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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Blick auf den Frachterkapitän verriet sogleich, dass er großen Wert auf ein makelloses Schiff legte, besonders gemessen an silesianischen Standards, doch der Eindruck, den der Oberleutnant hatte, ging noch darüber hinaus. Die Pirates' Bane ähnelte eher einem Kampfschiff oder dem Flottenversorger, als der sie ihr Leben begonnen hatte, und keinem ›normalen‹ Frachter, den der Oberleutnant je betreten hatte.
    Er blickte wieder den Kapitän an und nahm kurz Haltung an. Einem Handelsschiffer militärische Höflichkeit zu erweisen gehörte nicht zu seinen Gewohnheiten, doch dieser Frachterkäpt'n war etwas Besonders. Und der Oberleutnant trug diesem Besonderen Rechnung, obwohl er sich der stetig wachsenden Anspannung zwischen seiner Flotte und der des Sternenkönigreichs von Manticore bewusst war.
    »Nun, Herr Kapitän«, sagte er, »ich darf Ihnen die Bewunderung meines Kommandanten aussprechen. Und ich möchte mich ihm diesbezüglich anschließen.«
    »Vielen Dank, Oberleutnant«, erwiderte Bachfisch ernst.
    »Und«, fügte der Andy mit einem flüchtigen Lächeln hinzu, »ich glaube, Sie dürfen sich darauf verlassen, dass Sie diesen speziellen Piratenhaufen wirklich niemals wiedersehen.«
     
     
     
     
    Die Todfeind entfernte sich mit wachsender Geschwindigkeit von der Pirates' Bane . Bachfisch stand auf der Brücke und musterte das Orterbild des beschleunigenden Schweren Kreuzers. Für einen winzigen Moment erfüllte ein tiefes, nacktes Verlangen seine Augen, doch es verschwand so schnell, wie es gekommen war, und er wandte sich der Brückencrew zu.
    »Na, dann haben wir wohl genug Zeit mit unserer Bürgerpflicht verschwendet«, meinte er trocken, und die meisten Leute auf der Brücke grinsten ihn an. Bachfisch war sein manticoranischer Akzent nie verloren gegangen, obwohl er die letzten vierzig T-Jahre in Silesia zugebracht hatte. Wie die meisten Frachterbesatzungen innerhalb der Konföderation war auch die der Bane ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Sie schloss Silesianer ein, Andermaner, andere Manticoraner, Sollys und sogar den einen oder die andere, die offensichtlich aus der Volksrepublik Haven stammten. Alle hatten sie jedoch eines gemein – wie auch die Crew des Schwesterschiffs der Bane , der Ambuscade : Sie hatten unter der ausdrücklichen Zusicherung angeheuert, dass ihre Schiffe sich niemals den Piraten ergeben würden, die Silesia heimsuchten. Die Crews als Kreuzritter zu bezeichnen, wäre vielleicht ein wenig zu hoch gegriffen gewesen, und wenn es sich um Ritter handelte, so zeigte der Umhang der meisten kein strahlendes Weiß, sondern eher ein trübes Grau. Jeder einzelne von ihnen zog jedoch große Genugtuung aus dem Wissen, dass ein Pirat, der es auf die Bane oder die Ambuscade abgesehen hatte, keinen weiteren Fehler mehr begehen würde.
    Keiner von ihnen konnte mit Gewissheit sagen, was ihren Skipper dazu bewegt hatte, vier Jahrzehnte lang die nötigen finanziellen Mittel anzusammeln, um etwas zu kaufen, zu bewaffnen und zu unterhalten, das man im Grunde als zwei private Q-Schiffe bezeichnen konnte. Davon abgesehen wusste auch niemand – außer vielleicht Captain Laurel Malachi, dem Skipper der Ambuscade , und Jinchu Gruber, dem Ersten Offizier der Bane –, wie Bachfisch an den Freibrief als Flottenhilfsschiff gekommen war, mit dem er das konföderierte Verbot von bewaffneten Raumschiffen in Privatbesitz umging. Nicht dass es jemanden besonders interessiert hätte. So neugierig die Leute ansonsten auch waren, für sie war vor allem wichtig, dass sie im Gegensatz zu den allermeisten Handelsschiffern innerhalb der Konföderation relativ sicher sein konnten, den Zielhafen zu erreichen, auch wenn sie während der Fahrt einem Piratenkreuzer über den Weg liefen – oder zweien.
    Dass die meisten von ihnen mit den brutalen Freibeutern, die Silesia terrorisierten, ohnehin ein Hühnchen zu rupfen hatten, vergrößerte nur ihre Bereitschaft, Bachfisch zu folgen, ohne irgendwelche kritteligen Fragen zu stellen. Es war ihnen nur recht, dass sie sich einer halbmilitärischen Disziplin unterwerfen und an einer paramilitärischen Schießausbildung teilnehmen mussten, sowohl an Hand als auch an Bordwaffen. Und es störte sie auch nicht, dass er jeden mit einem Donnerwetter überzog, der seinen hohen Anforderungen nicht genügte. Vielmehr betrachteten sie Bachfischs hohen Anspruch als einen geringen Preis für ihre Sicherheit und die Gelegenheit, es hin und wieder einem Piratenschiff heimzuzahlen. Und

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