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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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äußere Aufklärung zuständig war. Und sosehr Foraker auch hinter Präsidentin Pritchart stand, in dieser Hinsicht schloss sie sich doch ihren Widersachern an – und das nicht nur, weil auch sie fürchtete, dass eine solche Behörde unter einer anderen Präsidentin als Eloise Pritchart und unter einem anderen Direktor als Kevin Usher wieder zu einem neuen Amt für Systemsicherheit werden könnte. Von Wilhelm Trajan, dem Direktor des neuen FIS, war sie längst nicht so beeindruckt wie von Usher, doch hatte sie sich sehr gefreut, als Theisman innerhalb der Navy wieder einen unabhängigen Flottennachrichtendienst ins Leben gerufen hatte; schließlich gab es einfach Fragen, an die ein ziviler Experte nicht dachte und die er auch nicht hätte beantworten können.
    Leider sah es ganz danach auch, als würden auch die alten Revierkämpfe zwischen den konkurrierenden Nachrichtendiensten wieder ihr hässliches Haupt erheben. Das war vermutlich unausweichlich, bedachte man, dass jede Gruppe von Fachleuten mit den eigenen institutionellen Prioritäten und Blickwinkeln an die Rohdaten heranging. Und fairerweise musste man bedenken, dass Usher sich mit inneren Angelegenheiten und Spionage abwehr befassen sollte, nicht mit der Analyse nachrichtendienstlicher Erkenntnisse. Natürlich brachte es auch gewisse Vorteile mit sich, über verschiedene, miteinander in Konkurrenz stehende Analysen zu verfügen, denn eine gründliche Erörterung war vermutlich die beste Möglichkeit, um an die eigentliche Wahrheit zu gelangen.
    »Die Leute, die anderer Meinung sind als General Usher, lassen sich im Wesentlichen in zwo Gruppen unterteilen«, sagte Theisman. »Die eine Gruppe stimmt mit Minister Giancolas Position überein und repräsentiert wahrscheinlich den größeren Teil der Abweichler; diese Gruppe glaubt, dass die manticoranische Regierung die besetzten Planeten für unbestimmte Zeit behalten möchte. Ihrer Ansicht nach steckt hinter Descroix' Weigerung, auf unsere Vorschläge zu antworten oder selbst ein ernst gemeintes Angebot zu machen, nichts anderes als ein Manöver, um Zeit zu gewinnen. Descroix wolle die öffentliche Meinung im Sternenkönigreich so weit beeinflussen, dass eine offene Annexion wenigstens einiger der besetzten Planeten akzeptiert wird. Die meisten Anhänger dieser Theorie ziehen gern Trevors Stern als Beispiel heran, geben aber immerhin zu, dass der Wurmlochterminus aus diesem Sonnensystem einen Sonderfall macht. Ein noch kleinerer Prozentsatz räumt sogar ein, dass die Art, wie erst die Legislaturisten und dann die SyS die San Martinos behandelt hat, aus Trevors Stern sogar einen ganz speziellen Sonderfall mache. Ich persönlich kann bei der manticoranischen Regierung durchweg keine Territorialgelüste erkennen, aber es wäre wahrscheinlich dumm, die Möglichkeit völlig von der Hand zu weisen. Besonders, wenn es in der Dynamik der manticoranischen Innenpolitik plötzlich eine drastische Veränderung geben sollte.
    Die zwote Gruppe, die General Usher nicht zustimmt, zerbricht sich nicht den Kopf über tief schürfende Verschwörungstheorien, sondern ist der festen Überzeugung, dass die Mantys unsere natürlichen Feinde sind, mit denen der Krieg unvermeidlich ist. Ich weiß nicht, inwieweit dort noch alte Propaganda der Öffentlichen Information am Werk ist und wie viel einfach auf den langen Krieg gegen Manticore zurückzuführen ist. Wie die Leute also auch immer an ihre Meinung kommen, sie sind entweder nicht willens oder nicht in der Lage, sich einen andauernden Frieden mit dem Sternenkönigreich vorzustellen. In ihren Augen hat Manticore folglich auch kein Interesse, ernsthaft mit uns zu verhandeln. Ihnen zufolge schinden High Ridge und Descroix nur Zeit, bevor der unvermeidliche Krieg wieder ausbricht.«
    »Ich hoffe, Sie vergeben mir meine Offenheit, Sir, aber das ist Blödsinn«, sagte Foraker, und Theisman blickte sie an. Mit erhobenen Brauen forderte er sie auf fortzufahren, und sie drehte leicht den Kopf und gehorchte.
    »Ich habe einige Mantys näher kennen gelernt«, erinnerte sie ihn. »Sowohl nachdem Admiral Harrington mich in Silesia gefangen genommen hat, als auch nachdem sie wiederum in Admiral Tourvilles Gefangenschaft geriet. Sicher, ein paar Mantys hassen uns, und wenn auch nur, weil wir schon so lange gegeneinander kämpfen. Aber die meisten, denen ich begegnet bin, haben kein größeres Verlangen, die Republik zu erobern als ich, das Sternenkönigreich zu besetzen. Mir ist klar, dass man

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