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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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aussehende, wohl geformte Frau. Ihr langes, kastanienbraunes Haar hatte sie kunstvoll frisiert, sodass es wie vom Wind zerzaust wirkte. Ihre blauen Augen brannten so hell wie die von High Ridge, und Elisabeth benötigte nicht das empathische Talent einer Honor Harrington, um ihre Aufregung zu schmecken. Wenigstens aber strahlte New Kiev nicht diese schamlose Vorfreude aus, die High Ridge und Descroix kaum zügeln konnten.
    Besser wurde dadurch allerdings nichts, denn was New Kiev an Ehrgeiz vermissen ließ, machte sie durch ideologischen Eifer wieder wett. Elisabeth konnte sich nur wenige Menschen vorstellen, mit denen New Kiev weniger gemein hatte als mit High Ridge, aber während des letzten Jahrzehnts hatten sich beide politisch eng verbündet. So sehr sie einander nicht leiden konnten und so unterschiedliche Ziele sie verfolgten, ihr Hass auf Allen Summervales Zentralisten vereinte sie, und alle drei Besucher der Königin waren sich schmerzlich der Katastrophen bewusst, in die ihre jeweiligen Parteien seit Kriegsausbruch getappt waren. Elisabeth wusste, dass die drei sich bereits geeinigt hatten, wie sie die Regierungsgewalt aufteilen wollten – welche Geschäftsbereiche welche Partei erhalten sollte, wenn sie an die Macht gelangte. Diese Koalition hätte natürlich keinen Bestand. In zu vielen Dingen unterschieden sich ihre Ansichten so grundlegend, dass ihr Bündnis kaum länger als ein, bestenfalls zwei T-Jahre halten konnte. Im Augenblick war das jedoch unwichtig.
    »Euer Majestät«, murmelte High Ridge zur Begrüßung und schüttelte Elisabeth die Hand. »Im Namen des Bundes der Konservativen möchte ich Ihnen unser aller großes Mitgefühl aussprechen für den Verlust«, sagte er salbungsvoll, »den Sie – und das Sternenkönigreich als Ganzes – erlitten haben.«
    »Ich danke Ihnen, Mylord.« Elisabeth versuchte aufrichtig zu klingen und reichte Descroix die Hand.
    »Eine furchtbare Sache, Euer Majestät«, sagte Descroix. »Einfach furchtbar.«
    Sie tätschelte der Königin die Hand, während sie sie schüttelte, und schenkte ihr eines ihrer typischen Lächeln: freundlich, bedachtsam gefärbt mit einem Unterton von Trauer und Tapferkeit. Elisabeth quittierte das Lächeln mit einem Nicken, dann streckte sie New Kiev die Hand hin.
    »Euer Majestät.« New Kievs Sopran klang kühler und ernster als die Stimmen ihrer Verbündeten, und ganz kurz verdunkelten sich ihre Augen vor ehrlich empfundenem Kummer. »Die Freiheitspartei bat mich, Ihnen unser Beileid auszusprechen, besonders wegen des Earls von Gold Peak. In vielen politischen Fragen sind wir unterschiedlicher Meinung gewesen, aber er war ein anständiger, ehrwürdiger Mensch, und ich habe ihn als Freund betrachtet. Ich werde ihn sehr vermissen.«
    »Vielen Dank«, sagte Elisabeth, und ihr gelang ein mattes Lächeln. Dann aber fügte sie hinzu: »Das Sternenkönigreich wird sowohl meinen Onkel als auch den Herzog von Cromarty vermissen.«
    »Ganz gewiss, Euer Majestät«, stimmte New Kiev ihr zu, doch sie verzog den Mund, als Cromartys Name fiel, und in ihren Augen wich die Trauer aufkeimender Wut.
    »Ich bin mir sicher, Sie ahnen bereits, weshalb ich Sie herbestellt habe«, fuhr Elisabeth nach einem Augenblick fort und wies dem Trio Lehnstühle an.
    »Ich glaube schon, Euer Majestät«, sagte High Ridge. Descroix nickte energisch, doch damit hatte Elisabeth gerechnet; ihre Aufmerksamkeit galt New Kiev. Die Gräfin achtete jedoch nur auf den Baron und nickte ebenfalls. Elisabeth sank das Herz. Sie hatten High Ridge zu ihrem Wortführer ernannt, und Elisabeths schwache Hoffnung, durch vernünftiges Zureden etwas erreichen zu können, war soeben noch schwächer geworden. »Ich würde annehmen«, fuhr der Baron fort, »dass Sie über die Bildung einer neuen Regierung sprechen möchten.«
    »Genau darum geht es mir.« Elisabeth sah ihm kurz ins Gesicht und beschloss, den Stier bei den Hörnern zu packen. »Insbesondere möchte ich die Situation im Oberhaus erörtern, soweit sie die Bildung einer neuen Regierung betrifft.«
    »Ich verstehe.« High Ridge lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander, stellte die Ellbogen auf die Armlehnen und stützte das Kinn auf die verschränkten Fingerspitzen, sodass er angemessen würdevoll nicken konnte. In keiner Weise machte er jedoch Anstalten, seiner Königin auf halbem Wege entgegenzukommen. Elisabeths Augen verhärteten sich, ohne dass sie den Blick von seinem Gesicht nahm.
    Zügle dein Temperament! ,

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