Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
vermasseln«, erwiderte Ringstorff. »Wenn sie jetzt schon versagen, werde ich das in meinem Bericht sehr deutlich hervorheben, das garantiere ich dir!«
    »Was ist mit der Pinasse? Den Überwachungsplattformen zufolge hat sie gerade die Atmosphäre verlassen und nimmt Kurs auf den Kreuzer, aber sie holt ihn niemals ein, bevor das Gefecht beginnt. Was machen wir hinterher mit ihr? Und wo wir schon dabei sind, was ist mit Refuge?«
    »Hm.« Ringstorff runzelte die Stirn. »Die Pinasse müssen wir beseitigen«, sagte er. »Wir müssen davon ausgehen, dass der Kommandant des Kreuzers seine Absichten bereits übermittelt und der Pinassencrew wenigstens allgemeine Informationen gegeben hat. Was mit Refuge ist, weiß ich allerdings nicht.«
    Mit beiden Händen trommelte er einige Sekunden lang leicht auf die Tischkante.
    »Ich würde sie am liebsten in Ruhe lassen«, sagte er schließlich. »Die Leute besitzen keinerlei Systemüberwachung, also erhalten sie ihre Informationen nur aus den Sendungen des Kreuzers. Ich bezweifle sehr, dass ein regulärer Navykommandant sie in die Schusslinie bringen würde, wenn er es irgendwie vermeiden könnte, also hat er ihnen vielleicht überhaupt kein Signal geschickt. Natürlich wäre die sicherste Lösung hinzugehen und sie alle auszuschalten. Da unten leben schließlich kaum genügend Leute, um die Sollys in Aufruhr zu versetzen, weil der Eridanus-Erlass gebrochen wurde! Aber Pritchart wäre sauer darüber – sie ist schon ärgerlich wegen der Sache, die ihrem Transporter zugestoßen ist. Vergiss nicht, dass sie vor dem Pierre'schen Putsch eine verdammte Aprilistin gewesen ist. Sie würde nicht zögern, so viele Eier zu zerbrechen wie nötig, um diese Affäre aufzuklären, und es könnte ganz schön hässlich werden, wenn ausgerechnet wir ihre Regierung veranlassen, den Erewhonern aktiv zur Seite zu stehen.«
    Nach kurzem Nachdenken beschloss er achselzuckend: »Wir müssen das Stück wohl nach Gehör spielen«, beschloss er. »Wenn wir die Pinasse und ihre Crew kriegen, haben wir das Hauptziel erreicht. Wenn es so aussieht, als hätten sie den Refugianern etwas gesendet, dann müssen wir eben auch Zion ausschalten. Wir wissen, dass ihr planetares Kommunikationsnetz das Letzte ist – wenn wir also ihren Hauptkommunikationsknoten am Boden ausradieren, haben wir auch alle Informationen gelöscht, die er erhalten hat. Zum Teufel, wahrscheinlich reicht es, zwo Sturmshuttles runterzuschicken und nur ihre Funkbude zu zerstören!« Er lachte plötzlich. »Ja, dann machen wir sogar noch ein paar Punkte für unsere ›humanitäre Zurückhaltung‹!« Schlagartig wurde er ernst.
    »Aber wenn es aussieht, als hätte die Information Zion verlassen, dann tun wir alles, was nötig ist.«
     
     
     
     
    »… kehr'n Sie also zunächst nach Refuge zurück. Wir kommen wieder und holen Sie und Ihre Leute ab, nachdem wir die Hyperdrücke untersucht ha'm.«
    Abigail musterte Captain Oversteegens Gesicht auf dem kleinen Combildschirm. Er wirkte gelassen und zuversichtlich, obwohl die Operationszentrale bestätigt hatte, dass beide einkommenden Impellersignaturen zu Schiffen von mindestens Schweren Kreuzern stammten. Für Piratenschiffe war das zu groß, für gleich welche Handelsschiffe jedoch zu klein. Selbstverständlich kam kein Pirat hinsichtlich der Technik und der Ausbildung an die RMN heran. Dennoch …
    »Verstanden, Sir«, sagte sie und wartete die Signalverzögerung ab, bis er zufrieden nickte.
    »Halten Sie die Augen offen«, sagte er. »Im Moment sieht es so aus, als hätten wir es mit bloß zwo Schiffen zu tun. Und es ist immer noch möglich, dass es nur reguläre Kriegsschiffe sin', die aus gutem Grund in dieses System kommen. Andererseits folgen sie einem Kurs, der sie um den Außenrand der Hypergrenze herumführt. Das ist so … ungewöhnlich, dass ich doch ein bisschen misstrauisch werd', aber es bedeutet auch, dass sie uns nicht unmittelbar auszuweichen versuchen. Wenn es sich also wirklich um Piraten handelt, ha'm die Kerle 'ne Menge Mumm. Oder sie ha'm was zu verbergen, das so wichtig ist, dass sie das Risiko eines Gefechts mit einem Schweren Kreuzer eingeh'n. Wenn dem so ist, werden sie nicht zögern, eine Pinasse anzugreifen. Nutzen Sie Ihren Entscheidungsspielraum und seh'n Sie zu, dass Sie die Refugianer nicht mit reinzieh'n. Oversteegen Ende.«
    Der Schirm erlosch. Abigail setzte sich und starrte ihn eine Weile an, dann riss sie sich zusammen, stand auf und trat aus dem

Weitere Kostenlose Bücher