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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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klar Schiff machen.
    Doch der Krieg, dachte Giscard, ginge schon früher los.
    In annähernd achtundneunzig Minuten, vorausgesetzt, Admiral Evans hielt seinen Operationsplan bei Tequila in der Weise ein, die Giscard von ihm erwartete.
    Der Flottenchef ließ seine Gedanken vor dem inneren Auge Revue passieren und versuchte erneut, sich klar darüber zu werden, wie er sich fühlte.
    Müde , dachte er. Und gleichzeitig auch zuversichtlich. In der gesamten Geschichte der interstellaren Kriegführung hatte noch niemand versucht, einen Feldzug dieses Ausmaßes zu koordinieren. Der Operationsplan, den Theisman und der Admiralstab ausgearbeitet hatten, bestand aus Dutzenden präzise aufeinander abgestimmten Einzeloperationen. Der Zeitplan war sehr eng, vermied aber dennoch Situationen, in denen die zeitliche Übereinstimmung lebenswichtig wurde. Für Abweichungen gab es notfalls genügend Raum. Und die zugrunde liegende strategische Verwegenheit war geradezu atemberaubend für einen Offizier, der die verzweifelten, unkoordinierten Abwehrversuche der Volksflotte nach der Beseitigung aller höherrangigen Legislaturisten überlebt hatte.
    Dutzende von Operationen, jede mit einem eigenen Ziel, jede mit ihrem eigenen Sinn für den strategischen Überbau. Und jede – auch der von Giscard persönlich geführte Angriff auf Trevors Stern – vollkommen unabhängig von der anderen. Jede einzelne von ihnen, auch zwei oder drei, konnten komplett fehlschlagen, ohne dass dies Unternehmen Donnerkeil insgesamt zum Scheitern verurteilte. Gewiss, die Vernichtung der Dritten Flotte bei Trevors Stern war das allerwichtigste Einzelziel, doch selbst wenn Giscard dabei scheiterte, würde das Unternehmen Manticore eine Niederlage zufügen, die sogar das Debakel übertraf, das Esther McQueen dem Sternenkönigreich mit Unternehmen Ikarus bereitet hatte.
    Das Ziel des Unternehmens Donnerkeil bestand darin, die Manticoraner davon zu überzeugen, dass sie aufrichtig über den Frieden verhandeln mussten. Wie Eloise in ihrer Ansprache an den Kongress deutlich gemacht hatte, verfolgte sie über diesen Punkt hinaus keinerlei Ambitionen. Doch sosehr Giscard sie liebte, übersah er doch nicht die blinden Flecke in ihrer Wahrnehmung. Im Großen und Ganzen waren diese Flecke, verglichen mit ihren Stärken, einfach unbedeutend, ja völlig vernachlässigbar. Aber manchmal … manchmal trog sie ihr Glaube an die Vernunft der anderen.
    Für Pritchart schien es offensichtlich zu sein, dass die Republik lediglich mit Anstand behandelt werden wollte – aufrichtige Verhandlungen mit dem Sternenkönigreich wünschte. Aus irgendeinem Grunde konnte sie nicht recht glauben, dass irgendjemand das anders sehen könnte. Sie wollte keineswegs das Sternenkönigreich erobern. Sie wollte Trevors Stern nicht zurückerobern. Sie wollte nur, dass das Sternenkönigreich mit ihr verhandelte. Dass es zuließ, diesen hässlichen, endlos schwelenden Konflikt ein für alle Mal zu beenden. Und daher, weil sie nichts anderes wünschte und weil es so offensichtlich war, dass sie gar nichts anderes wollen konnte , glaubte sie ernsthaft, dass Manticore die Rechtmäßigkeit ihrer Forderungen erkennen würde. Pritchart war sich sicher, dass das Sternenkönigreich die Unhaltbarkeit seiner hoffnungslos geschwächten Position einsehen und ihr gestatten würde, die diplomatische Lösung herbeizuführen, nach der sie sich sehnte und die nichts anderes als recht und billig war.
    Doch Javier Giscard hatte sowohl als ihr Liebhaber, der sie besser kannte als sonst ein Mensch, wie auch als ranghöchster Flottenchef der Republican Navy den Verdacht, dass sie sich irrte. Nicht in ihren Zielen, aber in der Wahrscheinlichkeit, sie zu erreichen. Selbst wenn die Regierung High Ridge fiel, würde keine denkbare manticoranische Nachfolgeregierung einfach die Kehle entblößen und sich ergeben – nicht ohne zusätzliche Beweise, dass Donnerkeil sie tatsächlich kampfunfähig gemacht hatte. Und dass die Manticoraner glaubten, Frieden sei wirklich alles, was Pritchart wünschte, stand auch nicht zu erwarten. Schon gar nicht, wenn Unternehmen Donnerkeil das Erfolgsniveau erzielte, auf das Giscard zählte. Dann würde das Sternenkönigreich nur eines erwarten: dass die Republik versuchte, die ihr erwachsenen Vorteile auch auszunutzen; Haven würde Manticore einen Diktatfrieden aufzwingen, anstatt einen Vertrag auszuhandeln, dem beide Seiten zustimmen konnten. Und wie Eloise nicht willens gewesen war, ein solches

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