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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Entführer sie genauso gut im Laufe der nächsten Stunde töten. Trotzdem blieb ihr keine andere Wahl als dazusitzen und abzuwarten. Wie ein Schaf.
    Verdammt! Mit der Erinnerung an ihre Mutter hielt sie sich aufrecht; dank Meister Tyes Training bewahrte sie die Ruhe. Und sie wusste, dass ihr Vater sie holen würde. Vielleicht nicht sofort, aber trotzdem ganz sicher. So war ihr Vater nun einmal. Auch wenn ihm nicht der gleiche Zauber anhaftete wie dem Gedenken an ihre Mutter, war er doch so zuverlässig wie der Sonnenaufgang und die Gezeiten.
    Sie machte sich wieder an die Arbeit. Scharren, scharren.
     
    Anton
     
    Nachdem er den gerichtsmedizinischen Befund studiert hatte, stand Anton von der Konsole auf und trat an das Fenster, das zur Stadt hinausging. Die Aussicht indes beachtete er nicht. Was auch kein Verlust war, da man durch das »Panoramafenster« in seiner relativ preisgünstigen Wohnung nur auf den anderen riesigen Wohnkomplex blickte, der sich auf der gegenüberliegende Seite des Boulevards erhob. Hätte Anton sich den Hals verrenkt, so hätte er einen flüchtigen Blick auf die belebte Straße tief unten erhaschen können.
    Doch er hatte keine Augen für den Ausblick. Anton war zutiefst in sich gekehrt.
    »Herrgott noch mal«, murmelte er. »Ich wusste, dass es keine Havie-Operation ist, aber mit so was habe ich nicht gerechnet. Hinter sich hörte er Robert Tyes Stimme.«
    »Du weißt, wer die Täter sind?«
    Zilwicki nickte. »Die Heilige Schar«, knurrte er. »Die ›Schwätzer‹ nennt man sie oft. Ihre genetischen Marker sind unverkennbar.« Er wandte sich vom Fenster ab und starrte auf den Kampfsportler hinab. »Hast du schon von ihnen gehört?«
    »Denk daran, es heißt, dass es sie überhaupt nicht gibt«, entgegnete Tye. »Eine Großstadtlegende. Das wird dir jeder sagen, der etwas davon versteht.«
    Zilwicki entgegnete nichts. Nach einer Weile lachte Tye trocken auf. »Aber zufälligerweise war mal einer von ihnen mein Schüler. Nur kurz. Ich habe nicht lange gebraucht, um herauszufinden, wer er war – oder was er war, sollte ich wohl besser sagen –, denn der Bursche konnte es nicht lassen, seine überragenden körperlichen Fähigkeiten zu demonstrieren.«
    »Das wäre nur typisch für sie«, murmelte Zilwicki. »Arrogant bis zum Äußersten. Was ist dann passiert?«
    Tye zuckte die Achseln. »Nichts. Als ich wusste, wer er war, habe ich ihm mitgeteilt, seine Anwesenheit sei nicht mehr erwünscht. Nachdrücklich. Zum Glück war er nicht so arrogant, sich mit mir zu streiten. Er ging seiner Wege, und ich habe ihn nie wiedergesehen.«
    »Einer von ihnen arbeitet in diesem Gebäude«, sagte Zilwicki abrupt. »Sein Profil sticht regelrecht aus den Akten der anderen Angestellten hervor. Der Bastard hat sich nicht mal die Mühe gemacht, plastische Chirurgie in Anspruch zu nehmen. Die Knochenstruktur ist eindeutig, wenn man weiß, worauf man achten muss, und dazu kommen noch die Befunde der medizinischen Untersuchungen. Er sei bei ›bester Gesundheit‹, sagen seine Ärzte, und das glaube ich gern. Der Mann heißt Kennesaw und leitet das Wartungspersonal. Das erklärt natürlich auch, wie er die Sicherheitssysteme der Wohnung umgehen konnte.«
    Seine Augen richteten sich wieder aufs Fenster und blickten erneut ins Leere. »Und es erklärt, warum die Schwätzer Helen als Opfer ausgewählt haben: Schlicht und ergreifend, weil sich ihnen die Gelegenheit bot. Eine fast zufällige Wahl, wenn man bedenkt, dass sie jemanden wollten, der mit der manticoranischen Botschaft in Verbindung steht.«
    »Und wieso das?«, fragte Tye. »Was will das Heilige Band von Ihnen?«
    Zilwicki zuckte die Schultern. »Das ist mir noch schleierhaft. Aber wenn ich raten müsste, würde ich sagen, sie arbeiten für Manpower Unlimited.«
    Tyes Augen weiteten sich ein wenig. »Die Sklavenzüchter von Mesa? Mir war nicht klar, dass es eine Verbindung gibt.«
    »Manpower hängt das auch nicht gerade an die große Glocke«, lachte Anton rau. »Dieser Abschaum macht sich solche Mühe damit, eine respektable Fassade zu wahren, dass man gut nachvollziehen kann, warum sie nicht mit Monstren aus der terranischen Geschichte in Verbindung gebracht werden möchten. Halb legendäre Geschöpfe mit einem genauso schlimmen Ruf wie Werwölfe oder Vampire.«
    »Mit einem schlimmeren«, brummte Tye. »Keiner glaubt wirklich, dass Werwölfe oder Vampire je existiert hätten. Der Letzte Krieg war nur zu real.«
    Zilwicki nickte. »Was das Heilige

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