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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Durkheim behaupten, die Schwätzer hätten eigentlich nur den Auftrag gehabt, Zilwickis Wohnung zu durchsuchen, und seien in Panik geraten, als sie das Mädchen dort antrafen.«
    Usher winkte ab. »Ja, natürlich ist diese Geschichte lächerlich. Wieso haben sie dann das Mädchen nicht sofort getötet? Aber Durkheim rechnet sicher nicht damit, dass du seine Geschichte auf logische Fehler überprüfst.«
    Mittlerweile konnte Victor wieder Ushers Gedankengängen folgen. »Ich gehe also mit diesem Trupp in die Schleife, mit dem Befehl, das Mädchen zu finden und zurückzuholen.« Sein Gesicht wurde hart. »Nein, nicht um sie zurückzuholen. Nur um sie zu …«
    »Diese Anweisung wird er nicht dir geben, Victor. Ganz gleich, für wie eifrig oder naiv er dich hält, Durkheim ist nicht so dumm zu glauben, er könne einem jungen Burschen befehlen, kaltblütig ein Mädchen umzubringen, ohne dass er Probleme heraufbeschwört. Nein, dir wird er sagen, deine Aufgabe sei es, das Mädchen zu retten. Und im Zuge dessen die Schwätzer zu töten. Aber der Bürger Sergeant wird dafür sorgen, dass das Mädchen nicht überlebt.«
    »Und ich überlebe es auch nicht.« Die Feststellung war unumwunden und direkt.
    Usher nickte. »Du auch nicht. Und wenn der Staub sich legt, was haben wir dann? Einen jungen und unerfahrenen havenitischen SyS-Offizier, der eine Gaunerei der Mesaner und Schwätzer entdeckt, auf eigene Faust zuschlägt – ohne Durkheims Genehmigung –, und die ganze Sache vermasselt. Sowohl er als auch das Mädchen sterben beim Schusswechsel. Wer könnte das Gegenteil beweisen?«
    »Die ganze Geschichte ist absurd!«, protestierte Victor. »Die Mantys werden sie nie glauben. Und die Sollies auch nicht.«
    Kevin lachte rau. »Natürlich nicht. Aber das Gegenteil können sie nicht beweisen, und Durkheim schert sich sowieso nicht darum, was sie denken. Seit Harringtons Flucht glaubt sowieso auf Terra niemand mehr etwas, das Haven zu sagen hat – erst recht nicht mehr, wenn Parnell hier eintrifft und vom Leder zieht. Was spielt da eine weitere dumme Geschichte noch für eine Rolle? Durkheim kümmert sich nur um eins: sich vor Saint-Just abzusichern.« Wieder lachte Usher rau. »Und Saint-Just wird die Geschichte übrigens auch nicht glauben. Aber er wird sich damit zufrieden geben, dass Durkheim so vernünftig war, die eigenen Verluste zu begrenzen. Und Saint-Just hat momentan genug eigene Probleme, daher wird er nicht das Risiko eingehen, Durkheim zu bestrafen.«
    Für etwa eine halbe Minute kehrte Schweigen ein, und Victor suchte dieses … schwer verdauliche Mahl zu verdauen. Ihm war schlecht. Als junger, eifriger SyS-Offizier hatte Victor sich auf Skrupellosigkeit im Kampf gegen das Elitedenken vorbereitet. Aber das …
    »Also gut«, sagte er. »Wie gehen wir vor?«
    »Überlass das nur mir, Victor.« Ushers Gesicht wirkte finster. »Ich werde nach besten Kräften dafür sorgen, dass ihr überlebt, du und das Mädchen. Versprechen kann ich allerdings nichts. Um die Wahrheit zu sagen: Ich werde dich sogar als Köder einsetzen. Und als Köder wird man mitunter geschluckt.«
    Victor nickte. Das hatte er sich schon gedacht. Doch schon bei seiner Einschreibung an der Akademie war Victor bewusst gewesen, welche Risiken ein SyS-Offizier im Nachrichtendienst eingeht. Gefahr konnte er akzeptieren. Aber Niederträchtigkeit – die nur der Selbstglorifizierung eines Bürokraten diente –, das konnte er nicht akzeptieren.
    »Damit muss ich mich abfinden. Konzentriere dich darauf, dass das Mädchen überlebt.« Steif, mit allem Stolz eines Greenhorns, fügte er hinzu: »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    Usher grinste. »Das Mädchen überrascht dich vielleicht noch, Junge. Vergiss nicht, wessen Tochter sie ist. Sie trägt sogar den gleichen Namen wie ihre Mutter. Oh, und ich sollte vielleicht noch etwas erwähnen, was Durkheim meines Wissens nicht ahnt: Sie ist der jüngste Mensch, der je den braunen Gürtel bei Robert Tye gemacht hat.«
    Victor seufzte. Wieder war er in einer Staubwolke zurückgeblieben. »Was ist ein brauner Gürtel? Und wer ist Robert Tye?«
    Usher grinste wieder breit. Allmählich geht mir dieses verdammte Grinsen auf die Nerven , dachte Victor säuerlich.
    Die Antwort, die Usher ihm gab, half ihm nicht im Mindesten weiter. »Du hast für Kampfsport nichts übrig, was? Na, das hab ich mir schon gedacht, nach unserer kleinen Auseinandersetzung im Gasthauses.« Und wieder grinste er.
     
    Victor hatte also

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