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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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abspeicherte Routine wiederholt, aber wir bräuchten eigentlich noch ein halbes Dutzend weitere Durchläufe, um genau sagen zu können, an welchem Punkt die Routine sich wieder an den Anfang zurücksetzt. Andererseits haben wir wenigstens zwanzig Durchläufe solide analysiert. Wenn die Drohne einen davon wiederholt und wir eine hinreichend gute Ortungserfassung schaffen, dann sind wir im Geschäft.«
    »Damit müssen wir uns wohl begnügen, Chief«, sagte sie und blickte auf ihr Display, auf dem gerade die Werte für die dritte und letzte Beschießung durch Grigovakis' Crew erschienen. Dieser Durchgang war der beste, doch das Ergebnis hätte dennoch niemand zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Der beste Energie-im-Ziel-Wert, den Graser 36 erreicht hatte, lag noch unter fünfzehn Prozent des maximal möglichen. Mit dem Graser statt dem Ziellaser hätten sie bei solch einem Treffer zwar ein so kleines Ziel wie die Drohne vernichtet; dennoch wirkte die Vorstellung eher blutleer.
    »Wir sind als Nächste an der Reihe«, sagte sie, und Vassari nickte.
    »Bereithalten, Achtunddreißig«, hörte sie Commander Blumenthals Stimme, und ihr war beinahe, als hätte der Taktische Offizier sie gehört. Abigail drückte die Comtaste.
    »Achtunddreißig bereit«, bestätigte sie vorschriftsgemäß.
    »Durchlauf beginnt«, erklärte Commander Blumenthal, und Abigail hielt den Atem an, als die Drohne erneut an der Seite der Gauntlet entlangschoss.
    Der Lidar von Graser 38 versuchte, sich auf das Ziel aufzuschalten. Die Drohne war klein und schwer fassbar, doch andererseits wusste die Geschützbedienung genau, wo sie nach ihr suchen musste.
    »Ziel erfasst!«, meldete der Ortungsgast.
    »Verstanden«, antwortete Abigail und wandte sich Vassari zu. Der Chief starrte angestrengt auf sein Display, und als sie auf den eigenen Bildschirm vor sich blickte, sah sie den roten Visierkreis über der kleinen Lichtperle, der für die Drohne stand. Die Ziellösung wirkte gut, doch obwohl die Energielafette dem Ziel sauber folgte und die Drohne mitten im Fadenkreuz hielt, feuerte der Laser nicht.
    Abigail spürte die fünf Blicke der übrigen Bedienungsmannschaften von Graser 38 auf sich lasten, behielt die eigenen Augen jedoch auf dem Plot. Als Vassari und sie der Plan ersonnen hatten, war er ihr großartig vorgekommen; jetzt plötzlich war sie sich längst nicht mehr so sicher. Die Drohne hatte schon nahezu ein Drittel ihres Durchlaufs hinter sich, doch der Ziellaser schoss noch immer nicht. Wenn er nicht bald das Feuer eröffnete, erreichten sie einen Wert von null, und keine der anderen Crews hatte solch eine schlechte Leistung vorgelegt. Sie war ganz kurz davor, Vassari zu befehlen, dennoch zu feuern, weil sie sich sagte, dass schließlich ein wenig durchkommen musste, aber sie presste fest die Lippen zusammen, um der Versuchung nicht nachzugeben. Entweder funktionierte es oder nicht; auf keinen Fall würde sie jetzt noch kalte Füße bekommen und dadurch jede Erfolgschance verspielen. Und selbst wenn sie …
    »Erwischt!«, bellte Chief Vassari da, und der Ziellaser eröffnete das ›Feuer‹, bevor er ganz ausgesprochen hatte.
    Abigail beobachtete den Datenbalken im Block, und ein breites Grinsen trat auf ihr Gesicht, als der Rest der Crew zu jubeln und zu pfeifen begann. Der Computer hatte die Wiederholung eines früheren Vorbeiflugmanövers erkannt, und Vassaris Beschießungsplan ließ die Impulsfrequenz des Ziellasers mit der erkannten Drehfrequenz des Ziels synchronisieren. Dadurch stieß der Laser nicht das Maximum an zerstörerischer Energie aus, sondern sein Ausstoß war zeitlich genau darauf abgestimmt, die Drohne in dem Augenblick zu treffen, an dem sie dem Schiff die offenen Seiten ihres Impellerkeils zuwandte. Der Energie-im-Ziel-Gesamtwert schoss in die Höhe wie ein heimwehkranker Meteor, und Abigail hätte am liebsten selbst gejauchzt, während der Ziellaser systematisch auf die Drohne einhämmerte.
    »Zwoundsechzig Prozent des maximal Möglichen!«, rief Vassari überglücklich aus, als die Drohne ihren Durchlauf beendet hatte. » Verdammt , aber …!« Er verschluckte sich und blickte Abigail verlegen an. »Entschuldigen Sie, Ma'am«, sagte er zerknirscht.
    »Chief«, entgegnete sie grinsend, »ich komme von Grayson, nicht aus der Klosterschule. Ich habe das Wort schon mal gehört.«
    »Na, wenn das so ist«, sagte er, » verdammt , aber das war ein Spaß!«
    »Verdammt, das war es wirklich«, lachte sie leise und schlug ihm

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