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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Diktat für die Republik zu akzeptieren, so würde auch jede neue manticoranische Regierung es im Namen des Sternenkönigreichs ablehnen. Und der Krieg, den Eloise mit einer Offensive zu beginnen und zu beenden hoffte, würde so schnell nicht vorüber sein.
    So viel war Giscard klar. Thomas Theisman wusste das ebenfalls, und beide hatten sie es Eloise erklärt. Weitere Operationen wären erforderlich, mehr Menschen würden sterben – auf beiden Seiten. Intellektuell hatte Eloise bereits die Möglichkeit zugegeben, dass sie Recht haben könnten. Sie war bereit, sich dieser Möglichkeit so furchtlos zu stellen, wie sie bereit gewesen war, dem Komitee für Öffentliche Sicherheit zu trotzen, als sie ihm noch als Giscards Volkskommissarin gedient hatte. Nur auf emotionaler Ebene hatte Eloise diese Möglichkeit nie wirklich hingenommen, und deshalb fürchtete Giscard um sie. Nicht, weil er mit dem Scheitern des Unternehmens Donnerkeil rechnete, und auch nicht, weil er eine Niederlage nach Donnerkeil befürchtet hätte. Dazu war Theismans Plan zu gut, die Missionsziele zu durchdacht ausgewählt. Falls weitere Angriffe erforderlich wären, befände die Republican Navy sich in einer großartigen Ausgangssituation; sie hätte die strategische Stoßkraft auf ihrer Seite, und von Schlupfloch aus erhielte sie einen stetig wachsenden Nachschubstrom kampfstarker neuer Kriegsschiffe, um etwaige Verluste zu ersetzen.
    Dennoch bezweifelte Giscard selbst jetzt noch, dass Eloise wirklich auf die Verluste vorbereitet war. Nein, sie war ganz sicher nicht darauf vorbereitet. Nicht auf den Verlust an Geld, an Schiffen – und vor allem an Menschenleben. Auf den Tod von Männern und Frauen, Manticoranern wie Haveniten, für den sie verantwortlich war durch ihre Entscheidung, die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen. Den Tod, den auszuteilen Javier Giscard für Monate, wenn nicht Jahre erwartete, lange über das Ende von Unternehmen Donnerkeil hinaus.
    Und wenn diese Menschen sterben mussten, so hatten sie die Aufgabe – sie, das waren er und Theisman, Lester Tourville und Shannon Foraker –, wenigstens dafür zu sorgen, dass sie nicht vergebens starben.
    Als er wieder auf das Chronometer schaute, piepte sein Terminal leise. Er warf einen Blick auf den Bildschirm und nahm das Gespräch an; Captain Gozzis Gesicht erschien. Die Miene seines Stabschefs verriet Anspannung und Zuversicht.
    »Sir, Sie wollten bei X minus drei benachrichtigt werden. Der Stab versammelt sich gerade im Flaggbesprechungsraum.«
    »Danke, Marius«, sagte Giscard. »Ich komme gleich. Fangen Sie schon mal an und verteilen Sie die Einweisungsmappen, damit die Leute sich das Ganze ansehen können. Uns bleibt nicht viel Zeit, und wir beginnen lieber schnell, für den Fall, dass jemandem in letzter Sekunde noch eine Einzelheit auffällt, mit der wir uns befassen müssen.«
    »Jawohl, Sir. Ich kümmere mich sofort darum.«
    »Danke«, sagte Giscard noch einmal. »Ich bin unterwegs.«

 
     
    26
     
     
    Lieutenant-Commander Sarah Flanagan las den Bericht zu Ende, versah ihn mit ihrer elektronischen Unterschrift und sandte ihn in das elektronische Kommunikationssystem der Station zurück. Ohne Zweifel, sagte sie sich, würde sie ihn schon bald wiedersehen. Schließlich musste es irgendeinen Absatz geben, den sie nicht abgehakt hatte, oder einen Unterschriftenblock, den zu überprüfen sie vergessen hatte. Und wenn das alles nicht zutraf, hatte sie gewiss irgendeine geheimnisvolle Weiterleitungsnummer versehentlich aus dem Dateivorspann gelöscht. Irgendetwas war immer. Aus dem Stegreif wollte ihr jedenfalls kein Bericht einfallen, den Captain Louis al-Salil ihr nicht aus dem einen oder anderen obskuren Grund zurückgeschickt hatte.
    Wenn er nur halb so viel Mühe darauf verwendet hätte, sein LAC-Geschwader in Form zu halten, wie er auf den Papierkram vergeudete …
    Leider hatte Captain al-Salil Besseres zu tun, als seine kostbare Zeit mit langweiligen, ›routinemäßigen‹ Gefechtsübungen zu verschwenden. Und wenn das Geschwader unbedingt üben musste, dann boten sich dazu doch die Simulatoren an. Dass die verfügbaren Simulatoren nur einem knappen Viertel des Geschwaders gestatteten, gemeinsam an einem Manöver teilzunehmen (was es beispielsweise unmöglich machte, die Gesamt-Geschwaderkoordination zu üben), bedeutete nach Ansicht des Geschwaderchefs keinen wesentlichen Nachteil.
    Sarah Flanagan war anderer Ansicht. Sie war vorher an Bord von HMS Mephisto stationiert

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