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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Planeten ergeben. Und wenn wir bereit sin', die Zeit damit zu verbringen, Vermessungen vorzunehmen, bloß um unsere Karten zu vervollständigen, dann müsste doch alles so routinemäßig ausseh'n, dass unsre Anwesenheit sie nicht weiter beunruhigt.«
    Er lehnte sich zurück und betrachtete Abigail einige Sekunden lang, dann zuckte er die Schultern.
    »Sie glauben vielleicht, mir geht es nur darum, den Refugianern bloß nicht auf die Füße zu treten, Ms Hearns. Vielleicht ist es ja sogar so. Aber wie meine liebe Mutter immer gesagt hat, mit Honig fängt man mehr Fliegen als mit Essig. Es kostet uns praktisch nichts, um alle übertriebenen Empfindlichkeiten, die diese Leute vielleicht ha'm, herumzuschleichen wie die Katze um den heißen Brei. Wenn ich ehrlich bin, empfinde ich angesichts der Tatsache, dass sie in dieses System gezogen sind, um in Isolation zu leben, auch eine gewisse Verpflichtung, uns ihnen nicht mehr aufzudrängen als unbedingt nötig.«
    Abigail gelang es, nicht überrascht zu stutzen, aber es fiel ihr schwer. Oversteegen wirkte vollkommen aufrichtig. Solch ein Bekenntnis hätte sie im Leben nicht von ihm erwartet, und seine anscheinende Sensibilität gegenüber den refugianischen Vorstellungen und Wünschen schien nur umso mehr zu unterstreichen, wie unsensibel er ihrer Reaktion darauf gegenüberstand, dass er sie so beiläufig in eine stereotype Schublade seines Gehirns fegte.
    »Wie auch immer«, fuhr er forscher fort, »sobald der Eins-O Sie eingewies'n und Ihnen ein Landekommando zusammengestellt hat, bringen wir Sie hinunter, damit Sie für uns mit diesen Leuten reden.«
     
     
     
     
    »Ach du Scheiße. Ist das dein Ernst? Ein Kreuzer ?« Haicheng Ringstorff starrte George Lithgow an, seinen Ortungsoffizier und Stellvertreter.
    »So sieht es jedenfalls aus«, antwortete Lithgow. »Ganz sicher können wir uns noch nicht sein – wir haben bisher nur den Hyperabdruck und eine Impellersignatur, aber beides passt zu einem einzelnen Schweren Kreuzer oder Schlachtkreuzer.«
    »Ein Schwerer Kreuzer wäre schon schlimm genug, George«, entgegnete Ringstorff verdrossen. »Beschwören wir nur kein Unheil herauf, indem wir in größerem Stil planen als nötig!«
    »Ich gebe dir ja nur weiter, was die Ortungsdaten aussagen.« Lithgow zuckte mit den Achseln. »Wenn wer immer das ist, Kurs auf Refuge nimmt – und es sieht ganz danach aus –, dürften unsere Sensorplattformen im inneren System das Schiff identifizieren könnten. Was unternehmen wir inzwischen?«
    Ringstorff lächelte schmallippig. Lithgow hatte ›wir‹ gesagt, aber ›du‹ gemeint. Und das war auch angebracht, bedachte man, dass Ringstorff offiziell die Verantwortung für den Vier-Manegen-Zirkus trug, zu dem die Tiberian-Operation entartet war.
    Er lehnte sich zurück und fuhr mit gespreizten Fingern durch sein dichtes, dunkles Haar. Für einen Andermaner war Ringstorff groß. Er hatte breite Schultern und war kräftig gebaut, und man merkte ihm den Oberst der Kaiserlichen Marineinfanterie, der er einmal gewesen war, noch immer an. Allerdings war diese Zeit lange her und zu Ende gegangen, nachdem der Generalinspekteur gewisse Unregelmäßigkeiten in der Kontoführung seines Regiments festgestellt hatte. Wegen seiner ausgezeichneten Führung im Kampf und seiner zahlreichen Auszeichnungen hatte man ihm gestattet, still und ohne Verhandlung oder auch nur eine amtliche Untersuchung seinen Abschied zu nehmen, doch seine Karriere im kaiserlichen Dienst war ein für alle Mal vorbei gewesen. Und das war vielleicht auch gut so gewesen, denn im Laufe der vergangenen fünfundzwanzig T-Jahre hatte Haicheng Ringstorff weit profitablere Anwendungen seiner Fähigkeiten entdeckt als die Offizierslaufbahn.
    In vielerlei Hinsicht schien die augenblickliche Mission sich als die bislang profitabelste zu erweisen. Und das sollte verdammt noch mal auch so bleiben, bedachte man, zu was für einem Fiasko sie sich starrsinnig entwickeln wollte!
    »Was sagt der Zeitplan für Tyler und Lamar?«, fragte er Lithgow nach kurzem Nachdenken.
    »Ein Zeitplan? Für diese unberechenbaren Irren?« Lithgow schnaubte.
    »Du weißt, wie ich es meine«, fuhr Ringstorff ihn an.
    »Ja, ja, ich denke schon«, gab Lithgow zu. Offenbar um sein Gedächtnis aufzufrischen, zog er ein Memopad aus der Tasche und drückte einige Tasten, dann zuckte er wieder die Achseln. »Tyler sollte innerhalb der nächsten zwoundsiebzig Standardstunden zurückkehren«, sagte er. »Wenn Lamar und

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