Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Politik. Gleichzeitig untergräbt diese Irre Montaigne beharrlich Marisas Autorität bei ihrer eigenen Partei, und das tut sie hauptsächlich dadurch, dass sie Marisa vorwirft, sie habe sich durch den Beitritt zu unserem Kabinett ›prostituiert‹. Marisa könnte zu dem Schluss kommen, dass ihr keine andere Wahl bleibt, als sich wegen eines klug ausgewählten ›Prinzips‹ aus der Regierung zurückzuziehen, bevor sie auf dem nächsten Parteitag um ihre Stellung kämpft. Tritt sie aber zurück, muss sie uns dabei fast zwangsläufig öffentlich verurteilen. Und ohne die Freiheitler verlieren wir das Unterhaus, ganz zu schweigen von unserer klaren Mehrheit im Oberhaus.« Er zuckte wieder die Achseln. »Solange die Freiheitler nicht komplett zu den Zentralisten überlaufen – was ich selbst dann für unwahrscheinlich halte, wenn Marisa sich von uns trennen will –, hätte niemand eine eindeutige Mehrheit im Oberhaus. Ich kann nicht absehen, welche neue Machtteilungsvereinbarungen ausgehandelt werden müssten, sollte es wirklich so weit kommen.«
    Die beiden blickten sich eine Weile lang schweigend an. Janacek hätte gern noch eine weitere Frage gestellt, konnte sich aber nicht dazu überwinden. ›Werden wir bei diesen Machtteilungsvereinbarungen wenigstens die Garantie aushandeln, dass sich keiner von uns vor Gericht wiederfindet?‹ – diese Frage drängte sich Janacek brennend auf, doch selbst unter vier Augen mit dem Premierminister des Sternenkönigreichs durfte er eine solche Frage nicht stellen.
    »Das bedeutet also«, sagte der Erste Lord stattdessen, »dass wir uns bei Grayson nicht offiziell über MacDonnells Vorgehensweise beschweren?«
    »Ja«, entgegnete High Ridge. Auch er schien geradezu dankbar für den Themenwechsel zu sein. »Das heißt allerdings nicht, dass wir Protector Benjamin gegenüber die Überheblichkeit verschweigen werden, mit denen Mac-Donnell die Rechte ausübt, die ihm nach dem Bündnisvertrag unbestritten zustehen. Es gibt, wie Admiral Stokes erklärt hat, festgelegte Verfahrensregeln, durch die ein Transit hätte arrangiert werden können, ohne den normalen Wurmlochknotenverkehr derart gravierend zu stören. Weiter können wir allerdings, fürchte ich, unter den gegebenen Umständen nicht gehen.«
    »Das gefällt mir nicht«, murrte Janacek. »Und es passt mir schon gar nicht, dass ich danach diesen aufgeblasenen Hochadmiral Matthews auch noch mit Höflichkeit behandeln soll. Aber wenn wir keine andere Wahl haben, dann ist das wohl eben so.«
    »Wenn wir an der Macht bleiben, finden wir vielleicht später eine Gelegenheit, unserem Missvergnügen Ausdruck zu verleihen«, tröstete High Ridge ihn. »Aber um ganz ehrlich zu sein, Edward, halte ich das für unwahrscheinlich. McDonnells Auftritt ist eben eine der Beleidigungen, die man im Namen der politischen Zweckmäßigkeit hin und wieder schlucken muss. Nicht dass ich beabsichtige«, versicherte der Premierminister dem Ersten Lord der Admiralität grimmig, »sie jemals zu vergessen.«
     
     
     
     
    Außenminister Arnold Giancola saß in seinem Büro und starrte auf sein Chronometer. Noch neun Stunden. Das war alles.
    Er schloss die Augen und lehnte sich in den bequemen Sessel zurück, während hinter seiner nichts sagenden Miene ein komplizierter Gefühlssturm tobte.
    Diese Entwicklung hatte er nie geplant. Das hatte er sich bereits eingestanden, auch wenn es ihm nicht leicht fiel zuzugeben, dass seine Pläne zusammengebrochen waren. Er war weiterhin davon überzeugt, die Manticoraner genau richtig eingeschätzt zu haben; Eloise Pritchart hingegen hatte er in katastrophalem Ausmaß unterschätzt. Sie und ihre Kontrolle über Thomas Theisman. Oder vielleicht lag Giancola auch dabei falsch. Er hatte nie damit gerechnet, dass Pritchart Theisman dazu bewegen könnte, sie zu unterstützen, wenn sie auch nur über offenen Krieg nachdachte – nicht nachdem der Kriegsminister sich so heftig dagegen gewehrt hatte, auch nur die Existenz von Schlupfloch zuzugeben. Doch vielleicht hatte Theisman auch von je so viel Mumm besessen, um ohne mit der Wimper zu zucken eine Wiederaufnahme der Kampfhandlungen zu erwägen, und Giancola hatte sich von ihm täuschen lassen – von Theismans Beharren, die neue Flotte geheim zu halten, bis sie bereit wäre.
    Doch wo auch immer Giancola nun einen Fehler begangen hatte, es war zu spät, um ihn ungeschehen zu machen. Selbst wenn er die Präsidentin anriefe, alles gestehen würde, was er getan hatte, und ihr

Weitere Kostenlose Bücher