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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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blickte auf ihr W-Display. Die Entfernung zum Ziel war auf kaum drei Millionen Kilometer gesunken, und eines stand eindeutig fest: Die falsche Sittich ahnte nicht einmal, dass die Jessica Epps im gleichen Sonnensystem war. Ferrero ermahnte sich, nicht so geringschätzig von der Besatzung des Sklavenschiffs zu denken. Schließlich befand sie sich in einem der sorgfältiger patrouillierten silesianischen Sonnensysteme, und soweit die Crew wissen konnte, standen sämtliche bewaffneten Schiffe in diesem System unter dem Befehl des Mannes, dessen illegale Fracht sie beförderte. Davon abgesehen hatten die von Shawn Harris bedachtsam ausgesetzten Geisterreiter-Drohnen die Emissionen der ›Sittich‹ sauber erfasst, während die Ortungsgeräte des Trampschiffs genau die Sorte Schrott waren, die Ferrero an Bord eines solch anrüchigen Schiffes erwartet hätte. Mit solchen Instrumenten konnte man von Glück reden, wenn man einen mittelgroßen Mond aufspürte, dessen Position man nicht zufällig schon von vornherein genau kannte.
    Ferrero lächelte. Sich in ein fremdes Sonnensystem einzuschleichen, auch wenn es nur silesianische Ortungsgeräte besaß, bedeutete immer eine Herausforderung. Und Ferrero mochte Herausforderungen dieser Art, ganz zu schweigen davon, welch ausgezeichnete Übung dies für die Besatzung bedeutete. Dennoch, schwierig blieben solche Manöver immer, und Ferrero war sogar ein wenig erstaunt, wie verwöhnt sie schon durch überlichtschnelle Sensoren war. Sie vermisste die laufend aktualisierten Meldungen der vorgeschobenen Drohnen, die sie normalerweise eingesetzt hätte. Weil das nicht möglich war, fühlte sie sich – entblößt. Als ob jemand fehlte, der ihr eigentlich den Rücken decken sollte.
    Wärst du denn zufriedener, wenn die neuen Patrouillenpläne der Herzogin von Harrington schon vollständig umgesetzt wären und die Jessica Epps von einem anderen RMN-Schiff begleitet würde? Hm, wahrscheinlich schon. Mit einem Begleiter hättest du einen erheblich größeren Handlungsspielraum beim Beschleichen des Sklavenschiffes gehabt. Des vermeintlichen Sklavenschiffes , verbesserte sie sich schuldbewusst.
    Andererseits wären zwei Schiffe mit einer höheren Wahrscheinlichkeit entdeckt worden – ein großartiges Beispiel dafür, dass es in unserem unvollkommenen Universum nichts umsonst gibt.
    Sie schnaubte und blickte vom Display auf.
    »Ich glaube, wir sind fast so weit, Bob«, sagte sie.
    »Jawohl, Ma'am«, bestätigte Commander Llewellyn. »Soll ich die Crew auf die Gefechtsstationen schicken?«
    »Ich sehe keinen Grund, Klarschiff zu befehlen«, entgegnete Ferrero. »Nicht gegen einen Frachter, der immer noch zwoeinhalb Millionen Kilometer außerhalb der Energiewaffenreichweite ist! Aber wecken Sie die Werfermannschaften und Raketenabwehrcrews. Die Graser-Lafetten können wir auch dann noch bemannen, wenn unser Herr Sklavenhändler sich weigert beizudrehen, bevor wir auf Graserreichweite heran sind. Dazu müsste er allerdings überdurchschnittlich behämmert sein.«
    »Jawohl, Ma'am.«
    Ein Pedant hätte vielleicht einen leicht enttäuschten Unterton in Llewellyns Antwort entdeckt. Der I.O. war, wie Ferrero wusste, ein Taktischer Offizier mit Leib und Seele. Er hasste jede verpasste Gelegenheit zu umfassenden Waffenübungen, besonders aber dann, wenn die Taktikabteilung ein ›lebendiges‹ Ziel hatte – selbst eines, das so unwürdig war wie die ›Sittich‹ .
    »Geduld, Bob«, ermahnte sie ihn leise, nur für seine Ohren bestimmt, nachdem er die Befehle weitergegeben hatte. »Wenn Sie brav sind, dürfen Sie die erste Pinasse kommandieren.«
    »Bin ich so leicht zu durchschauen, Skipper?«, fragte er belustigt.
    »Vielleicht nicht ganz so leicht«, antwortete sie grinsend, »aber es geht in die Richtung. Definitiv.«
    »Raketenbatterien bemannt und bereit, Ma'am«, meldete Harris am Taktischen Leitstand.
    »Sehr gut, Shawn. Ich glaube, wir können gleich loslegen. Denken Sie daran, wir dürfen dieses Schiff nicht einfach so aus dem Raum blasen, ganz egal, was es tut.«
    »Verstanden, Ma'am.« Lieutenant Harris nickte nüchtern. Piraten waren eine Sache; Sklavenschiffe, die vielleicht Hunderte unschuldiger Opfer an Bord hatten, etwas völlig anderes.
    »Wenn sie nicht stoppen will, sobald Mecia sie anruft«, fuhr Ferrero fort, »setzen wir ihr einen oder zwo Schüsse vor den Bug. Wenn sie dann immer noch nicht beidreht, müssen wir nahe genug heran, um ihre Emitter mit Energiefeuer außer

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