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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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radikalsten und sicherlich gewaltbereitesten Gruppe im Netz der Anti-Sklaverei-Bewegung. Dann, dem Brauch dieser Untergrundorganisation folgend (deren Mitgliedschaft ausschließlich ehemaligen Sklaven vorbehalten war), nahm er den Namen Jeremy X an. Schnell stieg er zum Führer des Ballroom auf. Inzwischen galt er als einer der gefährlichsten Terroristen der Galaxis. Für viele aber war er – letztlich auch für Cathy selbst, auch wenn sie seine Taktik missbilligte –, einer der größten Freiheitskämpfer.
    Wenn jemand Captain Zilwickis Tochter zurückholen konnte, dann Jeremy X. Wenn das Mädchen in der Schleife gefangen gehalten wurde, dann wirklich nur er. Und falls sich einige der prominentesten manticoranischen Familien in den darauf folgenden Monaten und Jahren ungewöhnlich häufig auf Beerdigungen wiederfänden, so hätte Cathy lügen müssen, wenn sie behauptete, dass ihr das sonderlich Leid täte. Reiche Leute, die Sklaven kauften um ihren persönlichen Lastern frönen zu können, hatten von ihr kaum Mitleid zu erwarten.
    Und noch weniger von einem Mann, dessen Geburtsname noch immer auf seiner Zunge stand. Schmutzarbeit, in der Tat.
     
    Als sie den Captain und dessen Begleiter zur Tür brachte, fiel Cathy etwas ein.
    »Ach ja. Befriedigen Sie doch meine Neugier, Anton. Sie sagten vorhin, es gebe drei Menschentypen in der Systemsicherheit. Aber Sie sind nicht dazu gekommen, den dritten Typ zu erklären. Wie also sieht er aus?«
    »Das ist ja wohl offensichtlich, oder nicht? Was geschieht mit einem jungen Idealisten, wenn die Jahre verstreichen und er entdeckt, dass seine geliebte Revolution Pickel hat?«
    Cathy runzelte die Stirn. »Er passt sich an, würde ich sagen. Richtet sich nach dem Programm. Oder er lehnt sich dagegen auf und läuft über.«
    Anton schüttelte den Kopf. »Viele passen sich an, ja. Wahrscheinlich sogar die Mehrheit. Und wer das tut, entwickelt sich oft zu einem der allerschlimmsten Verfechter des Systems – allein schon, um seinen Vorgesetzten zu beweisen, dass man sich auf ihn verlassen kann. Fast keiner läuft über. Die meisten machen sich unsichtbar und suchen sich irgendwo ein Eckchen, wo sie ihre Ruhe haben. Vergessen Sie nicht, dass die andere Möglichkeit solchen Leuten nicht besonders attraktiv erscheinen kann.«
    Er verzog den Mund. »Selbst ein gryphonischer Traditionalist wie ich ist nicht von allen Aspekten der manticoranischen Gesellschaft angetan. Versuchen Sie sich mal vorzustellen, Cathy, wie sich ein Mann aus den Dolistenreihen des legislaturistischen Regimes bei dem Gedanken fühlt, vor jemandem wie Pavel Young und dem Earl von North Hollow katzbuckeln zu müssen.«
    Cathy war verblüfft. »Bestimmt wissen sie nicht …«
    »Und ob die das wissen!« Anton verzog wieder den Mund, doch diesmal lächelte er aufrichtig. »Die Havies neigen beim Thema Honor Harrington ein wenig zur Schizophrenie. Auf der einen Seite ist sie ihr Erzfeind, auf der anderen dient sie ihnen oft als Paradebeispiel für die Ungerechtigkeiten der manticoranischen Elitaristenregierung.
    Jetzt natürlich nicht mehr«, kicherte er. »Den Medienberichten zufolge sind die Tage des Salamanders in Exil und Unehre wohl für immer vorbei . Ich bezweifle, dass es mehr als drei konservative Lords gibt, die noch behaupten, sie sei ihrer Gesellschaft unwürdig.«
    »Wenn es überhaupt so viele sind!«, stimmte Cathy ihm begeistert zu.
    »Aber glauben Sie ja nicht, die Havie-Propagandisten hätten das Eisen nicht geschmiedet, solange es heiß war, Cathy. Zumindest bis zu dem Augenblick, in dem Cordelia Ransom entschied, dass der Propagandawert von Harringtons ›Hinrichtung‹ größer wäre.« Anton runzelte die Stirn. »Diese verfluchte Pavel-Young-Affäre wurde in sämtlichen havenitischen Medien wochenlang breitgetreten. Zum Teufel, sie brauchten noch nicht einmal etwas dazuzuerfinden! Die Wahrheit war schlimm genug. Ein schändlicher, feiger Aristokrat missbraucht sein Vermögen und seine Stellung, um einen hervorragenden Offizier zu ruinieren. Er engagiert sogar den Mörder ihres Liebhabers – und kommt ungestraft davon, bis Harrington ihn schließlich bei einem persönlichen Duell in die Ecke drängt. Und dann , als sie ihn in Selbstverteidigung erschießt, weil er den Duellkodex verletzt, beschuldigt das Oberhaus sie ? Weil sie zu oft auf ihn geschossen hat?«
    Die Seele des Highlanders hatte wieder die Kontrolle übernommen, Uniform hin oder her. »Die Pest soll die Aristokratie holen!«,

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