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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Frachterkapitän aufbringen wollte.
    »Ich hoffe, Sie vergeben mir die Frage, Herr Kapitän«, sagte er, um einen gleichgültigen Ton bemüht, »aber wie ist es Ihnen gelungen, sie zu fangen?« Bachfisch sah ihn schmunzelnd an, und der Oberleutnant schüttelte rasch wieder den Kopf. »Das klang vielleicht nicht ganz so, wie ich es gemeint habe, Sir. Es ist nur so, dass normalerweise die Piraten die Frachterbesatzungen fangen und nicht umgekehrt. Wenn es jemandem einmal gelingt, den Spieß umzudrehen, ist das eine angenehme Überraschung. Und ich muss zugeben, als der Kommandant mich angewiesen hat, herüberzukommen und die Gefangenen von Ihnen zu übernehmen, habe ich ein wenig nachgeforscht. Das ist nicht das erste Mal, dass Sie uns einen Piratenhaufen übergeben.«
    Bachfisch sah den jugendlich aussehenden Offizier, der gleichrangig war mit einem Lieutenant Junior-Grade der Royal Manticoran Navy, nachdenklich an. Er hatte dem Kommandanten der Todfeind bereits einen vollständigen Bericht übermittelt, und der Justizoffizier des Kreuzers hatte eidesstattliche Aussagen von allen Schiffsoffizieren der Pirates' Bane und den dienstälteren Maaten aufgezeichnet. So war es innerhalb der Konföderation üblich, denn es kam hier oft vor, dass Zeugen von Piraterie nicht zu den Prozessen gegen die betreffenden Piraten erscheinen konnten. Bachfisch merkte dem Oberleutnant an dessen ernsten Gesicht an, dass seine Vorgesetzten ihn nicht von der Aufzeichnung unterrichtet hatten – und dass er vor Neugier beinahe verging.
    »Ich übergebe jeden Piratenhaufen viel lieber Ihnen statt den Sillys«, sagte er schließlich. »Wenn ich sie dem Kaiserreich ausliefere, kann ich mir ziemlich sicher sein, sie nie mehr wiederzusehen. Das wissen die Gefangenen auch. Sie waren gar nicht froh, nachdem ich ihnen mitgeteilt habe, in wessen Gewahrsam wir sie geben würden.
    Wie es kam, dass wir den Spieß umgedreht haben …« Er zuckte mit den Achseln. »Die Bane sieht vielleicht nicht danach aus, Oberleutnant, aber sie ist genauso schwer bewaffnet wie viele Schwere Kreuzer. Die meisten Händler können sich die Zusatztonnage und die Strukturverstärkungen nicht leisten, die für eine wirkungsvolle Armierung nötig sind, aber die Bane ist nicht wie die meisten Frachter.« Er lachte trocken. »Tatsächlich begann sie ihr Leben als ein bewaffneter Versorger der Vogel -Klasse in Ihrer Flotte, Oberleutnant. Ich habe sie billig gekauft, als sie vor zehn T-Jahren zur Veräußerung anstand, weil ihr Trägheitskompensator am Ende war. Davon abgesehen war sie aber ziemlich gut in Schuss, und es war nicht schwer, sie wieder ans Laufen zu bekommen. Gleichzeitig habe ich ihre Originalbewaffnung auf den neusten Stand gebracht oder ersetzt, und wo ich schon dabei war, habe ich mir große Mühe gegeben, die Geschützpforten so gut wie möglich zu tarnen.« Er zuckte wieder die Achseln. »Deshalb ahnen die meisten Piraten nicht, dass das ›hilflose Frachtschiff‹, das sie gerade entern wollen, um ein Vielfaches schwerer bewaffnet ist als sie selbst.
    Jedenfalls nicht, bis wir die Pforten öffnen und sie zur Hölle schicken«, sagte er, und seine Tenorstimme klang plötzlich schroff und sehr, sehr kalt. Dann fasste er sich. »Was die Clowns angeht, die wir Ihnen gerade übergeben haben«, fuhr er in einem beiläufigeren Ton fort, der jedoch nicht seine Augen erwärmte, »so saßen sie schon in ihren Entershuttles und waren auf dem Weg zu unserem Frachter, als sich hinter ihnen ihr Schiff und ihre Kameraden unversehens in eine Glutwolke verwandelten. Deshalb hatten sie kaum eine andere Wahl, als unsere Anweisungen Wort für Wort zu befolgen, die Waffen zurückzulassen und einer nach dem anderen durch die Personenschleuse zu kommen und sich zu ergeben. Sie hatten keine Lust, unsere Geschützbedienungen zu verärgern, indem sie irgendetwas anderes taten.«
    Der Oberleutnant blickte in das gefurchte Gesicht und die eisigen Augen und beschloss, keine einzige der zahlreichen Fragen zu stellen, die ihm durch den Kopf schwirrten. Er war sich durchaus sicher, dass Bachfisch sie ihm höflich beantwortet hätte, doch der Frachterkapitän hatte etwas an sich, das von allzu großer Vertraulichkeit abriet.
    Der junge andermanische Offizier blickte sich auf der Hangargalerie um. Wie alles an Bord der Pirates' Bane war auch die Galerie tadellos in Schuss. Man sah kein Stäubchen, die Schotts waren frisch gestrichen, und das Deck war so sauber, dass man davon essen konnte. Ein

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