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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Beraterin zur Seite zu stehen, und gewiss war sie mehr als jeder andere qualifiziert, Rat zu erteilen, was den Kampfsport anbetraf. Doch genau mit diesem Problem hatte Abigail nicht zu Lady Harrington gehen können. Sie hatte zwar nie bezweifelt, dass Lady Harrington Verständnis gehabt und mit ihr an der Beseitigung ihrer Schwierigkeiten gearbeitet hätte, doch sie konnte sich nicht durchringen, dem ›Salamander‹ überhaupt mitzuteilen, dass sie so empfand. Ihr war es unmöglich, der Frau gegenüber, die mit bloßen Händen den Mordanschlag auf die gesamte Familie des Protectors verhindert und den Gutsherrn von Burdette im Zweikampf getötet hatte, während das HD es weltweit übertrug, zuzugeben, dass sie sich nicht überwinden konnte, jemandem eins auf die Nase zu geben!
    Zum Glück hatte Senior Chief Madison ihr Problem erkannt, auch wenn er die Gründe nicht wissen konnte. In der Rückschau erschien es ihr zwangsläufig, dass jemand, der so viele Jahre lang Raumkadetten ausgebildet hatte, auf so gut wie jedes Problem schon einmal gestoßen war. Sie vermutete jedoch, dass sie ein ungewöhnlich schwerer Fall gewesen sei, und Madison hatte es gelöst, indem er ihr eine Mentorin zuteilte, die in ihrem Alter war.
    Auf diese Weise hatte sie Shobhana kennen gelernt und sich mit ihr angefreundet. Im Gegensatz zu Abigail war Shobhana mit einem älteren und drei jüngeren Brüdern aufgewachsen. Außerdem stammte sie von Manticore und hatte deshalb nicht die geringsten Bedenken, einem von ihnen auf die Nase zu boxen. Sie war zwar längst nicht so athletisch gebaut wie Abigail, und die Techniques des an der Akademie bevorzugten Coup de Vitesse zu meistern war ihr weit schwerer gefallen, doch an der richtigen Geisteshaltung gegenüber dem Gedanken, sich in den Kampf stürzen und jemanden durch die Turnhalle zu wirbeln, hatte es ihr nie gefehlt.
    Abigail wollte überhaupt nicht daran zurückdenken, wie viele zusätzliche Trainingsstunden sie beide unter Senior Chief Madisons kritischem Blick zusammen verbracht hatten. Shobhana behauptete, es sei ein fairer Tausch gewesen – sie habe an Können und Sachkenntnis genauso viel hinzugewonnen, wie sie Abigail in Bezug auf die richtige Haltung hatte beibringen können, doch Abigail war anderer Meinung. Ihre Zensuren hatten sich rapide verbessert, und noch immer schätzte sie die Erinnerung, wie sie zum ersten Mal vor versammeltem Jahrgang einen männlichen Klassenkameraden mit nur drei Griffen besiegt hatte, ganz besonders hoch.
    Doch selbst jetzt lauerten noch immer die Gespenster ihrer anfänglichen Selbstzweifel in den Schatten. Ihr Zaudern, freundliche Gegner unter Trainingsbedingungen anzugreifen, hatte sie überwunden, doch wäre sie dazu auch unter realistischen Umständen Feinden gegenüber in der Lage? Und falls nicht – wenn sie zögerte, wenn es wirklich ernst war und andere von ihren Entscheidungen abhingen –, welches Recht besaß sie dann, die Uniform des Schwertes zu tragen?
    Zum Glück ahnte Lieutenant Stevenson nichts von ihren Selbstzweifeln. Er hatte sie allein wegen der Noten, die sie von Senior Chief Madison erhalten hatte, angesprochen und gefragt, ob sie seine Sparringspartnerin werden wolle, und sie hatte nach außen hin begeistert zugestimmt. Postwendend hatte das verfluchte Zaudern erneut sein hässliches Haupt erhoben, und er hatte sie während der ersten paar Trainingsstunden damit sanft aufgezogen. Jetzt aber hatte sie die Oberhand zurückgewonnen, und diesmal beabsichtigte sie nicht, sich noch einmal unterkriegen zu lassen.
    »Besonders hat mir Ihre Variante des Fallenden Hammers gefallen«, sagte er, während er sich über den Nackenschutz seines Helms rieb. »Ich bin wahrscheinlich aber nicht gelenkig genug, um mich so zu verwinden. Auf keinen Fall so aus einem Beinschwung im Sitzen heraus!«
    »So schwer ist das gar nicht, Sir«, versicherte sie ihm lächelnd. »Senior Chief Madison hat es mir an einem Nachmittag gezeigt, nachdem ich ihm ein wenig zu großspurig gewesen war. Der Trick ist, die rechte Schulter gleichzeitig zurück und hoch zu nehmen.«
    »Zeigen Sie es mir«, bat Stevenson. »Aber machen Sie es diesmal so langsam, dass mir nicht wieder das Hirn gegen die Schädeldecke rappelt!«
     
     
     
     
    »Wie ist Ms Hearns' Training heute Nachmittag verlaufen?«, fragte Lieutenant Commander Abbott.
    »Anscheinend ganz gut, Sir«, antwortete Senior Chief Posner mit einem einmaligen Glucksen. »Aber Sie wissen ja, Commander, Coup de

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