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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gratulieren als auch zu der Machtbasis, die Sie sich dort anscheinend erfolgreich aufbauen. Sie haben gewiss Verständnis, wenn ich meine Glückwünsche nicht in der Öffentlichkeit wiederhole, denn Stefan und der Premierminister würden kein Wort mehr mit mir sprechen, wenn sie mich dabei ertappten, wie ich mit dem Gegner Artigkeiten austausche. Und die Gräfin von New Kiev würde mir deswegen selbstverständlich noch viel schlimmer zusetzen.«
    »Da bin ich mir ganz sicher«, entgegnete Montaigne mit strahlendem Lächeln. »Tatsächlich verbringe ich manchmal den Abend damit, mir zu überlegen, in welchem Ausmaß ich die beiden verärgere. Oder alle drei, wenn ich Ihren Gatten mit einrechne. Natürlich muss man sich fragen, ob ihn sonst noch jemand mitzählt. Oder ob Sie ihn mitzählen.«
    Georgia erstarrte und richtete sich so rasch stocksteif auf, wie der behagliche Sessel es ihr gestattete. »Wie soll ich das verstehen?«, fragte sie. Ihre Stimme transportierte sowohl Überraschung als auch einen verärgerten Unterton, doch hinter diesen Empfindungen, die sie absichtlich zeigte, verbarg sich noch etwas anderes: eine plötzliche, unvermittelte Nervosität – der Verdacht, Montaignes Fröhlichkeit könnte sich in der Tat als ein sehr schlechtes Vorzeichen erweisen.
    »Ach, es tut mir Leid!«, rief Montaigne mit allen Zeichen der Aufrichtigkeit. »Ich sagte ja schon, dass meine feine Lebensart zu wünschen übrig lässt! Ich wollte Ihren Mann ganz bestimmt nicht abwerten. Ich meine ja nur, in den entsprechenden Kreisen weiß jeder, dass der Earl sich … – sagen wir, sehr auf Ihren Rat verlässt. Ich möchte auf keinen Fall so geschmacklos werden und Phrasen benutzen wie ›graue Eminenz‹ und ähnliche Klischees, aber sicher wissen Sie doch, dass niemand in Landing bezweifelt, wie sehr der Earl North Hollow Ihrer Führung folgt.«
    »Stefan vertraut sich mir hin und wieder an«, entgegnete Georgia in angemessen steifem Ton. »Und dann berate ich ihn tatsächlich das eine oder andere Mal. Ich halte das nicht für unangebracht, bedenkt man seine Position im Bund der Konservativen.«
    »Oh, ich wollte keinesfalls andeuten, dass es unangebracht wäre!« Montaigne lächelte wieder. »Ich wollte damit nur sagen, dass Ihre tatsächliche Position innerhalb der Regierung High Ridge höher ist als offiziell angegeben wird.«
    »Also schön«, stimmte Georgia zu, indem sie ihre Gastgeberin mit zusammengekniffenen Augen anblickte. »Ich will einräumen, dass ich hinter den Kulissen mehr Einfluss besitze, als der Öffentlichkeit vielleicht klar ist. Ich nehme an, in dieser Hinsicht ähnele ich zum Beispiel, sagen wir, einem Captain Zilwicki.«
    »Ein Punkt für Sie!« Montaignes grüne Augen funkelten, und sie klatschte entzückt in die Hände. »Das war sehr gut«, gratulierte sie ihrer Besucherin. »Ich habe kaum gespürt, wie mir das Messer durch die Rippen glitt!«
    »Ich hoffe, Sie verzeihen mir, wenn ich das sage, Ms Montaigne«, bemerkte Georgia, »aber der Bund der Konservativen hat ein umfassendes Dossier über Sie angelegt. Und seit Ihrer Wahl ins Unterhaus wird es besonders gründlich gepflegt. Nachdem Sie mich eingeladen hatten, habe ich mich natürlich mit diesem Dossier beschäftigt. Unter anderem stand dort, dass Sie zu einer irritierenden Direktheit neigen. Eine Beobachtung, die ich immer besser nachvollziehen kann.«
    »Nun, ich kann doch nicht die vielen Experten enttäuschen, die sich – einschließlich Ihnen – so gewissenhaft zum Nutzen des Bundes der Konservativen plagen, oder?«
    »Natürlich nicht. Wir könnten uns aber auch einigen, die Klingen zu senken und zum eigentlichen Zweck meiner Besuchs zu kommen – worin immer er auch besteht?«
    »Gewiss. Sie müssen ja noch auf dieses Wohltätigkeitsdiner.« Montaigne lächelte erneut und drückte einen Knopf an dem Armbandcom, das sich als außerordentlich teure antike Damenuhr tarnte. »Ich fürchte, das Spiel ist aus, Anton«, sprach sie hinein. »Würdest du dich zu uns gesellen?«
    Georgia wölbte eine zierliche Braue, sagte aber nichts. Dann glitt eine Tür auf, die hinter einer geschmackvollen Lichtskulptur verborgen gewesen war, und durch das Kunstwerk trat Anton Zilwicki in den Raum.
    Georgia musterte ihn mit sorgsam verborgenen Interesse. Seitdem er mit Montaigne von Alterde zurückgekehrt war, pflegte sie ein Dossier über ihn, und sie hatte ihre Anstrengungen verstärkt, als sich Montaigne als Abgeordnete aufstellen ließ. Je mehr sie

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