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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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abzulassen ist wirklich das Letzte, was ich möchte, Honor!«
    »Das weiß ich. Ich weiß auch, wie schwer es ist. Besonders bei jemandem wie mir, der zwischen zwo Stühlen sitzt. Sie müssten ein Übermensch sein, um zu vergessen, dass ich zuerst Manticoranerin war, Benjamin, und im Moment haben Sie jeden erdenklichen Grund, auf alle Manticoraner sauer zu sein.«
    »Aber nicht auf einen, der zufälligerweise auch ein Grayson ist und außerdem die Person, die von beiden Seiten am meisten einstecken muss«, entgegnete er.
    »Vertrauen Sie mir, im Vergleich zu dem, was ich mir auf der anderen Seite gefallen lassen musste, ist alles, was ich von irgendeinem Grayson ›einstecken‹ musste, bloß ein Schlag mit dem Kissen!«
    »Vielleicht«, räumte er ein, dann kehrte er zum eigentlichen Gegenstand ihres Gesprächs zurück.
    »Ich sagte ja, es gibt zwei Punkte, die uns Sorgen machen, und Silesia ist nur einer davon. Und wenn wir ehrlich sind, ist Silesia sogar der unwichtigere Schauplatz.«
    »Der unwichtigere?« Honor neigte stirnrunzelnd den Kopf zur Seite. »Mir kommt er schlimm genug vor.«
    »Ich wollte auch nicht sagen, dass er nicht schlimm ist, aber im Vergleich zu dem, was wir aus der Republik Haven hören, ist Silesia definitiv zweitrangig.«
    »Aus Haven?« Honor setzte sich kerzengerade auf, und Nimitz versteifte sich auf ihrem Schoß, als ein plötzlicher Stoß der Sorge ihn durchlief.
    »Aus Haven«, bestätigte Benjamin grimmig. »Und erneut haben wir nicht besonders viele unumstößliche Beweise. Dass Jurgensen seine Quellen nicht mit uns teilen will, steuert unseren Analysen einen gewaltigen Unsicherheitsfaktor bei, aber es gibt im Grunde drei Dinge, die seine Berichte unserer Meinung nach signifikant untertreiben oder völlig übersehen.
    Zum einen wäre das seine Analyse über das, was der Kampf gegen die SyS-Bastionen und gegen die abtrünnigen regulären Flottenoffiziere für Theismans Offizierskorps bedeutet hat.«
    »Ich glaube, ich weiß, worauf Sie da hinauswollen«, unterbrach Honor ihn, »und wenn Sie Recht haben, dann stimme ich Ihnen völlig zu. Sie wollen sagen, dass Jurgensen meint, die Kämpfe hätten das erfahrene havenitische Personal beständig dezimiert. Dass sie die Flotte geschwächt hätten.«
    »Genau das wollte ich sagen«, stimmte er ihr zu.
    »Nun, nur ein Idiot – oder ein politischer Admiral, falls es da einen Unterschied gibt –, könnte so etwas glauben«, entgegnete Honor rundweg. »Natürlich werden die Havies bei den Kämpfen Schiffe und Leute verloren haben. Aber der Großteil ihrer Offiziere und Besatzungen hat überlebt und die letzten T-Jahre nichts anderes getan, als Kampferfahrung zu sammeln. Während des Krieges haben wir es geschafft, ihr Offizierskorps immer wieder zurückzuschneiden, meistens jedenfalls, obwohl Giscard und Tourville bereits vor Unternehmen Butterblume eine Wende eingeleitet hatten. Jetzt aber …« Sie zuckte mit den Achseln. »Ich kann nicht in Zahlen ausdrücken, was es für die Havies bedeutet, aber ich bin absolut davon überzeugt, dass sich ihr Kampfwert um einen unangenehm großen Faktor verbessert hat – und nicht verringert, wie Jurgensen es behauptet.«
    Benjamin nickte. »Das sehen wir genauso. Und das ist ein Grund dafür, warum wir uns über den zweiten Punkt, von dem ich gesprochen habe, solche Sorgen machen. Sie wissen bestimmt, dass Pierres Finanzreformen die havenitische Wirtschaft tatsächlich ein großes Stück vorangebracht haben.«
    Er betonte diese Feststellung fast wie eine Frage, und Honor nickte zur Antwort.
    »Nun, wir haben unser Bestes getan, um abzuschätzen, inwieweit ihre Wirtschaft sich verbessert hat. Offensichtlich ist das eine Frage von Annahmen, die auf Mutmaßungen basieren, zumal alle amtlich veröffentlichten Zahlen über die havenitische Wirtschaft seit wenigstens vier oder fünf Jahrzehnten auf ganzer Linie erfunden sind, um den Verfall zu kaschieren. Trotzdem haben wir unsere Modelle vorwärts und rückwärts rechnen müssen, und alle Experten sind sich einig, dass die Republik mehr Geld in der Kasse haben müsste, als sie offiziell zugibt.«
    Honor blickte ihn fragend an, und er zuckte mit den Achseln.
    »Wir kennen die havenitische Steuerstruktur, und wir haben einen über den Daumen gepeilten Wert ihres Wirtschaftsaufkommens, der unserer Einschätzung nach wahrscheinlich um nicht mehr als fünfzehn Prozent vom tatsächlichen abweicht. Und wenn wir die Untergrenze unserer postulierten Spanne nehmen,

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