Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
einschränken.
    Abrupt erhob er sich von seinem Sessel und salutierte. »Wie Sie wünschen, Admiral. Ich setze mich mit den Kidnappern von meiner eigenen Wohnung aus in Verbindung. Mit Ihrer Erlaubnis. Ich halte das für besser.«
    »Ja«, stimmte der Botschafter energisch zu. »Wenn Sie sich aus Ihrem Büro oder von hier aus melden, schöpfen die Kerle vielleicht Verdacht.« Es gelang ihm sogar, seinem Tonfall ein wenig Wärme beizumischen. »Sehr umsichtig, Captain. Der Admiral und ich sind uns recht sicher, dass die Havies mit der Entführung nur eins bezwecken: Sie auf lange Sicht zur Platzierung von Falschinformationen zu missbrauchen. Die Havies werden beruhigt sein, wenn sie den Eindruck gewinnen, dass Sie völlig privat mit ihnen in Kontakt treten.«
    Der Botschafter sprach in einem Ton, als sei er ein alter Hase im Nachrichtendienst, der einem Neuling zur Bewältigung einer einfachen Aufgabe gratulierte. Angesichts der Umstände hätte Captain Zilwicki beinahe aufgelacht. Wenn hier jemand ein »alter Hase« war, dann er. Hendricks hingegen wusste über nachrichtendienstliche Prozeduren nicht mehr als das, was er als ambitionierter Adeliger auf dem politischen Parkett Manticores aufgeschnappt hatte. Gewiss, dort ging es kompliziert und unehrlich zu, jedoch weit weniger wild als in der Arena, in der sich Zilwicki nun schon seit vielen Jahren bewegte.
    Von seiner Geringschätzung ließ er sich nichts anmerken. Er nickte einfach nur höflich, verbeugte sich und verließ den Raum.
     
    Anton
     
    Wenig später betrat Zilwicki seine Wohnung und stellte fest, dass Robert Tye noch immer in Lotushaltung mitten im Wohnzimmer saß. Der Kampfsport-Meister erweckte ganz den Eindruck, als habe er keinen Muskel gerührt, seit Zilwicki am Morgen die Wohnung verließ. Tye hatte seine eigene Art, den Zorn unter Kontrolle zu halten.
    Der Kampfsportler hob eine Augenbraue. Zilwicki schüttelte den Kopf.
    »Wie ich erwartet hatte, Robert. Die Idioten nehmen es für bare Münze. Und sie sind derart besessen von ihrem Propaganda-Coup gegen das Havie-Regime, den sie durch Parnells Zeugenaussage einleiten wollen, dass sie nicht bereit sind, sich mit irgendetwas anderem zu beschäftigen. Deshalb haben sie mir befohlen, die Forderungen der Kidnapper zu erfüllen.«
    Einen Moment lang musterte Tye den Captain. Dann trat ein mattes Lächeln auf sein Gesicht. »Und offensichtlich hast du nicht die Absicht zu gehorchen.«
    Zilwickis einzige Antwort bestand in einem leisen Schnauben. Er erwiderte den prüfenden Blick des Kampfsportlers.
    Anton Zilwicki hatte Robert Tya als Ersten von Helens Entführung verständigt, als er am Vorabend nach Hause gekommen war und die Tat entdeckte. Den Grund für sein Verhalten konnte er noch immer nicht nennen. Er war einem Impuls gefolgt, obwohl er von Natur aus nicht impulsiv war.
    Nachdenklich ließ Anton sich auf die Couch nieder. Er und Helen waren seit knapp über vier Jahren auf Terra. Wegen seiner Pflichten in der Navy war Anton nie sesshaft geworden, und manchmal bereitete es ihm Kopfzerbrechen, welchen Preis Helen womöglich für seine Arbeit zahlte. Regelmäßig die Schule und den Freundeskreis zu wechseln war für ein Kind nicht leicht.
    Zu seiner Überraschung hatte sich seine Tochter sehr auf den Umzug nach Chicago gefreut. Helen war in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten und hatte im Alter von sechs mit dem Kampfsporttraining begonnen. Gründlich wie Helen war – das hatte sie von ihrem Vater –, studierte sie sowohl die Philosophie des Kampfes als auch die eigentliche Kampfkunst. Für sie bedeutete Chicago nur eines: die Gelegenheit, Unterricht bei einem der legendärsten Kampfkünstler der Galaxis zu nehmen.
    Anton hatte befürchtet, Tye würde kein junges Mädchen als Schülerin annehmen, doch war der Kampfsportler nur zu gern dazu bereit gewesen. In seinem Alter, hatte Tye einmal zu Anton gesagt, sei die Gegenwart von Kindern eine Wohltat. Und in den folgenden Jahren war Helens Sensei zu einem Mitglied ihrer kleinen Familie geworden – in mancher Hinsicht eher wie ein Großvater.
    »Bist du sicher, dass du dich da hineinziehen lassen willst, Robert?«, fragte er unvermittelt. »Ich weiß nicht, ob es richtig war, dich zu verständigen. Was immer ich unternehmen werde, es wird sicher …«
    »Gefährlich?«, riet Tye lächelnd.
    Anton lachte. »Ich wollte sagen: gesetzwidrig . Hochgradig gesetzwidrig.«
    Der Kampfsportler zuckte leicht die Schultern. »Das schert mich nicht. Aber

Weitere Kostenlose Bücher