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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Fertigkeiten zu schätzen.« Es gelang ihr zu lächeln, ohne die Zähne zu fletschen. »Und natürlich werde ich mein Bestes geben. Aber ich bin nur eine Midshipwoman. Wäre es nicht möglich, dass die hiesige Regierung beleidigt ist, wenn jemand mit solch niedrigem Rang zum Verbindungsoffizier bestimmt wird?«
    »Diese Möglichkeit existiert natürlich«, räumte Oversteegen ein, sich ihrer kochenden Wut offenbar völlig unbewusst. »Ich halte das jedoch für unwahrscheinlich. Vielmehr könnte ich mir vorstellen, dass ein einzelner Middy mit einem Trupp Marines als weniger bedrohlich – und aufdringlich – angesehen würde als ein höherer Offizier. Und von den Middys, die ich habe, sind Sie die beste Wahl.«
    Abigail stand kurz davor zu verlangen, dass er erklärte, wie er zu dieser Ansicht komme, doch sie biss sich auf die Zunge und hielt den Mund geschlossen. Schließlich und endlich war es offensichtlich, was er von ihr dachte.
    »Mein Wunsch, nicht bedrohlicher oder aufdringlicher zu erscheinen als unbedingt nötig, hat außerdem zur Folge, dass wir die Gauntlet nicht in die Umlaufbahn von Refuge bringen, Linda«, wandte er sich an den Ersten Offizier. »Zumindest am Anfang möchte ich so wenig Kontakt mit diesen Leuten wie möglich. Nehmen Sie sich die Zeit, Ms Hearns einzuweisen, auf genau welche Informationen wir es abgesehen ha'm.
    Ihr Ziel«, fuhr er an Abigail gerichtet fort, »besteht darin zu erklären, weshalb wir hier sin', und ein Gefühl zu bekommen, was die Gefolgschaft der Auserwählten von unserer Gegenwart hält. Alles andre, was Sie aufschnappen, ist natürlich auch wichtig, aber treiben Sie es nicht zu weit. Sie sollen das Eis brechen und unserm Besuch ein freundliches Gesicht geb'n. Betrachten Sie sich als unsern Botschafter. Wenn sich alles entwickelt, wie ich hoffe, werden Sie zwar weiterhin eine Rolle bei unsrer Kontaktaufnahme mit Refuge spiel'n, aber wir schicken dann wen runter, der ein bisschen ranghöher ist.«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Abigail. Viel mehr blieb ihr schließlich nicht zu sagen.
    »Linda«, wandte sich Oversteegen wieder an den Eins-O, »Sie sollten Ms Hearns nicht nur einweisen, sondern sich auch überlegen, wie viele Marines wir ihr genau mitgeben.«
    »Rechnen Sie mit Schwierigkeiten, Sir?«, fragte Commander Watson, und er zuckte mit den Schultern.
    »Ich rechne mit gar nichts«, sagte er. »Gleichzeitig sin' wir weit weg von zu Hause und ha'm noch nie eignen Kontakt mit Refuge gehabt. Mir ist wohler, wenn ich jemanden mitschicke, der Ms Hearns im Auge behält. Ich zweifle natürlich nicht etwa an ihrer Fähigkeit, sich um sich selber zu kümmern.« Er lächelte Abigail kurz an. »Gleichzeitig schadet es nie, jemanden zu ha'm, der einem den Rücken deckt, zumindest, bis man sicher weiß, wie der Hase läuft. Außerdem«, er lächelte noch breiter, »ist es eine gute Erfahrung für sie.«
    »Jawohl, Sir. Verstanden«, bestätigte Watson mit einem eigenen kurzen Lächeln. Als wäre sie ein Kindermädchen, das Daddy verspricht, mich vor Schwierigkeiten zu bewahren, so lange er weg ist , dachte Abigail verstimmt.
    »Nachdem wir Ms Hearns und ihr Kontaktkommando abgesetzt ha'm«, fuhr Oversteegen fort, »hätt' ich gern einen möglichst glaubhaften Vorwand, um die Gauntlet in den Orbit um Refuge zu bringen. Ich möchte nämlich auch nicht allzu sehr unterstreichen, wie achtsam wir sind, uns ihnen nicht aufzudrängen, als ich unbedingt muss.«
    »Wie Sie schon sagten, Sir, wir sind das erste Schiff der Königin im Tiberian-System«, entgegnete Watson. »Und jeder weiß, wie besessen die RMN davon ist, bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihre Sternenkarten auf den neusten Stand zu bringen. Uns würde es doch wirklich ähnlich sehen, wenn wir eine normale Vermessungsfahrt unternehmen würden, oder nicht?«
    »Genau an das habe ich auch gedacht«, stimmte Oversteegen zu.
    »Ich bin sicher, dass wir der planetarischen Regierung eine offizielle Erklärung von Ihnen vorlegen könnten, in der Sie erläutern, was wir hier wollen, Sir«, sagte Watson lächelnd. »Und Ms Hearns' offizieller Grund für ihren Besuch auf dem Planeten könnte darin bestehen, diese Note als höfliche Geste persönlich zu überreichen.«
    »Eine ausgezeichnete Idee«, sagte Oversteegen. »Ich werd' schreiben, wir untersuchen zusammen mit unseren erewhonischen Verbündeten das Verschwinden der Star Warrior . Damit hat Ms Hearns einen guten Grund, allerlei Fragen zu stellen, die sich erst auf dem

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