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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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leichtes Ziel. Indes wäre das anwesende Sicherheitspersonal um drei Uhr morgens zumindest ein wenig unaufmerksamer als tagsüber, und Gricou hatte einen vollständigen, aktuellen Grundriss des Turms in ihrem Anzugcomputer gespeichert. Am besten war jedoch: Niemand würde auch nur einen Moment damit rechnen, dass jemand so verrückt sein könne, das Ungetüm in der eigenen Höhle anzugreifen.
    Hineinzukommen dürfte kein Problem sein, folgerte sie. Wieder hinauszukommen hingegen war etwas ganz anderes; falls es ihnen tatsächlich gelänge, Saint-Just lebendig zu fassen, hätten sie mit ihm einen außerordentlich überzeugenden Fürsprecher zur Seite, der sie an den Verteidigungsanlagen vorbeibrächte. Aber falls er ihnen nicht lebend in die Hände fiel – und ihn auch nicht töten könnten –, war es überaus unwahrscheinlich, dass Gricou und ihre Familienangehörigen die Säuberung überlebten, die gewiss folgen würde. Bei dem Gedanken daran wurde ihr übel; doch dafür hatte sie jetzt keine Zeit. Der Einsatzplan sah vor, dass ihr Kommando auf Saint-Just losging, während Captain Wicklow Jagd auf Rob Pierre machte – zeitgleich , damit ihre Trupps in die Türme eindringen konnte, bevor die Gegenseite Alarm schlug. Wicklow konnte jedoch nicht wissen, dass Saint-Just an diesem Morgen beschlossen hatte, sich woanders aufzuhalten. Und das bedeutete, sie musste rasch eine Entscheidung treffen.
    Sie wandte sich zum Piloten um.
    »Umdrehen, Pete. Sieht so aus, als müssten wir den Bürger Minister im Büro aufsuchen.« Sie entblößte die Zähne zu einem raubtierhaften Grinsen. »Hoffentlich regt er sich nicht zu sehr darüber auf, wenn wir ohne Termin kommen.«
     
    Mikis Tsakakis gähnte und streckte sich, dann schnitt er eine Grimasse und griff erneut nach seiner Kaffeetasse. Es gab kaum etwas Langweiligeres, als jemanden zu bewachen, der hinter einem Schreibtisch saß und Papierkram erledigte. Doch Langeweile war etwas Gutes. Das würde jeder Leibwächter sofort unterschreiben , überlegte Tsakakis. Leicht belustigt über seine eigenen Gedanken, schnaubte er und nippte an seinem Kaffee.
    Er warf einen Blick zu Seite, auf ein Display, das den Verkehr rings um den Turm überwachte. Was draußen geschah, war für ihn weder von Interesse noch oblag es seiner Verantwortung, aber zu dieser gottlosen Stunde war ihm jedwede Ablenkung willkommen.
    Nicht dass es draußen viel zu sehen gab. Die wichtigen Abteilungen der SyS arbeiteten natürlich rund um die Uhr, trotzdem hielten sich während des Nachtdienstes weniger als halb so viele Leute im Turm auf wie tagsüber, und die Flugwagenparkgaragen waren vergleichsweise spärlich belegt. Gelangweilt blickte er über die verschiedenen Parkebenen und schnitt wieder eine Grimasse. In den tiefen, breiten Parkbuchten brannten die Lichter genauso hell wie am Tage, trotzdem wirkten sie zu solch früher Stunde trübe und verlassen.
    Er sah, wie ein ziviler Fluglaster vorsichtig durch eines der automatisierten Sicherheitsportale schwebte, und zog die Brauen hoch. Der Wagen ließ sich nicht als SyS-Fahrzeug erkennen, was nicht ungewöhnlich war, und er fragte sich, welcher verdeckten Operation er wohl zugeteilt sein mochte.
     
    Alina Gricou achtete sehr darauf, nicht erleichtert aufzuseufzen, als die Sicherheitssysteme den Zugangskode akzeptierten. General Conflans hatte ihr versichert, jeder der für die Operation beschafften Sicherheitskodes sei gültig, und dem General hätte sie ihr Leben anvertraut – sonst wäre sie kaum dort gewesen. Gleichzeitig war Gricou auch eine Veteranin, die vor Jahrzehnten den Erste Hauptsatz der Gefechtsdynamik gelernt hatte: Katastrophen kommen vor. Bewusst ging sie bei jeder nachrichtendienstlichen Einsatzbesprechung zunächst davon aus, dass man ihr lauter Mist erzählte – auf diese Weise konnte sie nur angenehm überrascht werden.
    Leider hatte sie bislang diesbezüglich nur sehr wenige Überraschungen erlebt.
    Dieser Einsatz hingegen schien eine Ausnahme zu sein, und sie beobachtete die schematische Darstellung in ihrem Visier-HUD, während der Pilot das Fahrzeug vorsichtig zur richtigen Parkbucht steuerte.
     
    Der Explosionslärm weckte ihn.
    Zunächst begriff er gar nicht, dass es sich um Explosionen handelte. Seit Jahren hatte er nicht mehr gut geschlafen, in dieser Nacht aber war sein Schlaf tiefer gewesen als gewöhnlich, deshalb hielt er die Geräusche anfangs für fernes Donnergrollen. Nun, aus dem gesunden Schlaf gerissen und noch immer

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