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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schrapnellgeschosse nicht.
     
    John Stillman und Hannah Flanders rannten an dem uniformierten Bürger Sergeant vorbei und warfen sich auf die Bäuche, die Plasmagewehre auf den Flur gerichtet. Keiner von ihnen lag gerne so exponiert mitten im Korridor, aber ohne Panzeranzug mussten sie wohl oder übel die Gefahrenzone ihrer eigenen Waffen berücksichtigen. Die Hitzeabgabe eines Plasmagewehres war höchst gefährlich, deshalb wagte sich keiner von beiden vor den anderen, und überdies durften sie nicht zu dicht an die Wände geraten. Darum betrachteten sie einen Bürger Sergeant in ihrem Rücken, den sie nicht kannten und mit dem sie auch noch nie im Simulator geübt hatten, als eine weitere Gefahrenquelle. Das Letzte, was sie jetzt brauchen konnten, war, dass er mit seinem Plasmakarabiner über ihre Köpfe hinwegfeuerte!
    Doch plötzlich war der Bürger Sergeant ihre geringste Sorge. Stillman sah kurz eine Gestalt hinter der Rauchfront, die durch den Flur auf ihn zurollte, und hob seine schwere Waffe. Bedauerlicherweise musste er sich auf sein bloßes Menschenauge verlassen, während der vorrückenden Marineinfanteristin die sensorgestützte Zielerfassung ihres Panzeranzugs zur Verfügung stand. Sie »sah« ihn – und Flanders –, ehe er sie überhaupt bemerkte, und der Feuerstoß aus ihrem Schrapnellgewehr riss die beiden in Stücke.
    Der Marineinfanteristin stürmte mit einem Triumphschrei durch den Korridor, doch selbst ihre Sensoren konnten nicht durch Wände blicken, und der Bürger Sergeant mit dem Plasmakarabiner, der plötzlich vor ihr aus dem Seitenkorridor rollte, überraschte sie völlig.
     
    »Isabela und Janos, rauf zu mir!«, bellte Tsakakis in sein Com. »Sie kommen durch die Liftschächte, nicht übers Treppenhaus!«
    Er hörte, wie der Sergeant, dessen Namen er nicht einmal kannte, auf dem Korridor das Feuer eröffnete, und seine Instinkte schrien ihm zu, er müsse dort hinaus und dem Mann beistehen. Doch kalter Intellekt hielt ihn an Ort und Stelle, während seine letzten beiden Leute seinem Befehl gehorchten. Er verabscheute sich dafür, dennoch rührte er sich nicht von der Stelle.
     
    Alina Gricou folgte Corporal Taylor den Flur hinunter; sie spürte den heißen Atem des Todes im Nacken. Das Ganze dauerte zu lange. Sie mussten Saint-Justs Büro erreichen, ehe dessen Leibwachen sich sammelten und begriffen, dass sie ihn hinausschaffen mussten. Diese ungepanzerten Wahnsinnigen mit den Plasmagewehren vermasselten ihr den Einsatz gründlich! Die Gegner hatten keine Chance gegen Marines in Panzeranzügen, doch schien ihnen das völlig gleichgültig zu sein. Warum in Gottes Namen gaben sie nur so bereitwillig ihr Leben, um einen Massenmörder wie Saint-Just zu schützen? Ein weiterer SyS-Unteroffizier tauchte aus dem Rauch und Staub auf. Selbst durch die knisternden Flammen und den Hintergrundlärm, den die explodierenden Granaten und feuernden Pulser ihrer beiden übrigen Nachhutwachen erzeugten, hörte sie den ungepanzerten Mann keuchen und schnaufen – aber das machte seinen Plasmakarabiner keinen Deut ungefährlicher. Taylor ging zu Boden, als der tödliche Plasmabolzen sich durch ihren Anzug sengte. Gricou kniete sich hin und brüllte einen Fluch, dann riss der Schuss aus ihrem Schrapnellgewehr den Mörder des Corporals in Fetzen.
    Private Krueger rannte an ihr vorbei, und sie schwang sich wieder auf die Beine und folgte ihm. Abgesehen von den beiden Marines, die ihnen verzweifelt den Rücken freihielten, waren Krueger und sie die einzigen Überlebenden des Trupps. Keine dreißig Meter trennten sie mehr von Saint-Justs Büro. Krueger wusste ebenso wie sie, dass Eile geboten war, und er hatte ein wenig Vorsprung gewonnen, während sie sich aus ihrer Schützenhocke aufrichtete. Schon hatte er fast die Tür zu Saint-Justs Vorzimmer erreicht – eine Tür, die verdächtig weit offen stand –, da kreischte ein Plasmabolzen durch den Korridor und zerfetzte den Mann.
    Diesmal vergeudete Gricou keine Energie darauf, einen Fluch auszustoßen. Sie erwiderte einfach nur das Feuer und belegte den Gang mit Schrapnellgeschossen. Vor ihr ging jemand zu Boden, dann noch jemand, und sie stürmte vor, betend, dass keiner der beiden Toten Saint-Just sei. Zwar war die Chance, lebend aus dem Turm zu entkommen, ohnehin schon verschwindend gering geworden, doch ohne Saint-Just war sie mit Sicherheit verloren. Ihr nahezu gewisser Tod war zweitrangig – fast schon unbedeutend (nicht ganz, aber fast ), solange sie

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