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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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militärische Operation vor uns. Sie weist vielmehr eine politische Dimension auf, der wir immer gewahr bleiben müssen. Konkret wollen wir Haven veranlassen, Kräfte von der Front abzuziehen, um die rückwärtigen Systeme der Republik vor unseren Raids zu schützen. Wir haben daher die Verwundbarkeit des Zielsystems gegen seinen wirtschaftlichen und industriellen Wert abzuwägen. Aber zusätzlich müssen wir abschätzen, welche davon am wahrscheinlichsten politischen Druck ausüben können, damit feindliche Angriffsverbände zu Schutzaufgaben abgezogen werden.
    Ich bin zuversichtlich, dass wir solche Systeme finden, aber um unser Ziel zu erreichen, werden wir fast mit Sicherheit unsere Angriffsverbände weit verteilt einsetzen müssen, zumindest in der Anfangsphase. Folglich werden wir uns sehr auf die Fähigkeiten und das Urteilsvermögen unserer jüngeren Flaggoffiziere verlassen müssen – mehr als ursprünglich geplant. Ich weiß, was ich von meinen Geschwaderkommandeuren zu halten habe, aber mit Ihren Divisionschefs bin ich weniger vertraut, und leider wird der Druck, bald mit den Operationen zu beginnen, uns wenig Zeit lassen, einander in Übungsmanövern besser kennenzulernen. Deshalb werde ich mich sehr darauf verlassen müssen, dass Sie mich auf Wissenswertes über Ihre Untergebenen hinweisen, das selbst zu entdecken mir die Zeit fehlt.«
    Mehrere Köpfe nickten, und jedes Gesicht war nüchtern und aufmerksam.
    »Nur noch einen Moment, und Commodore Brigham und Commander Reynolds weisen uns in die Aufklärungslage, die vermutete feindliche Stärke und die Parameter der Zielauswahl ein, die uns die Admiralität gesetzt hat. Danach werde ich Sie alle bitten, an Bord Ihrer Schiffe zurückzukehren und Ihre eigenen Stäbe mit der Lage vertraut zu machen. Die Leute sollen sich eigene Gedanken machen. Für heute Abend möchte ich Sie alle – zusammen mit Ihren Stabschefs und Operationsoffizieren – zum Essen einladen.«
    McKeon, Truman und Henke sahen einander ausdruckslos an, und Honor lächelte.
    »Bringen Sie Appetit mit«, sagte sie, »denn ich glaube, das Essen wird Ihnen schmecken. Aber planen Sie eine späte Rückkehr ein, Ladys und Gentlemen. Das wird ein Arbeitsessen. Vermutlich das erste von vielen.«
     
     
     
     
    »Hätten Sie eine Minute Zeit für mich?«
    Honor drehte den Kopf und blickte Michelle Henke an, und sie zog die Brauen hoch, als sie den Unterton von Besorgnis und Frustration vernahm. Die anderen Flaggoffiziere verließen den Raum durch die Luke, und Honor sah Mercedes Brigham an. Als ihre Augen zur Seite zuckten, begriff die Stabschefin den stummen Befehl und drängte auch die übrigen Offiziere des Stabes diskret zum Ausgang.
    »Natürlich habe ich eine Minute Zeit, Mike«, sagte Honor und wandte sich Henke wieder zu. »Was gibt's?«
    Sie gestattete, dass ein Hauch von Besorgnis ihre Stimme weicher machte. Henke gehörte zu den Personen, die schon vor langem bemerkt hatten, dass Honor die Gefühle der Menschen ringsum spüren konnte, deshalb hatte es keinen Sinn vorzugeben, sie wüsste nicht, dass ihre Freundin sich um etwas sorgte. Henkes Lippen zuckten kurz, doch das Lächeln aus der halb belustigten Erkenntnis berührte ihre Augen kaum.
    »Neulich ist mir etwas bewusst geworden«, sagte sie ruhig. »Um genau zu sein, die Umstände, die dazu führten, dass ich das Einundachtzigste bekam.«
    An ihrem Tonfall war etwas seltsam Förmliches, und Honor runzelte leicht die Stirn.
    »Was soll damit sein?«
    »Meinen Gewährsleuten zufolge habe ich das Kommando bekommen, weil du mich eigens angefordert hast«, sagte Henke und schaute Honor ruhig ins Gesicht.
    Honor erwiderte ihren Blick und unterdrückte ein Seufzen. Sie hatte gehofft, Henke würde davon nicht erfahren. Nicht dass dazu eine realistische Chance bestanden hatte.
    »Da hast du nicht ganz den richtigen Eindruck, Mike«, sagte sie schließlich.
    »Honor, lassen wir doch die Wortklaubereien. Hast du Beziehungen spielen lassen, um mir ein Kommando zu verschaffen?«
    Honor musterte sie noch einen Augenblick, dann blickte sie sich in der Abteilung um. Bis auf Andrew LaFollet und Mercedes Brigham war jeder gegangen.
    »Mercedes, Andrew«, sagte sie, »würden Sie uns bitte einen Augenblick allein lassen?«
    »Gern, Mylady«, sagte LaFollet, und er und die Stabschefin traten hinaus. Honor wartete, bis sie die Luke hinter ihnen geschlossen hatte, dann wandte sie sich Henke wieder zu.
    »Also gut, Mike«, seufzte sie. »Wie schwierig

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