siedler hatte Forderungen an ihn zu stellen. Wie verbindlich er sie formulierte, war dabei unerheblich.
    »Mylord. Vielen Dank, dass Sie uns so kurzfristig empfangen konnten. Ich bin mir im Klaren, wie ungelegen wir kommen, aber ich fürchte, die Angelegenheit kann nicht warten«, sagte Baird.
    Mueller nickte knapp, doch gleichzeitig flackerte Vorsicht in ihm auf. Der Mann drückte sich hinreichend höflich aus, aber irgendetwas an seiner Ausdrucksweise störte den Gutsherrn. In Bairds Stimme lag ein … Durchsetzungswille, der bei Mueller die Alarmglocken anschlug. Der Gutsherr bemerkte, dass er Sergeant Hughes in diesem Moment noch mehr vermisste als sonst.
    Der Mord an Hughes hatte die Gutsgarde von Mueller zutiefst erschüttert. Seine Waffenträger-Kameraden waren zwar stolz darauf, dass er drei Angreifer mit in den Tod genommen hatte, obwohl er von dem Überfall offensichtlich völlig überrascht worden war. Niemand aber konnte sich auch nur im Entferntesten einen Grund für den Mord denken. Offiziell wurde der Vorfall als stümperhafter Raubüberfall bezeichnet, doch niemand glaubte auch nur einen Augenblick daran. Auf Grayson gab es nur sehr wenig Straßenkriminalität. Kein Straßenräuber, der seine Sinne beisammen hatte, hätte ausgerechnet einen bewaffneten, ausgebildeten Gutsgardisten überfallen, wo doch so viel ungefährlichere Beute herumlief.
    Leider hatte niemand eine andere Erklärung gefunden. Mueller vermutete stark, dass Hughes zufällig etwas aufgedeckt hatte und ermordet worden war, bevor er etwas unternehmen oder seine Vorgesetzen warnen konnte. Der Gutsherr wusste allerdings, dass er wahrscheinlich übermäßig misstrauisch war, ein Berufsrisiko aller Verschwörer überall in der Galaxis. Und doch …
    Weniger schroff und etwas zurückhaltender fragte er endlich: »Was kann ich für Sie tun, Mr. Baird?« Mueller warf einen Seitenblick auf Corporal Higgins. Nur wegen Higgins’ hündischer Ergebenheit hatte Mueller ihn als Ersatz für Hughes eingestellt, doch plötzlich ertappte er sich bei dem Wunsch, er hätte jemand Intelligenteren ausgewählt. Nicht dass er wirklich glaubte, er könnte körperlich bedroht werden, sondern weil …
    Ich kann eigentlich gar nicht sagen, warum ich so gehandelt habe , musste er sich nach kurzem Überlegen eingestehen. Es war reiner Instinkt, und er befahl seinen Instinkten, ihn verdammt noch mal in Frieden zu lassen – leider vergebens.
    »Meine Organisation ist zunehmend besorgt, weil wir nicht beweisen können, dass der Protector die Manticoraner um die Annexion bitten will«, sagte Baird, anscheinend ohne Muellers Unbehagen zu bemerken.
    »Vielleicht liegt das daran, dass solche Beweise nicht existieren«, entgegnete der Gutsherr. »Meine Leute haben sich ebenso sehr bemüht wie Ihre, und wir haben nicht das Geringste gefunden. Ich würde Prestwick und Mayhew dergleichen zwar zutrauen, aber in diesem Fall wäre es gut möglich, dass unser Verdacht unbegründet ist.«
    »Das glauben wir nicht, Mylord«, erwiderte Baird gerade so freimütig, dass Mueller ärgerlich wurde. Er war es nicht

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