Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Er grinste, als sie kurz das Gesicht verzog. »Ich gebe zwar zu, dass in Elaines Polizeiakte keinerlei Vorstrafen stehen, aber wie oft man gegen sie ermittelt hat, ist schon erstaunlich. Die beiden Fälle, die nur deswegen eingestellt wurden, weil die Hauptbelastungszeugen plötzlich und unter geheimnisvollen Umständen verschwanden – und zwar für immer, muss man dazusagen –, gäbe eine wahrhaft erhellende Lektüre ab. Unter diesen Umständen wäre es für Ihre Freunde und Verbündeten wahrscheinlich das Naheliegendste, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass eine aufrechte Persönlichkeit wie Sie niemals all dieser schrecklichen Dinge schuldig sein könnte, die ihr die Polizei vorgeworfen hat. Es sei denn natürlich, der Premierminister beschlösse – ganz wie er es bei bestimmten Leuten beschlossen hat, die in den Gensklavenhandel verwickelt waren –, dass es politisch zweckdienlich wäre, Sie den Wölfen vorzuwerfen.«
    »Ich glaube«, entgegnete sie mit tonloser, gepresster Stimme, »Sie unterschätzen meinen … Einfluss auf den Premierminister.«
    »Aha! Also steht er doch in den Dateien!«, bemerkte Montaigne. »Vermutet habe ich das immer. Trotzdem, Elaine, Sie bräuchten schon ein gewaltiges Druckmittel, um ihn dazu zu bewegen, weiter zu Ihnen zu stehen. Besonders jetzt, wo die diplomatische Lage dermaßen den Bach hinuntergeht.« Sie schüttelte traurig den Kopf. »So wie ich Baron High Ridge einschätze, fürchte ich, dass er unter solchen Umständen doch das Richtige tun würde. Er würde sich zwar unter größtem Bedauern, aber doch endgültig von jedem distanzieren, der einmal in solch unschickliche Dinge verwickelt gewesen sein könnte – und wenn auch noch so peripher. Schließlich gäbe es sehr viele mächtige, einflussreiche Persönlichkeiten, die Sie daran hindern würden, High Ridge mit den Informationen aus Ihren Dateien zu schaden, was auch immer Sie damit anfangen wollen. Ich meine, überlegen Sie doch mal, für wie viele Menschen die Karriere und die politischen Ziele davon abhängen, dass High Ridge im Amt bleibt! Es sei denn natürlich, Sie hätten genug gegen die ganze Regierung in der Hand, um sie zu einem kollektiven Seppuko zu bewegen, mit dem Ziel, sich den eigenen Hals zu retten. Denn – ganz unter uns – ich würde nicht darauf zählen, dass sich jemand Ihnen zuliebe aus Loyalität oder Herzensgüte heraus aus dem Fenster lehnt.«
    »Vielleicht nicht. Aber sogar wenn niemand ein Wort für mich einlegt, verfüge ich über eine hinreichend starke Machtbasis, um mich selbst gegen verleumderische Nachrede zu schützen.«
    »Na, verleumderisch ist ein mit Werten beladener Begriff«, entgegnete Zilwicki. »Wenn jemand zum Beispiel zum LCPD ginge und Beweise vorlegen würde, dass eine gewisse Elaine Komandorski kurz vor ihrem Verschwinden – und kurz bevor eine Georgia Sakristos zum ersten Mal auf den Plan trat – in den Mord an einem der Kriminalbeamten aus dem Betrugsdezernat verwickelt gewesen ist, dann würde man das gewiss nicht als Verleumdung behandeln. Jedenfalls nicht nach einer sehr gründlichen Untersuchung.«
    »Ich verstehe.« An ihrer Stimme war nun überhaupt nichts Freundliches mehr, dennoch barg sie mehr Wärme als die Augen, mit denen sie ihn anfunkelte. »Wenn sich andererseits aber herausstellt, dass es unmöglich ist, all diese Anschuldigungen zu beweisen – schon allein deshalb, weil sie vollkommen falsch sind –, dann wären die Gerichte wahrscheinlich doch geneigt, sie als Verleumdung anzusehen, zumal sie ja von einem politischen Gegner ausgegangen sind. Die Krone betrachtet Menschen, die versuchen, die Gerichte als politische Waffe zu gebrauchen, mit wenig Wohlwollen, Captain.«
    »Das ist wohl richtig«, räumte er ein. »Und so ungern ich es zugebe, in Ihren berühmten Dateien steht wahrscheinlich auch so einiges über genügend Richter, dass Sie trotz der sehr interessanten Dinge überleben könnten, die ich über Sie zusammengetragen habe. Andererseits spielt das eigentlich keine Rolle, weil ich gar nicht zur Polizei muss. Oder vor Gericht.«
    »Das soll heißen?«, fragte sie angespannt.
    »Das soll heißen«, antwortete Zilwicki, »dass ich, nachdem ich Elaines Existenz entdeckt hatte, mir die Frage gestellt habe, woher sie wohl stammte? Ich meine, sie war eines schönen Tages einfach so da, nicht wahr? Und das mit einem beträchtlichen Startkapital.«
    »Wie meinen Sie das?« Georgia hörte selbst, wie ihre Stimme zitterte, und verfluchte

Weitere Kostenlose Bücher