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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Befehlen – jedoch alles, was sie erhalten würde. »Willkommen an Bord der Fearless , Commander. Ich vertraue darauf, dass Sie abreisebereit sind, wenn mein Geleitzug komplett ist?«
    »Ich bin schon jetzt fertig, Ma'am«, entgegnete Wallace. »Und gestatten Sie mir die Bemerkung, dass ich mich darauf freue, mit Ihnen zu dienen.«
    Und seine Überzeugung zu rechtfertigen, dass der Angreifer tatsächlich ein andermanisches Schiff ist? Wahrscheinlich. »Das kann ich nur erwidern, Commander«, sagte sie leise. »Wenn das alles wäre, Admiral …«
    »Das ist alles, Honor«, sagte Trent, erhob sich und reichte ihr die Hand. »Eine gute Jagd wünsche ich Ihnen.«
     
     
     
     
    Commodore Robert Dominick von der Volksflotte schob das elektronische Klemmbrett mit einem leisen Grunzen halb über den polierten Konferenztisch. »Zufrieden stellend«, erklärte er. »Sehr zufrieden stellend. Meinen Sie nicht auch, Captain?«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Captain Avery Vaccares, VFH, während er den Arm vorstreckte und das Klemmbrett ganz zu sich heranzog.
    »Ja, wirklich«, sagte Dominick, lehnte sich zurück und faltete die Hände über dem vorstehenden Baum. »Effizient und professionell ausgeführt. Ich glaube, wir können auf unsere Leute sehr stolz sein, würden Sie das nicht auch sagen?«
    »Unsere Leute haben sehr effizient ihre Pflicht getan, Sir«, antwortete Vaccares, indem er seine Worte sehr genau abwog. Jawohl, die Männer und Frauen von PNS Vanguard hatten die Befehle wirklich sehr gut ausgeführt.
    Doch ob ihr Tun professionell gewesen war – nun, das stand auf einem ganz anderen Blatt. Gewiss war der feindliche Handelsverkehr in Kriegszeiten ein legitimes Ziel, und bestimmt hatte das Sternenkönigreich von Manticore die Volksrepublik hinreichend provoziert, um selbst die Geduld eines Heiligen zu erschöpfen.
    Doch obwohl jeder in dreihundert Lichtjahren Umkreis die dunklen Wolken sehen konnte, die sich am Horizont zusammenzogen, stand unverrückbar fest, dass zwischen Haven und Manticore im Moment kein Kriegszustand herrschte.
    Und damit war Vaccares' Meinung nach das Tun der Vanguard nicht mehr und nicht weniger als Piraterie.
    Bis hin zur alten Piratentradition, die Beute aufzuteilen.
    »Ich nehme an, Ihre Leute verlangen wieder die erste Wahl?«, fragte Dominick den dritten Mann am Tisch.
    Der Mann, den sie nur als Charles kannten, winkte beiläufig ab. »Tatsächlich, Commodore«, sagte er mit seiner leisen, aufrichtigen Stimme, die so gut zu seinem herzlichen Lächeln passte, »finde ich, dass wir diesmal auf unseren Anteil verzichten und ihn unter der Besatzung aufteilen sollten.«
    Dominick stutzte. »Der Besatzung?«
    »Aber gewiss«, sagte Charles. »Wie Sie eben noch so richtig bemerkten, hat sie ihre Pflicht gut erfüllt. Mir will es scheinen, als sollten die Leute hin und wieder an den Früchten ihrer Arbeit teilhaben.«
    Er richtete sein Lächeln auf Vaccares. »Meinen Sie nicht auch, Captain?«
    »Die Besatzung besteht aus Dienern der Volksrepublik Haven«, entgegnete Vaccares, ohne das Lächeln zu erwidern. »Sie tun die Pflicht, für die sie bezahlt werden. Persönlich halte ich es für nicht angemessen, ihnen einen Anteil an« – der Beute , dachte er – »dem Resultat dieser Pflicht anzubieten.«
    Dominicks Gesicht verdunkelte sich, doch Charles lächelte nur umso freundlicher. »Na, kommen Sie schon, Captain«, sagte er beschwichtigend. »Wo ist denn der Unterschied zu der Prise, die der Besatzung traditionell für die Wegnahme eines Feindschiffes zusteht?«
    Dass die Mantys offiziell nicht unsere Feinde sind. »Sie haben mich nach meiner Meinung gefragt, und ich habe sie ausgesprochen«, entgegnete Vaccares gleichmütig. »Commodore Dominick führt den Befehl. Was immer er entscheidet, wird getan.«
    »Und ich finde, die Besatzung hat eine Belohnung verdient«, sagte Dominick bärbeißig. Er beugte sich über den Tisch, schnappte sich wieder das Klemmbrett und hielt es so, dass Charles und er das Display gleichzeitig lesen konnten. »Mal schauen …«
    Vaccares lehnte sich zurück und versuchte, seinen Vorgesetzten nicht als die eine Hälfte eines Geierpaares zu sehen, das überlegte, wie man einen besonders saftigen Schafskadaver am besten aufteilte.
    Und wie schon so oft in den vergangenen Monaten stellte er fest, dass seine Augen und Gedanken sich Charles zuwandten.
    Charles. Mittelgroß, normal gebaut, hellbraunes Haar, dunkelbraune Augen. Rundes, ausdrucksvolles Gesicht, nicht

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