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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Vernichtung des fraglichen Schiffes, die zum Tode aller Menschen an Bord führte, deren Schuld oder Unschuld noch nicht feststand und die keinen Warnschuss erhalten hatten, der ihnen nach zahlreichen interstellaren Abkommen zusteht, bedeutet ferner eine unannehmbare Verletzung der Gepflogenheiten des Raumgefechts. Sie haben zudem interstellare Gesetze missachtet, durch die sich Ihr Handeln mit einigem Recht als kaltblütiger Mord einstufen lässt. Ich protestiere aufs Schärfste gegen Ihr Vorgehen und werde meinen vorgesetzten Dienststellen sowie dem Außenministerium über diesen Vorfall Meldung erstatten. Ich werde empfehlen, augenblicklich ein interstellares Gerichtsverfahren gegen Sie und Ihre Brückenoffiziere einzuleiten, und ich blicke erwartungsvoll dem Moment entgegen, in dem Sie hoffentlich vor ein Kriegsgericht Ihrer Admiralität zitiert werden, um Ihr Verhalten an diesem Nachmittag zu erklären und sich dafür zu rechtfertigen. Ferrero, aus.«
    »Auf dem Chip, Ma'am«, bestätigte McKee leise, und Ferrero grinste ohne jede Heiterkeit, als sie den Ton ihres Signaloffiziers hörte. Dennoch blieb ihr keine andere Wahl, als eindeutig und kompromisslos auf Gortz' Tun zu reagieren – besonders, wenn sein Verhalten ankündigte, dass die Kaiserlich-andermanische Weltraumflotte ihr Verhalten gegenüber der Royal Manticoran Navy zu ändern gedachte. Höhere Dienststellen konnten später noch immer von ihrer harten Linie zurückweichen. Doch bis diese Dienststellen überhaupt Kenntnis von dem Zwischenfall besaßen, lag es an ihr, die Andermaner dazu zu bewegen, ihren Konfrontationskurs noch einmal zu überdenken.
    »Senden«, befahl sie McKee, dann wandte sie sich Lieutenant McClelland, dem Astrogator, zu.
    »Bringen Sie uns auf Gegenkurs, James«, wies sie ihn an. »Wir überschreiten die Hypergrenze. Berechnen Sie einen zeitoptimierten Kurs nach Marsh.«
    »Aye, aye, Ma'am.« Der kleine, braunhaarige und braunäugige Mann, einer der wenigen geborenen Sidemorer in der Besatzung der Jessica Epps , musterte seinen Plot, dann wandte er sich an den Rudergänger des Kreuzers.
    »Ruder, Kursumkehr mit fünf-null-fünf Gravos«, sagte er.
    »Kursumkehr mit fünf-null-fünf Gravos, aye, Sir«, antwortete der Rudergänger, und die Jessica Epps schwang um die vertikale Hauptträgheitsachse herum und begann abzubremsen.
    »Captain«, sagte McKee in sehr förmlichem Ton, »die Hellebarde ruft uns. Sie … sie scheinen Sie sehr dringend sprechen zu wollen.«
    »Ignorieren«, befahl Ferrero mit einer Stimme so kalt wie flüssiges Helium.
    »Aye, aye, Ma'am«, bestätigte McKee, und Ferrero wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Plot zu.

 
     
    18
     
     
    Die Frau, die unter dem Crystoplast-Dach des Landeplatzes auf Honor wartete, während der Shuttle im graysonitischen Sprühregen niederging, hatte dunkles Haar und dunkle Augen. Ihr Haar war vielleicht ein klein wenig mehr mit Silber durchzogen als bei ihrer letzten Begegnung mit Honor, doch das angenehme, lebhafte Gesicht war noch das Gleiche.
    Die Uniform nicht. Mercedes Brigham war ein Konteradmiral innerhalb der Grayson Space Navy, die jedoch lediglich an die graysonitische Raumstreitkraft ›ausgeliehen‹ war – wie so viele RMN-Offiziere. An diesem Nachmittag trug sie manticoranische Uniform. In der Königin Navy war ihr Dienstgrad nur Commodore, und Honor hatte sich ein wenig Sorgen gemacht, was Brigham wohl davon halten würde, eine Rückstufung hinzunehmen, nur um im Stab eines anderen Flaggoffiziers zu dienen. Sie kannte Mercedes allerdings schon lange genug, um sich relativ sicher zu sein, dass die ältere Frau sich auf die neue Aufgabe freute. Gleichzeitig fürchtete Honor aber, dass Mercedes die Versetzung nur aus Freundschaft und einem Gefühl der Verpflichtung heraus akzeptierte, ohne auf die eigenen Wünsche Rücksicht zu nehmen.
    Wenigstens beruhigte das breite Lächeln des Commodore und der Geschmack ihrer Emotionen Honor in dieser Hinsicht.
    »Mercedes!«, rief Honor, als sie von der Shuttlerampe stieg. Der frische, nach Leben duftende Geruch des Frühlingsregens umgab sie. Nach einer Woche Schiffsluft wirkte der Geruch wie der Atem eines Leben tragenden Planeten, und doch stand sie auf einer Welt, dessen Atmosphäre langfristig für jeden Menschen giftig war, besonders für jemanden, der von einer anderen Welt stammte. Honor war sich dessen nur zu gut bewusst, doch ihre Instinkte sahen das ganz anders, und allen Protesten ihres Großhirns zum Trotz sog

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