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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Normalraum von einem ›Erdwühler‹ zu einem ›Hyperhengst‹.
    Obwohl Karl Aitschuler und Shobhana Korrami an einem halben Dutzend Ausbildungsfahrten im manticorenahen und interplanetaren Weltraum teilgenommen hatten, hatten sie das Manticore-System vor ihrem Einsatz an Bord der Gauntlet noch nie verlassen. Daher mussten sie nun sämtliche traditionellen Demütigungen erfahren, wie sie an jenen unglücklichen Seelen verübt wurden, die noch nie die Mauer durchquert hatten. Die Zeremonien, die alle Arten von Initiationstorturen umfassten (von denen viele noch von den Ozeanen Alterdes herrührten und kreativ an die Weltraumverhältnisse angepasst worden waren), brauchten gewiss einige Zeit, und trotz des unangenehmen Flatterns in ihrer Bauchgegend hätte Abigail gern dabei geholfen.
    Sie war zum Glück bereits ein Hyperhengst, und sie hatte das Zertifikat über ihre Mauerdurchquerung, das sie vom Kapitän des Passagierschiffs erhalten hatte, mit dem sie von Grayson nach Manticore gelangt war, sorgsam aufbewahrt. Während ihrer Zeit auf der Akademie war sie sechs oder sieben Mal auf Urlaub zu Hause gewesen, und im Vergleich zu Karl und Shobhana war sie daher eine Veteranin der Hypertransitionen. Daher wurde sie jetzt wenigstens nicht mehr mit Lagerfett eingeschmiert, am ganzen Körper rasiert oder gezwungen, unappetitliche Dinge zu essen oder zu trinken oder anderen Erwachsenwerdungsritualen unterzogen, die die älteren Angehörigen der Gilde den Neulingen ihrer Zunft so freudenreich auferlegten.
    Dadurch standen sie und Grigovakis, der bereits mehrere Mauerdurchquerungen an Bord von Kauffahrteischiffen hinter sich hatte, dem regulären Dienst zur Verfügung. Während also Karl, Shobhana und die Hand voll Erdwühler im Mannschaftsdienstgrad, die ebenfalls ihre erste Hyperfahrt beendeten, ihre Umwandlung in Hyperhengste durchlebten, musste Abigail als Lieutenant Commander Atkins' Assistentin arbeiten, während die Gauntlet knapp vor der Hypergrenze des Tiberian-Systems aus dem Hyperraum hervorbrach. Und sie musste hart an sich halten, um eine ähnlich gleichgültige Fassade wie die Astrogatorin aufrechtzuerhalten – schließlich war es nur wieder eine Transition von vielen.
    Natürlich gab es auch Entschädigungen für die Arbeit, sagte sie sich. Gut, so konnte sie eben nicht helfen, eine nur mit Unterwäsche bekleidete Shobhana kopfüber durch ein enges Rohr in eine verdunkelte, schwerelose Abteilung zu stopfen, aus der sie mit bloßen Händen ›König Neptuns‹ schwebenden, gestohlenen ›Perlenschatz‹ bergen sollte (welcher in der Regel aus liebevoll vom Mund abgesparten, sehr überreifen Tomaten oder etwas ähnlich Patschigem bestand), aber dafür bekam sie auf dem Hauptaußendisplay den spektakulär schönen Anblick der Warshawski-Segel zu sehen, die ihre Transitenergie als blauen Glorienschein ins All abstrahlten. So etwas hatte sie natürlich schon vorher gesehen. An Bord von Passagierschiffen achtete man darauf, dass zahlende Fahrgäste für ihr Geld etwas geboten bekamen, deshalb gab es riesige Holodisplays in den Hauptsalons nur für solche Augenblicke. Dennoch war es ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht, das Leuchten als Passagier zu sehen oder als Mitglied der Kommandocrew eines Sternenschiffs.
    »Transit beendet, Sir«, meldete Lieutenant Commander Atkins.
    »Sehr gut, Astro.« Captain Oversteegen neigte sich mit dem Kommandosessel zurück und starrte auf das Manövrierhauptdisplay, bis es sich aktualisiert hatte und die Position der Gauntlet relativ zur örtlichen Sonne und den wichtigsten Himmelskörpern ihres Planetensystems zeigte. Er ließ Atkins einige Augenblicke, um zu überprüfen, dass ihre Position korrekt war – eine Aufgabe, die Abigail pflichtgemäß an ihrem Ersatzpult ebenfalls ausführte –, dann richtete er den Sessel wieder auf.
    »Haben Sie einen Kurs nach Refuge fertig, Astro?«, fragte er.
    »Jawohl, Sir. Marschzeit beträgt bei vierhundertundfünfzig Gravos etwa sieben Komma sechs Stunden.«
    »Sehr gut«, erwiderte Oversteegen. »Machen wir uns auf den Weg.«
    Der Kommandant wartete, während Atkins Befehle an den Rudergänger gab. Die Gauntlet fuhr den Impellerkeil hoch und begann, sich in die neue Richtung zu bewegen. Oversteegen erhob sich.
    »Commander Atkins, Sie haben das Kommando.«
    »Aye, Sir. Ich habe das Kommando«, bestätigte Atkins, und Oversteegen wandte sich an den Ersten Offizier.
    »Commander Watson, würd'n Sie und Ms Hearns bitte zu mir in den

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