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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Abbott lächelte ihn an, dann bedeutete er Abigail mit einem Nicken, durch die Luke zu gehen.
     
     
     
     
    Captain Oversteegens Gespräch mit dem Taktischen Offizier dauerte noch eine Viertelstunde, dann verabschiedete sich Commander Blumenthal, und Arpad Grigovakis war mit dem Kommandanten der Gauntlet im Besprechungsraum allein.
    Oversteegen schien es nicht allzu eilig zu haben. Er saß am Tisch des Besprechungsraums und ging fünf oder sechs weitere Minuten lang etliche Notizen auf seinem Memopad durch, dann schaltete er das Display ab und sah hoch.
    »Ach, Mr Grigovakis!«, sagte er. »Verzeih'n Sie, ich hatt' ganz vergessen, dass ich Sie gebeten hatte zu bleiben.« Lächelnd bedeutete er Grigovakis, am Tisch Platz zu nehmen.
    Mit einem wachsamen Ausdruck im Gesicht setzte sich der Midshipman auf den ihm angewiesenen Stuhl. Von einem der Dinners im Salon des Kommandanten abgesehen bat Oversteegen ihn zum ersten Mal, sich in seiner Gegenwart zu setzen.
    »Sie wollten mich sprechen, Sir?«, fragte er schließlich.
    »Ja, richtig, das wollt' ich«, stimmte Oversteegen ihm zu und lehnte sich zurück. Er blickte Grigovakis so lange an, dass dem Raumkadetten unbehaglich wurde, dann neigte er leicht den Kopf und zog eine Braue hoch.
    »Mir ist aufgefallen, Mr Grigovakis, dass Sie zu Ms Hearns nicht gerade das zu ha'm scheinen, was man gemeinhin eine Antenne nennt«, sagte er. »Würden Sie mir wohl verraten, wie das kommt?«
    »Ich …« Grigovakis zögerte und räusperte sich, dann bedachte er den Captain mit einem schwachen, gequälten Lächeln. »Ich weiß es wirklich nicht, Sir«, sagte er aufrichtig. »Ganz bestimmt nicht wegen irgendetwas, das sie mir je getan hätte. Wir kommen einfach nicht zurecht. Natürlich ist sie auch die einzige Grayson, die ich wirklich so gut kenne, dass ich sagen könnte, ich bin mit ihr vertraut. Es könnte damit zusammenhängen, auch wenn ich weiß, dass es anders sein sollte. Um ehrlich zu sein, ist es mir ein wenig peinlich. Ich sollte nicht gegen sie sticheln, das weiß ich genau. Aber manchmal geht es einfach mit mir durch.«
    »Verstehe.« Oversteegen runzelte nachdenklich die Stirn. »Sie ha'm erwähnt, dass Ms Hearns eine Grayson ist. Heißt das, Sie ha'm Vorurteile gegen die Graysons, Mr Grigovakis?«
    »Oh, nein, Sir! Ich finde sie nur manchmal ein bisschen zu … konzentriert. Eigentlich wollte ich engstirnig sagen, aber das trifft es nicht. Sie scheinen einfach … anders zu sein, irgendwie. Als würden sie zu einem anderen Rhythmus marschieren.«
    »Ich denk', das reicht schon«, sann Oversteegen. »Grayson unterscheidet sich schließlich sehr vom Sternenkönigreich. Ich muss allerdings sagen, Mr Grigovakis, dass es Ihnen obliegt, jedes persönliche … Unbehagen zu überwinden und hinter sich zu lassen, das Sie in der Nähe von Graysons im Allgemeinen empfinden und besonders in Ms Hearns' Gegenwart.«
    »Jawohl, Sir. Ich habe verstanden, Sir«, sagte Grigovakis ernst, und Oversteegen sah ihn einige Augenblicke lang stumm an. Dann lächelte er, und dieses Lächeln sah nicht sonderlich angenehm aus.
    »Sorgen Sie dafür, Mr Grigovakis«, sagte er im Plauderton. »Mir ist klar, dass einige Angehörige der Navy – besonders einige der höherrangigen – den Eindruck ha'm, dass die Graysons den manticoranischen Standards nicht ganz gewachsen wär'n. Falls Sie dieser Denkungsart ebenfalls anhängen, lege ich Ihnen nahe, sich davon zu trennen. Die Graysons sind unsern Maßstäben nicht nur gewachsen, in vielerlei Hinsicht können wir – besonders im Moment – ihre Standards nicht erfüll'n.«
    Grigovakis wurde leicht blass. Er öffnete den Mund, doch Oversteegen hatte noch nicht zu Ende gesprochen.
    »Als Midshipman ha'm sie vielleicht nicht bemerkt, dass die Navy Ihrer Majestät im Moment stark abgebaut wird, Mr Grigovakis. Nach meiner wohlabgewogenen Ansicht ist das … keine weise Entscheidung. Aber so klug oder unklug es sein mag, die Navy von Grayson macht genau das Gegenteil. Und falls Sie den Fehler begeh'n anzunehmen, es lag' daran, dass Grayson, weil es im Grunde eine Theokratie ist, auf jeden Fall rückständig, ignorant und unterlegen wär', dann kann ich Ihnen prophezeien, dass Ihnen ein unsanftes und sehr trauriges Erwachen bevorsteht.
    Davon aber abgeseh'n sin' Sie ein Mitglied meiner Besatzung, und ich pflege die Schikane eines Mitglieds meiner Crew durch ein andres nicht durchgeh'n zu lassen. Weder Ms Hearns noch Commander Abbott hat sich bei mir

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