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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sah, wie der Bürger Sergeant sich wie ein Schütze am Schießstand hinkniete, den Pulser mit beiden Händen vorgestreckt … hörte den Drillingspulser aufjaulend eine vernichtende Salve aus Bolzen durch den Gang jagen. Der Bürger Sergeant hatte die Waffe auf Vollautomatik gestellt, erfüllte die Luft mit Tod, und nichts von alledem spielte eine Rolle. Die Gestalten, die durch den Rauch und die auflodernden Flammen schritten, wo die Explosivladung eine Bresche in die Korridorwand gesprengt hatte, hoben sich von dem Inferno ab wie linkische Trolle, riesig und ungestalt in ihren rußgeschwärzten Panzeranzügen. Der Wirbelsturm aus Pulserbolzen funkte und blitzte mit boshafter Schönheit, als er von diesen Anzügen abprallte. Nicht einmal ein Drillingspulser besaß die nötige Durchschlagkraft, sie zu penetrieren. Die Querschläger bildeten eine tödliche Wolke, prallten von den gepanzerten Gestalten ab und zerrissen das, was von den Korridorwänden noch übrig war. Pierre wusste, jeder seine Leibwächter hatte gewiss erkannt, dass sie keine Chance gegen Marines in Panzeranzügen hatten.
    Dennoch hielten sie alle vier ihre Position, jagten ihr wirkungsloses Feuer durch den Flur. Dann hob einer der Angreifer einen Granatwerfer. Dann war der Werfer in Anschlag, und das Letzte, was Bürger Vorsitzender Rob Pierre je sah, war, wie der Bürger Sergeant zurückgeschleudert wurde, als ihm die Granate gegen die Brust prallte, bevor sie detonierte.
     
    Der schrillende Alarm überraschte Tsakakis völlig.
    Einen Moment lang erkannte er nicht einmal, um was für einen Alarm es sich handelte, dann aber sah er das blitzende Licht auf seiner Comkonsole, und das Herz schien ihm in der Brust zu stocken. Reinster Unglaube lähmte ihn etwa zwei Atemzüge lang, dann rammte er mit dem Handballen auf den Annahmeknopf.
    » Sie fallen über uns her! Wir haben sie nicht einmal hereinkommen sehen, und …«
    Explosionen und Schüsse bildeten einen scheußlichen Hintergrund für die verzweifelte Stimme, dann schnitt eine letzte, noch lautere Explosion sie mit grässlicher Endgültigkeit ab, und Mikis Tsakakis erbleichte. Er hatte die verzweifelte Stimme nicht wiedererkannt, war sich aber sicher, den Sprecher zu kennen. Er kannte jedes Mitglied der persönlichen Schutzabteilung des Bürger Vorsitzenden.
    Sein Verstand schien wie gelähmt ob der schieren Unmöglichkeit dessen, was geschehen sein musste. Vorübergehend war er nicht fähig zu denken, aber seine Ausbildung machte dieses Manko wieder wett. Seine linke Hand schien wie von selbst den Alarmknopf seiner Konsole zu drücken, und seine rechte hatte den Pulser schon gezückt, ehe er vom Stuhl aufgestanden war. Das Heulen der Alarmsirenen war so durchdringend, dass es das Donnern der chemischen Sprengladungen beinahe übertönte, mit denen die Insassen des zivilen Fluglasters eine Bresche in die Turmwand sprengten.
     
    Major Gricou führte ihren Kommandotrupp durch die zerfetzte Sicherheitstür. Streng genommen hätte sie Sergeant Jackson die Spitze überlassen müssen, das wusste sie, aber diese Ansicht hatte ihr noch nie recht in den Kopf gewollt. Davon abgesehen musste sie bei diesem Angriff einfach ganz vorne sein, sollte Jackson sich ruhig weiter damit beschäftigen, ihr den Rücken zu decken.
    Die plötzlich aufheulenden Alarmsirenen hatten sie überrascht, aber nur für einen Moment, und sie gratulierte sich selbst zu ihrem guten Timing. Sie wusste, wieso der Alarm ausgelöst worden war. Gewiss nicht, weil man ihren Kommandotrupp entdeckt hatte: Nicht einmal die SyS war so dumm, einen feindlichen Sturmtrupp durch die Auslösung von Alarmsirenen im ganzen Gebäude zu warnen, ehe die Verteidiger in Stellung waren. Und das bedeutete, etwas anderes musste ihn ausgelöst haben, und sie wusste auch schon, was. Doch obwohl die Neuigkeit, dass jemand Pierre angegriffen hatte, das Sys-Hauptquartier gewiss in Aufregung versetzte und die Aufmerksamkeit des Sicherheitspersonal deutlich erhöhte, bliebe Gricou und ihren Leuten noch genug Zeit, tun das auszunutzen. Die Verwirrung über die unausweichlich aufkommenden Gerüchte und Gegengerüchte würde ihr letztlich helfen.
    Sie durfte nicht davon ausgehen, dass diese Verwirrung lange andauern würde; was auch immer sie von der Moral der Systemsicherheit hielt – dazu war das SyS-Personal zu gut ausgebildet. Aber zumindest für die nächsten Minuten müssten sie ihre Überraschung überwinden, dass offenbar ein Putschversuch im Gange war, und

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