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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erfahren hatte, desto erstaunter war sie gewesen. Sie vermutete sehr, dass Montaignes überraschender Entschluss, für einen Unterhaussitz zu kandidieren, auf Zilwicki zurückging. Der Mann besaß ein ausgeprägtes Talent, ›ohne Scheuklappen‹ zu denken, und für Georgia war es offensichtlich, dass er zusammen mit Montaigne ein starkes, wahrscheinlich gefährliches Team bildete. Sie war sehr froh, dass ihre Heirat mit Stefan ihr einen Aufstieg innerhalb des Bundes der Konservativen ermöglicht hatte. Auf diese Weise war es unwahrscheinlich, dass das Gespann Montaigne-Zilwicki ihre Machtbasis direkt bedrohte – worauf sich ihrer Ansicht nach die Gräfin von New Kiev im Laufe der nächsten zwei bis drei T-Jahre gefasst machen durfte.
    Georgia sah Zilwicki zum ersten Mal leibhaftig vor sich, und sie musste zugeben, er war ein beeindruckendes Exemplar. Zwar würde ihn niemand je gut aussehend nennen, doch würde ihn andererseits auch niemand je beleidigen, solange er in Reichweite war. Bei dem Gedanken, was für ein Gesicht ihr Gemahl ziehen würde, wenn er sich mit einem wütenden Zilwicki in einem kleinen Zimmer eingesperrt wiederfände, befiel sie der fast unwiderstehliche Drang zu lachen. Dennoch schlugen ihre Instinkte an. Sie war viel zu erfahren, um nicht zu begreifen, dass sie sich nun eilends dem wahren Grund näherten, aus dem Montaigne sie zu einer ›Stippvisite‹ eingeladen hatte. Und die beiden gaben sich eigentlich auch kaum Mühe, ihr noch etwas anderes vorzugaukeln.
    »Lady North Hollow, ich möchte Ihnen Captain Anton Zilwicki vorstellen«, sagte Montaigne fröhlich.
    »Captain.« Georgia erhob sich halb, verbeugte sich leicht und ließ dabei ihren forschenden Blick deutlich erkennen. »Ihr Ruf eilt Ihnen voraus«, sagte sie.
    »Wie Ihnen der Ihre«, entgegnete Zilwicki mit tiefer, grollender Stimme.
    »Nun!« Georgia wandte sich wieder an ihre Gastgeberin. »Dass Sie den Captain hinzuziehen, deutet wohl darauf hin, dass Sie mir ein erstaunliches Kabinettstückchen politischer Erkenntnis vorzulegen haben? Das jedenfalls wäre der Grund gewesen, weshalb mich zum Beispiel der Premierminister um ein Treffen wie dieses bitten würde.«
    »Es hat schon Vorteile, wenn man es mit Profis zu tun hat«, bemerkte Zilwicki. »Zumindest Effizienz und Direktheit.«
    »Ich versuche, keine Zeit zu verlieren, wenn es keine taktischen Vorteile bietet«, räumte Georgia ein.
    »Wenn das so ist«, warf Montaigne ein, »schulde ich dir wohl fünf Dollar, Anton.« Georgias fragenden Blick beantwortete die ehemalige Gräfin mit einem Achselzucken. »Er hat mit mir gewettet, dass Sie keine Zeit damit verschwenden würden, auf den Busch zu klopfen.« Sie lächelte Georgia kurz an, dann wandte sie sich an ihren turmhohen, stämmigen Geliebten. »Soll ich Isaac bitten, einen Augenblick hereinzukommen, Anton?«
    »Ich glaube nicht, dass das nötig ist«, entgegnete Zilwicki. Er lächelte, doch erreichte sein Lächeln, wie Georgia feststellte, nie seine Augen. Er blickte Montaigne auch nicht an, seine Aufmerksamkeit widmete er ganz der Besucherin, und es fiel Georgia schwer, nicht unter dieser Last zu erschauern.
    »Wir haben Sie hergebeten«, sagte er schließlich, »weil wir Ihnen eine Gelegenheit anbieten wollen. Eine Gelegenheit, die wahrzunehmen für Sie wahrscheinlich der klügste Schritt wäre.«
    »Eine Gelegenheit?«, erwiderte Georgia gelassen. »Was denn für eine Gelegenheit?«
    »Die Gelegenheit«, antwortete Montaigne mit einer Stimme, die plötzlich gelassen klang, beinahe kalt, und sehr, sehr konzentriert, »sich aus der Politik zurückzuziehen und das Sternenkönigreich zu verlassen.«
    »Wie bitte?« Es gelang Georgia, nicht vor Überraschung zu blinzeln, doch sie musste sich anstrengen.
    »Eine wirklich günstige Gelegenheit«, fuhr Montaigne in unverändert kaltem Ton fort. »Besonders was das Verlassen des Sternenkönigreichs angeht. Ich würde Ihnen übrigens raten, dies möglichst spurlos zu tun. Wenn wir uns einig werden, sind wir bereit, Ihnen bis zu drei Tagen Vorsprung zu gewähren … Elaine.«
    Georgia hatte schon den Mund zu einer empörten Erwiderung geöffnet, klappte ihn jedoch abrupt zu, denn als der Name ›Elaine‹ fiel, durchschoss sie Eiseskälte. Vielleicht zwei Herzschläge lang klebten ihre Augen an Montaigne, dann fixierte sie Zilwicki. So tödlich die ehemalige Gräfin auf dem politischen Parkett auch sein mochte, es stand völlig außer Frage, wer von beiden die Informationen

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