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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ridge Saint-Justs Waffenstillstandangebot unilateral angenommen hat.«
    Honor nickte wieder. Benjamin untertrieb im Grunde die erewhonische Reaktion – immerhin war Erewhon weit länger gezwungen gewesen, unter dem Schatten der havenitischen Eroberungsgelüste zu leben als Grayson. Die erewhonische Regierung hatte sich seinerzeit entschieden, ihr Bündnis mit der Solaren Liga zu beenden und stattdessen der Manticoranischen Allianz beizutreten – im Lichte der neuen Situation verschlimmerte das die Verärgerung der Erewhoner beträchtlich. Man sah es dort so, dass man einen lange bewährte Sicherheitspakt mit der mächtigsten politischen und wirtschaftlichen Gemeinschaft in der Geschichte der Menschheit aufgegeben hatte, um Seite an Seite mit Manticore zu kämpfen, und nachdem die Gefahr gebannt war, hatten die neuen Bündnispartner nichts Besseres zu tun, als Erewhon in den Rücken zu fallen.
    »Nun, weder Greg noch ich haben irgendeinen Beweis, aber in den letzten Wochen erhalten wir Hinweise, dass Erewhon seine Beziehung zur Republik Haven … neu überdenkt.«
    »Neu überdenkt?« Gegen ihren Willen klang Honors Stimme schärfer, und sie kniff die Augen zusammen. »In welcher Hinsicht?«
    »Vergessen Sie nicht, dass das Ganze zu neunzig Prozent Mutmaßung auf der Grundlage dünner Beweise ist«, warnte Benjamin sie, und als sie wieder nickte, verriet sich darin ein Anklang von Ungeduld.
    »Greg und ich vermuten folgendes«, fuhr der Protector fort. »Der augenblickliche erewhonische Präsident und sein Kabinett glauben, dass es Theisman und Pritchart ernst damit ist, die Alte Republik neu zu errichten, und dass sie der expansionistischen Außenpolitik der Legislaturisten und des Komitees für Öffentliche Sicherheit aufrichtig abgeschworen haben. Erewhon liegt viel näher bei der Republik als bei Manticore, und im Gegensatz zu uns kontrolliert Erewhon einen Wurmlochknoten, der es – und all seine Freunde – direkt mit der Solaren Liga verbindet.«
    »Wollen Sie damit wirklich sagen, dass Erewhon über … engere Beziehungen zu Haven nachdenkt?«, fragte Honor scharf, und er nickte.
    »Wie ich schon sagte, wir haben keinen Beweis, aber wir haben insgeheim Gespräche unter vier Augen mit verschiedenen kleineren Mitgliedern der Allianz geführt.« Sie musterte ihn durchdringend, und er zuckte in einer eigenartigen Mischung aus Abbitte und Gereiztheit die Schultern. »Niemand ist daran interessiert, hinter dem Rücken Manticores Koalitionen zu schmieden, Honor. Eigentlich nicht. Aber sehen wir der Wahrheit ins Gesicht. Dank High Ridges idiotischer Außenpolitik droht der Allianz im Augenblick ernsthaft die Auflösung. Wir haben unser Bestes getan, um die schlimmsten Brandherde zu löschen, bevor sie außer Kontrolle geraten und das gesamte Gebäude zum Einsturz bringen.«
    »Verstehe.« Honor verstand in der Tat, was er meinte, und sie empfand dumpfe Scham bei dem Gedanken, wie hart sich Benjamin offenbar anstrengte, um die lebenswichtigen Bündnisse zu erhalten, wegen denen sich High Ridge ebenso offenbar in keiner Nacht den Schlaf rauben ließ.
    »Auf jeden Fall«, sagte Benjamin nach einem Moment, »klingen einige der Äußerungen, die der erewhonische Botschafter in solchen Gesprächen gemacht hat, sehr nach den Beschwichtigungen und Einwendungen, wie sie zwischen Staaten gemacht werden, die einander nicht völlig trauen – oder die etwas zu verbergen haben –, und weniger nach dem Ton, der eigentlich zwischen Verbündeten herrschen sollte. Ich glaube auch nicht, dass das, was er sagt, auf seinem Mist gewachsen ist. Wahrscheinlich handelt er auf offizielle Anweisung seiner Regierung hin, und ich wundere mich eben, weshalb Erewhon nicht nur das Sternenkönigreich, sondern uns alle auf Abstand hält. Und eine Möglichkeit, die sich mir aufdrängt, ist eben, dass Erewhon in Erwägung ziehen könnte, auf die andere Seite zu wechseln.«
    »Mein Gott, ich hoffe, Sie irren sich!«, rief Honor inbrünstig nach zwei oder drei Herzschlägen des Schweigens. »Nach Grayson hat Erewhon die größte Navy aller Alliierten.«
    »Und Zugriff auf alle technischen Neuerungen«, sagte Benjamin grimmig. Honor sog scharf die Luft ein, und er zuckte mit den Schultern. »Ihre Industrie war nie so leistungsfähig wie unsere, weil sie niemals so umfassend überholt und modernisiert wurde. Trotzdem kann Erewhon alles fertigen bis auf Geisterreiter – und zum Teil verfügt Erewhon meiner Meinung nach sogar über diese Technologie. Und

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