Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Vitesse ist nicht wirklich mein Ding. Trotzdem sah es für mich so aus, als hätte Lieutenant Stevenson gedacht, er könnte sie mühelos fertig machen, nur dass er sich geirrt hatte.«
    »Dann hat sie diese Schüchternheit also überwunden?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ›Schüchternheit‹ je wirklich das richtige Wort dafür gewesen ist, Sir. Aber wie auch immer, ja, sie scheint es hinter sich zu haben. Und zwar gewaltig! Es sieht so aus, als wäre es eine wirklich gute Idee von Ihnen gewesen, dass Sie den Lieutenant gebeten haben, mit ihr zu trainieren.«
    »Ihre Trainingsakte deutete an, dass dort ein dauerhaftes Problem liegen könnte«, entgegnete Abbott schulterzuckend. »Für mich lag es eigentlich nahe, sie durch jemanden wieder in den Sattel zu bekommen, der nicht zu ihrem Akademiejahrgang gehört, und der Lieutenant ist recht einfühlsam und flexibel – für einen Marine.«
    »Nun, Sir, ich glaube, was auch immer sie hatte, er hat sie aus ihrem Schneckenhäuschen herausgeholt«, stimmte der Bootsmann mit einem weiteren glucksenden Auflachen zu. Dann verzog er leicht das Gesicht. »Nachdem wir das also mehr oder weniger erledigt hätten – ist Ihnen noch was eingefallen, was wir mit unserem Mr Grigovakis anstellen könnten?«
    Nun verzog Abbott das Gesicht. An Bord jedes Kriegsschiffes war der Offiziersanwärter-Ausbildungsoffizier halb Lehrer, halb Erzieher, halb Mentor und halb Zuchtmeister für die seinem Schutz anvertrauten Raumkadetten. Womit eine Menge Hälften zusammenkamen. Abbott bezweifelte, ob irgendein Middy jemals wirklich begriff, dass ein Ausbildungsoffizier, der seine Aufgaben ernst nahm, fast genauso hart und schnell arbeiten musste wie seine Kakerlaken. Aus diesem Grund verließ sich ein kluger Ausbildungsoffizier sehr auf den erfahrenen Unteroffizier, der ihm als Assistent zur Seite stand.
    »Ich wünschte, ich wüsste es«, gab der Lieutenant Commander schließlich zu.
    »Wenn's nach mir ginge, Sir«, sagte Posner ein wenig bitter, »würde ich dafür sorgen, dass er Ms Hearns' Sparringspartner wird. Mir ist klar, dass er jedem auf die Nerven geht, aber ganz besonders scheint er es auf Graysons abgesehen zu haben. Und so fies, wie er zu ihr ist, wenn er glaubt, dass niemand zusieht, würde sie wahrscheinlich gern die Gelegenheit nutzen, ihn auf das rechte Maß zurechtzustutzen. Schmerzhaft.«
    »Führen Sie mich nicht in Versuchung, Senior Chief!« Abbott lachte. »Das wäre schon ein Spaß, was?«, fuhr er bedauernd fort. »Ich wette, da könnten wir Eintrittskarten verkaufen.«
    »Sir, ich glaube kaum, dass sie jemanden finden, der dagegenhält.«
    »Wahrscheinlich nicht«, räumte Abbott ein. »Trotzdem müssen wir eine Möglichkeit finden, ihm zu zeigen, auf welch irrigem Weg er wandelt.«
    »Man könnte ihn natürlich zu einer Beratung vorladen, Sir«, sagte Posner.
    »Das könnte ich tun. Wenn er sich nicht ändert, muss ich es vielleicht auch. Trotzdem wäre es mir lieber, ihm den nötigen Schubs zu geben, damit er es von selber merkt. Natürlich könnte ich ihn zusammenstauchen, aber wenn er sich nur deshalb wie ein Mitglied der Menschheit benimmt, weil ich es ihm befohlen habe, dann nutzt das wenig.« Abbott schüttelte den Kopf.
    »Sir, ich stimme Ihnen zu, dass es besser ist, einen Kakerlak mit der Nase auf seine Fehler zu stoßen, als ihm bloß einen Vortrag darüber zu halten. Aber bei allem schuldigem Respekt, Mr Grigovakis hat das Zeug dazu, ein wirklicher unangenehmer Ensign zu werden, wenn ihm nicht schon sehr bald jemand den Kopf zurechtrückt.«
    »Ich weiß, ich weiß«, seufzte Abbott. »Wenigstens sieht es so aus, als wäre er jetzt unser einziges Sorgenkind. Und so … unangenehm seine Persönlichkeit auch sein mag, wenigstens hat er das Zeug zu einem zwar unangenehmen, aber tüchtigen Ensign.«
    »Wenn Sie das sagen, Sir«, entgegnete Posner mit jenem Unterton respektvollen Zweifels, wie er das Vorrecht der ranghöheren Unteroffiziere der Navy war.
    Abbott blickte ihn aus dem Augenwinkel an und fragte sich, was der Senior Chief wohl vom Kommandanten der Gauntlet hielt. Diese Frage würde der Lieutenant Commander ihm selbstverständlich niemals stellen, sosehr sie ihm auch auf der Zunge lag. Und obwohl Abbott es manchmal schwierig fand, Captain Oversteegen gegenüber gerecht zu bleiben, schien der Kommandant kein Vergnügen daran finden, absichtlich hintergründige Bemerkungen zum Schaden anderer zu äußern, während Grigovakis solche Sticheleien sichtlich

Weitere Kostenlose Bücher