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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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geschehen würde.«
    »Ich glaube, das ist ein wenig zu hart formuliert, Sir«, entgegnete Layson umsichtig. Er sich keine allzu große Hoffnungen darauf gemacht, dass dem Captain entgangen sein könnte sein, was der Senior Chief so augenscheinlich beschlossen hatte: nämlich den Mund zu halten und nicht länger mit seinem Vorgesetzten zu diskutieren. »Ich meine«, fuhr der Erste Offizier fort, »Santino hat ihm ausdrücklich befohlen …«
    »Ach, hören Sie auf, Abner! Del Conte ist ein erfahrener Mann, und auch wenn Santino ein völliger Idiot ist, hätte Del Conte es verdammt noch mal nicht zulassen dürfen, dass sein Vorgesetzter unseren taktischen Vorteil zum Teufel gehen lässt – ganz gleich, wie verärgert er war oder wie berechtigt sein Ärger gewesen ist. Sie wissen das, ich weiß das, und ich erwarte, dass Sie auch Senior Chief Del Conte in aller Deutlichkeit zu verstehen geben, dass wir es wissen – und dass ich ihm persönlich ein zwotes Arschloch verpassen werde, wenn er so etwas jemals wieder zulässt! Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt?«
    »Das kann man wohl sagen, Sir.«
    »Gut«, grunzte Bachfisch. Er winkte missfällig ab. »Aber sobald Sie ihm das klar gemacht haben – und sobald Sie sicher sind, dass er es begriffen hat –, ist die Sache erledigt.« Er tat so, als bemerke er nicht, dass Layson die Schultern ganz leicht entspannte. »Er hätte das nicht zulassen dürfen, aber Sie haben Recht, er hat genau das getan, was ein Vorgesetzter ihm befohlen hat. Und das ist das Problem. Wenn ein Unteroffizier von Del Contes Erfahrung absichtlich nichts dagegen unternimmt, dass sein Vorgesetzter sich derart spektakulär in den eigenen Fuß schießt, ist die Brauchbarkeit des betreffenden Offiziers gleich Null. Das ist das fatalste Urteil, das man sich überhaupt denken kann. Selbst wenn ich nicht befürchten würde, das so etwas noch einmal vorkommt, möchte ich einen Offizier Seiner Majestät, der seine Untergebenen zu einer Reaktion wie dieser treibt, nicht nur nicht an Bord meines Schiffs, sondern nicht mal in der unmittelbaren Nähe wissen.«
    »Das kann ich Ihnen nicht verdenken, Sir. Ich wäre ihn auch verdammt gern los. Aber wir haben ihn nun einmal am Hals.«
    »Nein, das haben wir nicht«, widersprach Bachfisch erbittert. »Wir haben die Gryphon’s Pride noch immer nicht nach Hause geschickt. Ich glaube, Lieutenant Santino hat sich soeben die Bestellung zum Prisenkommandanten verdient.«
    Laysons Augen weiteten sich; langsam öffnete er den Mund, dann hielt er in der Bewegung inne. Ein Captain konnte nur zwei Gründe haben, einem seiner Offiziere das Kommando über ein Prisenschiff zu übertragen. Grund Nummer eins war: Er wollte besagten Offizier belohnen, indem er ihm die Möglichkeit gab, sich an jener Art unabhängigen Kommandos zu erproben, welche die Lords der Admiralität auf ihn aufmerksam machen würde. Der zweite Grund war: Der Captain wollte sich eines Offiziers entledigen, dessen Kompetenz er stark anzweifelte. Layson glaubte kaum, dass für einen Außenstehenden ein Zweifel daran bestand, welcher von beiden Gründen in diesem Fall zutraf, und gewiss konnte er Bachfischs augenscheinliche Entschlossenheit, sich Santinos zu entledigen, nicht bemäkeln. Aber als Erster Offizier der War Maiden stellte diese Möglichkeit ihn vor ein Problem.
    »Verzeihung, Sir«, sagte der Eins-O nach einem Moment, »aber wie schwach er als Taktischer Offizier auch immer sein mag, er ist die einzige Unterstützung, die Janice hat. Wenn wir ihn fortschicken …«
    Seine Stimme verklang, und Bachfisch nickte. Es wäre ideal gewesen, hätte die War Maiden drei Taktische Offiziere an Bord gehabt. Unter normalen Umständen hätte Hirake sowohl auf Santino als auch auf einen Lieutenant Junior-Grade oder auf einen Ensign zur Stellvertretung zurückgreifen können. Der chronische Personalmangel der expandierenden Royal Manticoran Navy hatte Bachfischs Schiff diesmal schwer getroffen, und er trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch, während er seine Alternativen erwog. Keine davon war sonderlich schmackhaft, aber …
    »Der Personalmangel kümmert mich nicht«, sagte er. »Nicht, wenn das der Grund ist, aus dem ich Santino an Bord behalten muss. Janice wird einfach ohne ihn auskommen müssen.«
    »Aber Sir«, begann Layson beinahe verzweifelt, verstummte aber sofort, als Bachfisch die Hand hob.
    »Er geht, Abner«, sagte er in jenem endgültigen Ton, der keine weitere Diskussion mehr

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