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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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jetzt an in die andere Richtung, wann immer Manpower den Sklavenhandel in unser Raumgebiet ausdehnt. «
    Victor war sprachlos. Usher wechselte das Thema, womöglich aus Freundlichkeit. »Was war die andere Sache, die du noch nicht begreifst?«
    Victor schluckte, versuchte, die Vernunft über seinen Kummer zu stellen. »Also, einerseits scheinst du alles analysiert zu haben – und hast sogar gesagt, der Plan sei brillant –, aber andererseits hast du auch gemeint, Durkheim sei ein Idiot. Deshalb bin ich ein wenig verwirrt darüber, was du wirklich …«
    Usher schnaubte. »Ach, zum Teufel – Victor, um Himmels willen! Werd erwachsen! Sich an Illusionen zu klammern ist eine Sache. Das nehme ich dir wirklich nicht krumm.« Einen Moment lang wirkte er beunruhigt. Dann zuckte er mit den Schultern. »Um ehrlich zu sein, war mir nicht klar, dass du diese Illusionen hattest , sonst hätte ich überhaupt nicht erst mit dir geredet.«
    Seine Sanftheit schwand, und der kalte, erbarmungslose Ausdruck kehrte in sein Gesicht zurück. »Aber es gibt keine Entschuldigung für reine Dummheit . Du bist ein Agent, verdammt. Durkheims komplizierter Plan könnte direkt aus dem Lehrbuch stammen. Du weißt schon, aus dem Kapitel: Verrückte Pläne von Schreibtischhengsten, die einen toten Briefkasten nicht von einem Loch im Boden unterscheiden können. «
    Victor konnte nicht anders als loszulachen: Usher erinnerte ihn an einen seiner früheren Ausbilder. Der Mann war ein sarkastischer und erfahrener Agent gewesen und hatte seine Vorlesungen stets mit Anekdoten verfeinert. Wenigstens die Hälfte davon drehten sich um Schreibtischhengste und ihre verrückten Ränke.
    Usher setzte sich wieder auf die Couch und schüttelte müde den Kopf. »Jeder einzelne verdammte Punkt in Durkheims Plan wird schief gehen, Victor. Glaub mir. Der Mann vergisst, dass er es mit Menschen zu tun hat, nicht mit ideologischen Abstraktionen. Und echte Menschen haben die schlechte Angewohnheit, nie ganz in die Schubladen zu passen, in die man sie steckt.«
    Usher beugte sich vor und hob den rechten Daumen. »Das Erste , was schief laufen musste, ist schon schief gelaufen, und glaube ja nicht, Durkheim wäre deswegen nicht beunruhigt. Ich gehe mit dir jede Wette ein, dass er davon ausgegangen ist, Manpower würde seine eigenen Profis damit betrauen, die Drecksarbeit mit dem Kind zu erledigen. Stattdessen haben sie die Sache den Schwätzern übertragen, die sie an der Leine führen; dann können sie sich nämlich im Falle eines Fehlschlags leichter von der Sache distanzieren … bei denen sind keine Idioten am Werk. Sie sparen sich ihre Profis für die Angriffe auf Parnell und Bergren auf.«
    Er zwinkerte Victor zu. »Weißt du überhaupt etwas über die Schwätzer?«
    Victor stand im Begriff, die Frage energisch – sogar streitlustig – zu bejahen, doch er zögerte. Was hatte er über sie gehört, abgesehen von einer Reihe abstrakter ideologischer Auslassungen über faschistische Anhänger des Gedankens einer Herrenrasse …?
    »Nein«, sagte er bestimmt.
    »Schön für dich, Junge«, gluckste Usher. »In Ordnung, Victor. Vergiss alles, was du vielleicht schon über sie gehört hast. Das Wichtigste, was du über die Schwätzer wissen musst, ist, dass sie ein Haufen Clowns sind.« Er winkte ab. »Ja, klar. Mörderische Clowns. Körperlich perfekte Exemplare, zu überlegenen Kriegern gezüchtet und ausgebildet. Sie fressen Nägel, können durch Wände gehen, bla, bla, bla. Das Problem ist, die Idioten glauben diesen Mist selbst. Und das bedeutet, sie sind so unachtsam wie ein Fünfjähriger und treffen keine Maßnahmen, um die unausweichlichen Fehlschläge ausgleichen zu können. Zu denen es immer kommt, bei jedem Plan – auch bei weit weniger ausgetüftelten wie dem von Durkheim. Deshalb werden die Schwätzer irgendwann Mist bauen, und dann darf Durkheim sich damit abmühen, die entstandenen Löcher zu stopfen.
    Das Problem ist, da er die ganze Angelegenheit außerhalb seiner SyS-Kanäle organisiert hat, steht ihm jetzt kein Reserveteam zur Verfügung, das notfalls einspringen könnte. Er muss sich erst eins behelfsmäßig zusammenstellen. Und das ist etwas, was man in einer«, wieder lachte er trocken, »derart ›gefahrvollen‹ Situation, wie es so schön heißt, niemals tun sollte.« Er hob den Daumen der linken Hand. »Und noch etwas wird schief laufen – garantiert, und das ist wirklich unfassbar: Der Manty-Offizier, den Durkheim bei der Sache zum

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