Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Schiffe Havens angeht, sondern auch die Absichten der republikanischen Regierung.«
    Er hielt wieder inne, diesmal ohne mit den Zähnen zu knirschen, und blickte sich im Konferenzzimmer um. Die Gesichter, die ihn ansahen, waren während seiner Ansprache ein wenig nachdenklicher geworden, und er gestattete sich ein klein bisschen Genugtuung über diesen Beweis, dass sein vernünftiges Gebaren die gewünschte Wirkung zeigte.
    »Welche Absichten Haven nun auch hat«, fuhr er fort, »der zwote Punkt, den ich ansprach, ist wahrscheinlich der wichtigere. Letztendlich sind Wallschiffe nur Plattformen für Waffensysteme. Entscheidend sind darum die Waffen auf diesen Plattformen, und im Augenblick haben wir keinen Hinweis darauf, dass die Republik die technische Lücke überwunden haben könnte, die zwischen ihr und uns klafft. Theisman und Pritchart ist es gelungen, irgendwo einen Werftkomplex zu errichten, von dem wir nichts wissen, doch allein die Existenz einer Werft sagt noch nichts über ihren technischen Stand aus. Informationen dieser Art zu erlangen wird ein wenig länger dauern, aber Admiral Jurgensens Technikexperten haben kontinuierlich Bedrohungsbewertungen über die republikanische Technologie angefertigt.«
    Er achtete darauf, sich weder am Tonfall noch am Ausdruck anmerken zu lassen, dass er sich nun auf dünnes Eis begeben würde.
    »Nach den pessimistischsten Annahmen dieser Experten ist die Forschung und Entwicklung der Republik noch Jahre hinter uns. In dieser Hinsicht ist wichtig anzumerken, dass Theisman nicht behauptet hat, LAC-Träger in Dienst zu stellen. Die Trägerschiffe zu konstruieren ist nicht schwieriger als einen Lenkwaffen-Superdreadnought zu entwickeln, sogar einfacher. Wenn Haven anscheinend keine LAC-Träger besitzt, kann man das durchaus als Zeichen werten: Der technische Stand der Republik reicht vielleicht noch nicht aus, um einen LAC-Typ zu konstruieren, dessen Leistungsfähigkeit den Bau von LAC-Trägern rechtfertigt.
    Um es noch einmal festzuhalten, im Moment sind das alles nur Hypothesen. Auf Grundlage der uns bekannten Tatsachen können wir nichts beweisen oder entkräften. Wenn es stimmt, so ist es ein weiterer Hinweis auf die breite Lücke zwischen unserer und der havenitischen Militärtechnik, und das ist der entscheidende Punkt. Bevor sie Waffensysteme herstellen können, die genauso treffsicher sind wie unsere, die gleiche Reichweite haben – und vielleicht noch wichtiger, die Abwehrleistung unserer elektronischen Kampfsysteme erreichen –, ist das Tonnagenverhältnis verhältnismäßig unwichtig.«
    »Unwichtig?«, wiederholte New Kiev. Das Wort kam so tonlos heraus, dass es, auf seine Weise, genauso nachdrücklich klang wie ein ungläubiges Schnaufen.
    » Verhältnismäßig unwichtig«, verbesserte er sie in einem Ton, der gerade eben noch geduldig zu nennen war. »Offensichtlich nicht das Gleiche wie ›unerheblich‹ Marisa. Wie die Achte Flotte beim Unternehmen Butterblume bewiesen hat, ist das Leistungsvermögen wichtiger als reine Zahlen. Um es so einfach wie möglich auszudrücken: Wenn unsere Schiffe die doppelte Gefechtsreichweite der havenitischen Schiffe haben, dann spielt es keine Rolle mehr, ob Haven anfangs mehr Schiffe besitzt.
    Damit erreicht es nur, dass unsere Feuerleitoffiziere mehr Ziele haben.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte High Ridge, und seine Stimme klang beträchtlich wärmer als zu Beginn der Besprechung. Das lag, wie Janacek wohl wusste, vor allem daran, dass er die Beruhigungen seines Ersten Lords beruhigend finden wollte .
    »Ich ebenfalls«, stimmte Descroix mit nachdrücklichem Nicken zu.
    »Ich kann Ihrer Argumentation folgen«, räumte New Kiev ein, obschon ihr Ton und ihr Gebaren erheblich kühler waren als das der beiden anderen. Dann verharrte sie einen Augenblick lang, und Janacek hielt innerlich den Atem an, denn er fragte sich, ob sie auf die gewaltige Lücke hinweisen wollte, die in seinen Ausführungen klaffte.
    »Ich kann Ihrer Argumentation folgen«, wiederholte sie, »aber selbst wenn ich alles berücksichtige, was Sie gerade angeführt haben, mache ich mir trotzdem schon allein wegen der Tatsache Sorgen, dass Haven den Besitz dieser Schiffe verkündet. Der Zeit zufolge, die für den Bau eines Wallschiffs nötig ist, hat man anscheinend die Existenz der Schiffe jahrelang streng geheim gehalten. Was also bewegt Haven dazu, sie aus heiterem Himmel zu offenbaren? Und warum ausgerechnet jetzt?«
    Janacek atmete innerlich

Weitere Kostenlose Bücher