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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Beweise, und unsere beste Informationsquelle wurde vor einigen Monaten leider sehr dauerhaft verschlossen. Aber ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass diese Organisation erheblich gefährlicher ist, als Mueller annahm. Und wenn besagte Organisation über die Auswirkungen Ihres Besuchs beunruhigt ist, Euer Majestät, dann könnte man beschlossen haben, Mueller die Hölle heiß zu machen. Er könnte sich sogar körperlich bedroht fühlen. Das würde ich zumindest annehmen. Würde das vielleicht die Gefühle erklären, die Ihr Freund von ihm aufgenommen hat, Euer Majestät?«
    Elisabeth blickte Ariel an. Der Kater richtete sich auf und machte einige knappe, aber energische Gebärden. Elisabeth lachte und nickte zu Rice. »Ariel sagt: ›Er hat Angst wie ein Baumhopper am Tag der Jagd‹, Major.«
    »Wie traurig«, murmelte Rice und grinste zufrieden.
    »Ich muss aber sagen«, warf Cromarty ein und fingerte an dem unbearbeiteten Klumpen Nickeleisen, der in einem schön gearbeiteten Korb aus Golddraht an seinem Gürtel hing, »dass mir Ihr Brauch mit den ›Gedächtnissteinen‹ wirklich gefällt, Euer Gnaden. Ich wünschte, wir hätten zu Hause auch so etwas, aber dazu sind wir wahrscheinlich viel zu diesseitig eingestellt. Was der Gutsherr von Mueller sonst auch vorhat, ich bin ihm dankbar, dass er mich mit diesem Brauch vertraut gemacht hat.«
    »Selbst ein Samuel Mueller hat seine guten Seiten«, gab Benjamin zu. »Und natürlich haben Sie Recht. Für uns ist es ein höchst bedeutsames Ritual. Was ich sonst auch von Mueller halte, ich schulde ihm etwas dafür, dass er es mir wieder ins Bewusstsein geholt hat. Es wird Zeit, dass ich selber einen Gedächtnisstein zu den Sternen sende. Besonders jetzt, wo es so passend wäre, aller Menschen zu gedenken, die in diesem Krieg ihr Leben gelassen haben.«
    »Ganz gewiss«, sagte Elisabeth und berührte sanft den Gedächtnisstein, den sie selbst am Gürtel trug. »Ganz gewiss.«
     

43
     
    »Bliek!«
    Als Nimitz seinen Protest bekannt gab, wandte Honor den Kopf vom Heads-Up-Display ab und grinste. Der Kater hatte sich auf seiner maßgefertigten Andruckliege neben Honors Pilotensitz im Cockpit der Jamie Candless zusammengerollt und die Ohren halb an den Kopf gelegt. Der Grund dafür war musikalischer Natur: eine klagende Weise drang aus den Lautsprechern des Raumboots und kündigte eins der Lieblingslieder ihres Bordingenieurs an.
    »Mammas, don’t let you babies grow up to be Spacers …«
    Honor lauschte kurz auf die Warnung an alle Mütter, ihre Kinder bloß nicht Raumfahrer werden zu lassen, dann sandte sie dem Baumkater ihre Zustimmung. Wayne Alexander hatte sich auf Grayson sehr gut eingelebt, besser sogar, als Honor je erwartet hätte. Die Lehrsätze der Kirche der Entketteten Menschheit faszinierten ihn offenbar, und Honor vermutete, dass er in nicht allzu ferner Zukunft zum graysonitischen Glauben konvertieren würde.
    Trotzdem hatte Wayne nach wie vor seine rauen Kanten. Die Unlenksamkeit und die hartnäckige Aufrichtigkeit, mit denen er sich die Fahrkarte nach Hell verdient hatte, gehörten nach wie vor untrennbar zu ihm, und er liebte das hitzige Streitgespräch. Mit diesen Zügen kam er den Graysons entgegen, denn sie gehörten auch zu ihrer Natur, weil sie die Doktrin der Prüfung auf ihr Leben anwandten. Seine neuen Nachbarn gerieten allerdings völlig aus der Fassung, wenn er seiner Angewohnheit frönte, bei jeder Diskussion für beide Seiten Stellung zu beziehen – nur damit die Debatte nicht an Lebhaftigkeit einbüßte.
    Einen Teil der graysonitischen Kultur jedoch hatte er sich begeistert zu Eigen gemacht, und zwar ihre klassische Musik. Diese Musik beruhte auf einer altirdischen Stilrichtung, welche man einst ›Country and Western‹ genannt hatte. Als Honor damit zum ersten Mal in Berührung gekommen war, hatte sie eher befremdet die Stirn gerunzelt. Es hatte Jahre gedauert, bis sie echten Gefallen daran finden konnte. Mittlerweile schätzte sie bestimmte Komponisten sogar sehr. Alexander hingegen hatte eher der Primitiven Schule die Treue geschworen, und Honor hatte die Primitiven nie besonders gern gehört.
    »… spacers love smokey old bar rooms and clear crystal vacuum … «
    »Tut mir Leid, Stinker«, flüsterte sie Nimitz zu, »aber ich habe ihm gesagt, er könnte die Unterhaltungsspeicher nach Lust und Laune bestücken.« Der Kater blickte sie gequält an, und sie grinste. »Schon gut. Schon gut! Ich spreche mit ihm. Versprochen!«
    Nimitz

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