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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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richtete.
    »Sind Sie wahnsinnig geworden?«, herrschte Mueller sie an, ebenso erstaunt wie Higgins und viel zu wütend, um Furcht zu empfinden. »Wissen Sie überhaupt, was Ihnen blüht, wenn Sie mit einer Waffe vor einen Gutsherrn treten?«
    »Natürlich kennen wir die Strafe«, erwiderte Baird. »Wir lassen uns jedoch nicht einfach ermorden wie Steve Hughes.«
    Mueller stutzte bei dem unerwarteten Themenwechsel. »Wie bitte?«
    »Sie sind nicht schlecht, Mylord, aber wir lassen uns von Ihrem gespielten Erstaunen nicht täuschen. Wir wissen, dass Sie Hughes ermorden ließen, und wir wissen auch warum. Ich gebe offen zu, es hat uns überrascht, dass Sie so offensichtlich vorgegangen sind. Sie mussten doch vorhersehen, dass wir Ihnen einen fehlgeschlagenen ›Raubüberfall‹ nicht abnehmen würden! Ganz unerwartet kam der Mord natürlich nicht.«
    »Wovon reden Sie da?«, verlangte Mueller zu erfahren. »Er war mein persönlicher Waffenträger! Warum im Namen des Prüfers sollte ich ihn ermorden lassen?«
    »Es wäre einfacher, wenn wir die Spielchen sein ließen. Dann könnten wir uns wieder unseren eigentlich Problemen zuwenden, Mylord«, sagte Baird voll Überdruss. »Von Anfang an haben wir uns keine Illusionen hinsichtlich Ihrer Vertrauenswürdigkeit gemacht, sonst hätten wir Hughes nicht in Ihre Gutsgarde eingeschleust. Und während einige unserer Leute sehr erbost über seinen Tod sind, hatten wir die Möglichkeit von vornherein mit einkalkuliert. Hughes selbst übrigens auch, sonst hätte er sich nicht freiwillig gemeldet. Trotzdem heißt das nicht, dass wir nicht mehr zusammenarbeiten könnten … so lange Sie sich im Klaren darüber sind, mit wem Sie es hier zu tun haben.«
    »Sie wollen Hughes in meine Garde eingeschleust haben?« Einen Augenblick lang starrte der Gutsherr Baird an, dann schüttelte er den Kopf. »Das ist eine Lüge! Ein billiger, unbeholfener Trick! Und selbst wenn, ich habe niemanden befohlen, ihn zu töten! Sie sind ja irrsinnig!«
    »Mylord, Sie sind der Einzige, der ein Motiv hätte«, sagte Baird mit offenkundiger Engelsgeduld.
    »Was soll das für ein Motiv sein?«, knurrte Mueller, und Baird seufzte.
    »Nachdem Sie entdeckt hatten, dass er jedes meiner Gespräche mit Ihnen aufgezeichnet hat, müssen Sie begriffen haben, für wen er arbeitete.« Er schüttelte den Kopf. »Sie sind doch auch ein intelligenter Mensch, Mylord. Muss ich Ihnen denn in allen Einzelheiten darlegen, wie Sie vorgegangen sind?«
    »Er hat unsere Gespräche aufgezeichnet ?«, wiederholte Mueller. Bairds Selbstsicherheit untergrub die Bastion des Zornes, mit der sich der Gutsherr schützte. Er ließ sich wieder in den Stuhl sinken und starrte die Männer an, von denen er geglaubt hatte, er könnte sie mühelos dominieren.
    »Selbstverständlich.« Zum ersten Mal klang Bairds Stimme ein wenig schroff. »Also wirklich, Mylord! Warum bestehen Sie darauf, sich derart offenkundig zu verstellen?« Er schüttelte wieder den Kopf und zuckte die Achseln. »Aber wenn Sie meinen, liefern wir Ihnen den Beweis. Brian?«
    Kennedy griff sich erneut in die Jacke, ohne dass der Pulser, den er auf Higgins gerichtet hielt, auch nur schwankte, und warf Baird einen winzigen Holoprojektor zu.
    Baird hielt das kleine Gerät auf der Handfläche und drückte die Abspieltaste. Mueller schluckte, als er sein Arbeitszimmer in Mueller House wiedererkannte, worin er mit Baird saß und illegale Wahlkampfspenden diskutierte; sie erörterten soeben, über welche Mittelsmänner man die Gelder laufen lassen könne.
    Baird ließ die Aufzeichnung noch einige Sekunden lang laufen, dann schaltete er sie ab und steckte sich den Projektor in die Tasche.
    »Sie haben mit dem Mord zu lange gewartet, Mylord. Wir haben seine Aufzeichnungen von allen früheren Treffen mit Ihnen. Ich meine, das Schwert müsste sich für diese Beweise Ihrer Gesetzesbrüche doch sehr interessieren.«
    »Das wagen Sie nicht!«, brüllte Mueller, doch gleichzeitig schwindelte ihm. Er hatte nicht einmal einen Verdacht, wer Hughes wirklich ermordet haben könnte. Ihn lähmte das Ausmaß, in dem der Sergeant ihn verraten hatte, doch die Aufzeichnung war der untrügliche Beweis, dass er tatsächlich von Anfang an für Bairds Organisation tätig gewesen war.
    »Und warum?«, fragte Baird ruhig.
    »Weil Sie sich der gleichen Verbrechen ebenso schuldig gemacht haben wie ich!«
    »Mit dieser Aussage, Mylord«, entgegnete Baird betont, »legen Sie zugrunde, dass wir keine Beweise für

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