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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die Erschöpfung und die Sorge, die sich hinter seinem gefassten Äußeren verbargen. Und sein Alter, wie sie plötzlich begriff. Er war siebenundvierzig T-Jahre alt, dreizehn Jahre jünger als sie, und doch sah er älter aus als Hamish, und sie empfand einen plötzlichen Stich, fast einen Vorboten des Verlustes.
    Das Gleiche hatte sie am Abend zuvor gespürt, als sie mit ihren Eltern, mit Faith und James und den Clinkscales beim Abendessen gesessen hatte und ihr plötzlich klar geworden war, wie viel gebrechlicher Lord Clinkscales in den vergangenen Jahren geworden war. Nun bemerkte sie den gleichen Verfall, wenn auch in kleinerem Ausmaß, beim Protector. Wie so viele ihrer graysonitischen Freunde, die für das Prolong zu alt gewesen waren, rückte ihm das Alter unaufhaltsam zu Leibe. Honor entsetzte es tief zu begreifen, dass er bereits im mittleren Alter war. Noch immer war er vital und voller Energie, doch sein dunkles Haar wurde weiß, und er hatte schon zu viele Runzeln im Gesicht.
    Und , dachte sie mit plötzlichem Frösteln, als sie neben sich den Waffenträger spürte, während der Donner wieder über der Kuppel krachte, er ist fünf Jahre jünger als Andrew!
    Darüber mochte Honor im Augenblick überhaupt nicht nachdenken, und resolut schob sie den Gedanken beiseite.
    »Ich wünschte, ich könnte sagen, dass mich Ihre Sorge überrascht«, entgegnete sie Benjamin nüchtern.
    »Aber dem ist natürlich nicht so.« Benjamin neigte den Kopf und musterte sie mit forschendem und mitleidsvollem Blick zugleich. Dann hob er ganz leicht die Schultern.
    »Honor, ich habe Sie aus zwei Gründen nicht gefragt, ob die Gerüchte über Earl White Haven und Sie der Wahrheit entsprechen. Der erste und mir persönlich wichtigste besteht darin, dass Sie es beide abgestritten haben, und ich wüsste nicht, dass jemand von Ihnen je auch nur die kleinste Unwahrheit gesprochen hat. Und das trifft mit großer Sicherheit nicht auf die Menschen zu, die noch immer behaupten, Sie hätten gelogen. Der zweite Grund ist, dass es meiner Meinung nach allein Ihre Angelegenheit wäre, wenn an den Gerüchten etwas dran sein sollte, und nicht meine – ganz bestimmt aber nicht die von High Ridge und seinen Speichelleckern.
    Ich weiß, dass Sie das eigentlich gar nicht von mir zu hören bräuchten«, fuhr er ruhig fort. »Aber ich musste es Ihnen persönlich und direkt sagen, denn Sie haben in dieser Hinsicht meine Rückendeckung sowohl als Freund wie auch offiziell als Ihr Lehnsherr verdient. Aber ich habe das Thema zu meiner Schande auch deswegen angesprochen, weil wir darüber reden müssen, wie diese leidigen Attacken die Beziehungen Graysons zum Sternenkönigreich beeinflusst haben.«
    »Ich weiß, dass die Angelegenheit nichts Gutes bewirkt hat«, sagte Honor düster. »Wir haben über dieses Thema korrespondiert.«
    »Das stimmt«, gab er ihr Recht. »Doch dass Sie nun nach Silesia aufbrechen, ist der Sache nicht gerade förderlich.« Er hob die Hand, als sie etwas einwenden wollte. »Ich bin mir durchaus bewusst, dass Sie diese Aufgabe aus einem Gefühl der Verantwortung gegenüber den Sidemorern heraus angenommen haben – und auch, weil es für Ihr Pflichtempfinden gegenüber Elizabeth und dem Sternenkönigreich keine Rolle spielt, wie die augenblickliche Regierung sie behandelt. Ich bewundere es, dass Sie zu dieser Entscheidung gekommen sind, und ich widerspreche Ihnen keineswegs. Doch hier auf Grayson gibt es Elemente, besonders unter den Schlüsseln, die mich dazu drängen wollen, unsere Haltung zur Allianz zu überdenken. Denn offenbar betrachtet die Regierung High Ridge den Auftrag, mit dem man Sie betraut, als eine willkommene Möglichkeit, um Sie ›aus der Stadt zu jagen‹, ohne es gleichzeitig zugeben zu müssen.«
    »Ich habe befürchtet, dass man es so sehen würde«, seufzte sie. »Leider sehe ich keinen Ausweg.«
    »Und ich auch nicht. Und ganz gewiss möchte ich nun nicht Ihre Entscheidung hinterfragen. Wie schon gesagt, halte ich sie in vielerlei Hinsicht für richtig, aber ich bedaure sehr die möglichen persönlichen Folgen für Sie, wenn sich die Lage in Silesia so sehr verschlechtert, wie ich befürchte.«
    »Haben Sie für diese Befürchtungen einen besonderen Grund?«, fragte sie gespannt.
    »Keinen konkreten.« Benjamin schüttelte den Kopf. »Aber Gregory und ich haben viel über den Berichten Ihres ONI und unserer eigenen Nachrichtendienstler gebrütet. Und das Bild, das sich daraus ergibt, will uns ganz und gar

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