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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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lassen.«
    »Nur wenn sie herausfinden, dass wir es waren, bevor die Jansci eintrifft«, sagte Vaccares. Er wusste jedoch, dass er die Diskussion verloren hatte. Der Commodore war so sehr in den verschlungenen Plan verliebt, den er mit Charles' Hilfe ersonnen hatte, dass er niemals geglaubt hätte, die Manticoraner könnten vielleicht nach einem ganz anderen Lied tanzen als dem, das Charles ihnen aufspielte.
    Dennoch war es seine Pflicht, zur Vorsicht zu raten. »Ungeachtet dessen bleibt die Tatsache bestehen, dass wir für einen fragwürdigen Gewinn einen Kontakt oder sogar eine direkte Konfrontation riskieren, Sir.«
    »Moment mal«, warf Charles ein. Er klang plötzlich vorsichtig. »Was für eine Konfrontation denn?«
    »Es ist bekannt, dass an der Sonnenforschungsanlage von Tylers Stern gelegentlich manticoranische Kampfschiffe zu Gast sind«, sagte Dominick. »Hatte ich das nicht erwähnt?«
    »Nein, das haben Sie nicht«, sagte Charles düster. »Ich vertraue darauf, dass Sie unseren Angriff weit außerhalb der Sensorenreichweite dieser Station und eventueller Gäste positionieren.«
    »Warum?«, wollte Dominick wissen. »Ich dachte, Sie hätten gerade gesagt, Sie wären mit den Leistungen der Crew zufrieden.«
    »Ich habe gesagt, dass sie gut ihre Pflicht tut«, verbesserte Charles ihn. »Sie sind aber noch längst nicht so weit, den Crippler gegen ein Kriegsschiff einsetzen zu können.«
    »Und wie lange dauert es noch, bis sie sich diese schwer fassbare Qualifikation errungen haben?«, versetzte Dominick; er klang mit einem Mal ein wenig ärgerlich. »Ursprünglich sollten wir fünf Testangriffe gegen Frachter führen. Dann waren es sieben. Nun haben wir acht ausgeführt, und Sie sind immer noch nicht zufrieden.«
    »Die Fähigkeit dieser Crew, eine Lernkurve zu erklimmen, liegt außerhalb meiner Kontrolle, Commodore«, sagte Charles eisig. »Der Impellerkeil eines Kriegsschiffs ist komplizierter als der eines Frachters, und dadurch sinkt die effektive Reichweite des Cripplers auf irgendetwas zwischen zwanzig und dreißig Prozent.«
    Dominick richtete sich in seinem Sessel auf. »Darf ich Sie daran erinnern, dass das eigentliche Ziel dieses Einsatzes darin besteht, die Gefechtstauglichkeit der Waffe zu testen, die Sie uns so gern verkaufen möchten?«
    »Und darf ich Sie daran erinnern, dass Präsident Harris die Entscheidungsgewalt mir übertragen hat?«, entgegnete Charles. »Im Übrigen haben Sie die Gefechtstauglichkeit des Cripplers doch selbst beobachtet. Achtmal in Folge sogar.«
    Er hob die Hand, die Fläche dem Commodore zugewandt. »Sie kommen schon noch zu Ihrem Schuss auf ein manticoranisches Kriegsschiff«, sagte er, plötzlich wieder ganz ruhig, leise und beschwichtigend. »Aber nicht, bevor Sie bereit sind. Ganz gewiss doch möchte niemand, dass das Schiff, in dem wir fahren, ringsum in Stücke geschossen wird.«
    Dominick holte tief Luft. »Nein, natürlich nicht«, sagte er; in seiner Stimme war noch immer die Ungeduld zu hören. »Und ich werde der Erste sein, der zugibt, dass Ihr Plan bislang wunderbar funktioniert hat. Dennoch hat unser Einsatz drei Ziele, und ich bin mir bisher nicht einmal sicher, ob wir auch nur eins davon erreicht haben.«
    »Ich verstehe Ihre Ungeduld, Commodore«, sagte Charles. »Aber wenn Sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollen, dann müssen Sie warten, dass beide Fliegen zur rechten Zeit am rechten Ort sitzen. Geduld ist dazu unabdingbare Voraussetzung.«
    Er machte eine Handbewegung. »Und Fliege Nummer zwei hat sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bereits hingesetzt. Die Mantys werden unsere Emissionstarnung mittlerweile durchschaut haben und davon ausgehen, dass ein Andermaner zwischen ihren Handelsschiffen Amok läuft. Wenn wir die Jansci erst genommen haben, werden sie in einer ganz anderen Richtung nach den Verantwortlichen suchen.«
    »Ich hoffe, Sie haben Recht«, seufzte Dominick. »Manticoranische Frachter plündern ist ja eine ganz nette Ablenkung, aber um im Triumph nach Haven zurückzukehren, dazu reicht es noch lange nicht.«
    »Oh, Sie werden Ihre triumphale Rückkehr schon bekommen, Commodore«, versicherte Charles ihm und lächelte schmal. »Schließlich bringt ein Offizier der VFH nicht jeden Tag die Waffe nach Hause, die Manticores Untergang sein wird.«
    Stolzerfüllt richtete sich Dominick wieder auf, und Vaccares hätte am liebsten den Kopf geschüttelt. Charles wusste immer genau, welche Taste er anschlagen

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