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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eines Tages vielleicht wieder gegen die Republik kämpfen zu müssen, war ihnen nicht leicht gefallen. Aber eigentlich hatte nie ein wirklicher Zweifel bestanden, wozu sie sich entschließen würden.
    Und dass sie durch High Ridges Weigerung, einen echten Frieden zu schließen, technisch noch Landesverräter während eines Krieges sind, hat ihnen die Entscheidung nicht leichter gemacht , dachte sie grimmig. Innerlich zitterte sie noch immer vor Wut darüber, dass Jurgensen, ein politisch bestallter Kretin und Möchtegern-Raumoffizier, es wagte, Caslet und Yu in ihrer Ehre anzugreifen.
    »Auf jeden Fall«, fuhr Benjamin fort, als er sicher war, dass sie sich wieder in der Gewalt hatte, »hat Jurgensen unsere Sicherheitsmaßnahmen offen – wenngleich natürlich höflich – abgekanzelt, während er gleichzeitig seine eigenen Löcher entweder geflissentlich übersieht oder sie abstreitet. Im Lichte unserer unterschiedlichen Leistungen und der schieren Arroganz dieses Menschen, sind viele von Gregs höhergestellten Leuten – besonders die, die seit der Gründung des Protectors Own am engsten mit Alfredo zusammengearbeitet haben – tief beleidigt über seine Andeutungen, wir könnten in irgendeiner Weise weniger sicherheitsbewusst sein als das Sternenkönigreich.
    In praktischer Hinsicht sind weniger unsere verletzten Gefühle das größte Problem, sondern die Verlässlichkeit des Materials, das uns überlassen wird. Wenn ich nur als graysonitisches Staatsoberhaupt spreche, dann muss ich sagen, dass ich die zusätzliche Reibung, die daraus entsteht, wirklich nicht gebrauchen kann – und schon gar nicht ausgerechnet jetzt. Die Verrückteren unter den Schlüsseln drängen darauf, dass wir uns wegen der ›Beleidigungen‹ Graysons – und unserer einzigen Schlüsselträgerin – vom Sternenkönigreich trennen sollten, und das ist schon schlimm genug. Da müssen nicht auch noch hohe Offiziere meiner Navy von ihren Äquivalenten in der RMN verarscht werden, wenn Sie mir diesen Ausdruck verzeihen. Aber damit kann ich leben, in gewissem Rahmen wenigstens, weil mein Offizierskorps weiß, wie man Befehle befolgt, einschließlich des Befehls, mit Idioten wie Sir Edward Janacek und seinen Handlangern auszukommen.«
    Der Protector hatte die ganze Zeit in humorigem Tonfall gesprochen, doch schwang eine grimmige, schneidende Schärfe in seiner Stimme mit. Honor begriff einmal mehr, wie selten für ihn solche Momente waren, in denen er seine wahren Gefühle jemandem zeigen konnte, der nicht zu seinem engsten Familienkreis und dem innersten Zirkel seines Rats gehörte.
    »Wie ich schon sagte«, fuhr er fort, »machen wir uns deshalb so große Sorgen, weil das, was wir aus den ONI-Berichten erfahren, nicht zu dem passt, was uns unsere eigenen Quellen melden. Wir wissen natürlich, dass Manticore seine nachrichtendienstlichen Netze Jahrzehnte lang oder noch länger aufgebaut hat. Aber während wir in dem Spiel wirklich noch Anfänger sind, wissen wir doch, woher unsere Informationen kommen. Hingegen wissen wir nicht, woher die Erkenntnisse stammen, anhand deren Jurgensen seine Zusammenfassungen erstellt. Und er will es uns auch nicht sagen. Im Endeffekt erscheinen uns unsere Schlussfolgerungen verlässlicher, weil wir eben wissen, woher die Daten stammen. Und dass in letzter Zeit so viel von dem, was wir vom ONI erhalten, wirklich Schaumschlägerei ist, bestärkt uns nur in unseren Zweifeln.«
    »Ich glaube, mir gefällt überhaupt nicht, was ich da höre, Benjamin«, sagte Honor ruhig. »Nicht nur, weil es jeden Offizier in graysonitischer Uniform beleidigt. Sagen Sie mir, wenn ich mich irre, aber für mich klingt es so, als wären die Meldungen, die Jurgensen Ihnen zukommen lässt, nicht nur unvollständig, sondern auch … tendenziös.«
    »Ich fürchte, damit treffen Sie den Nagel auf den Kopf«, entgegnete Benjamin offen heraus. »Ich weiß nicht, ob Jurgensens Leute so weit gehen, dass sie vorsätzlich Informationen fälschen. Aber es kommt mir und Greg ganz so vor, als würden beim ONI alle Erkenntnisse ignoriert, die nicht die Schlussfolgerung untermauern, zu der man von vornherein gelangen wollte.«
    »Haben Sie dafür ein konkretes Beispiel?«, fragte Honor sehr ernst.
    »Ich kann Ihnen nichts Eindeutiges zeigen, weil wir eben die Originaldaten nie zu Gesicht bekommen haben. Aber ich werde Ihnen zwei mögliche Beispiele geben, die ich besonders beunruhigend finde.
    Erstens: Silesia. In den amtlichen ONI-Meldungen läuft

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