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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Band betrifft, ist seine Verbindung zu Manpower einleuchtend genug. Denn auch wenn sie einen Kult um ihre Übermenschliche Natur machen, sind die Schwätzer heutzutage trotzdem nur eine Splittergruppe. Der manticoranische Nachrichtendienst hat sich nie die Mühe gemacht, sie gründlich zu überprüfen. Aber wir sind recht sicher, dass wir es hier in Chicago mit nicht mehr als einigen Dutzend von ihnen zu tun haben – und woanders ist ihre Zahl sogar noch geringer. Klar, sie sind boshafte Bastarde und für jeden gefährlich, der ihnen in den Slums oder in der Stadt in die Quere kommt, aber in jeder entscheidenden Bedeutung des Begriffs sind sie machtlos.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Und deshalb haben sie sich, wie schon andere besiegte Gruppen in der Geschichte, einer neuen Sache und einem neuen Herrn verschrieben. Dieser neue Herr ist ihrem alten ähnlich genug, um eine ideologische Kontinuität zu wahren, besitzt aber echten Einfluss auf das moderne Universum. Und den haben die Mesaner. Doch obwohl Manpower Unlimited sich als sauberes und einfaches Unternehmen darstellt, muss man kein Genie sein, um sich zusammenzureimen, welche politische Linie es verfolgt. Die alten Terraner hätten sie ›Faschismus‹ genannt. Wenn Menschen zu geborenen Sklaven gezüchtet werden können, kann man sie genauso gut auf Herrschaft züchten.«
    »Aber …« Tye kniff für einen Moment die Augen zusammen. »Ach, da lob’ ich mir doch die einfachen Schwierigkeiten des Dojo«, murrte er. »Eins verstehe ich immer noch nicht ganz. Warum macht Manpower das? Haben die etwas gegen dich persönlich?«
    »Ich wüsste nicht, warum. Nicht konkret. Es stimmt, dass Helen – meine Frau – der Anti-Sklaverei-Liga angehört hat. Aber richtig aktiv ist sie nie gewesen. Und obwohl nicht viele Offiziere so weit gehen, sich der ASL anzuschließen, ist eine anti-mesanische Haltung in der Navy so weit verbreitet, dass sie da kein Sonderfall war. Außerdem ist das schon viele Jahre her.«
    Langsam schüttelte Anton den Kopf, die Gedanken in weiter Ferne. »Nein, Robert. Das ist nichts Persönliches. Um die Wahrheit zu sagen, glaube ich nicht einmal, dass Manpower dahinter steckt. Ich habe nicht gescherzt, als ich sagte, sie überschlagen sich, um so respektabel wie irgend möglich zu erscheinen. Die Mesaner hätten sich auf keinen Fall auf etwas Derartiges eingelassen, es sei denn, jemand hätte ihnen einen ausgesprochen großen Anreiz dafür geboten. Entweder in Form einer Bedrohung oder einer Belohnung.«
    Er verschränkte die Hände im Nacken und spreizte die Ellenbogen ab. Diese Geste, die schlicht der Entspannung dienen sollte, betonte die immens breite und muskulöse Gestalt des Captains.
    Nach einem Augenblick wurde Zilwicki bewusst, wie er dasaß, und er lächelte matt und senkte die Arme. Das Lächeln barg eine Spur von Traurigkeit. Seine verstorbene Frau, Helen, hatte ihn oft mit dieser Angewohnheit aufgezogen. ›Das Zilwicki-Manöver‹, so hatte sie es genannt und behauptet, es sei der unbewusste Versuch, seine Umgebung einzuschüchtern.
    Doch verzichtete er nun auf diese Form der Machtdarstellung, so wirkte das kalte Grinsen, das sich nun auf sein Gesicht stahl, noch erheblich einschüchternder als seine Körperhaltung. »Jetzt, wo die Schwätzer und Manpower auf den Plan getreten sind, glaube ich den Ansatzpunkt gefunden zu haben, wie ich Young und Hendricks umgehen kann. Und wenn ich Recht behalte, ist es am Ende nichts als ausgleichende Gerechtigkeit.«
    Erneut nahm Zilwicki vor der Konsole Platz. »Wahrscheinlich sind wir damit ein paar Tage beschäftigt, Robert. Wenn unsere beiden Gegner nicht noch dümmer sind als ich glaube, wird es recht knifflig werden, ihre Sicherheitskodes zu knacken.«
    »Schaffst du das überhaupt?«, erkundigte sich Tye.
    Zilwicki lachte humorlos auf, während seine dicken Finger schon gewandt über die Tastatur huschten. »Einer der Vorteile, die mein Aussehen mit sich bringt, besteht darin, dass man mich immer für eine Art Maschinenbauingenieur hält – vor allem, wenn die Leute wissen, dass ich mal ein ›Werftheini‹ war. Zufälligerweise ist Software mein Spezialgebiet. Vor allem Sicherheitssysteme.«
    Tye legte das Gesicht in Falten. »Ich habe dich auch immer für einen Ingenieur gehalten. Von je hatte ich dieses prächtige Bild von dir vor Augen: mit Schmierfett bedeckt und einen gigantischen Schraubenschlüssel schwingend. Wie schade, jetzt zu erfahren, dass das alles nur eine Illusion

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