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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hypothetisch. Und selbst wenn die Solarier dazu in der Lage wären, hier in der Republik könnte es trotzdem niemand bewerkstelligen. Angenommen, dieses hochgradig zweifelhafte Ergebnis – ich darf erinnern, es wurde in nur einer Blutprobe gefunden – bedeutet, dass Grosclaude mithilfe dieser Technik ermordet wurde – wo zum Teufel hätte Giancola sie her?«
    »Von Ihnen kommt heute wirklich eine frohe Botschaft nach der anderen.«
    »Wenn sich am Horizont ein Gewitter zeigt, sollte man so weit vorausplanen, dass man wenigstens einen Schirm mitnimmt«, entgegnete Usher philosophisch, und sie schnitt eine Grimasse. Dann überlegte sie mehrere, endlose Sekunden lang angestrengt.
    »Also gut, Kevin«, sagte sie endlich. »Sie haben über die Sache länger nachdenken können als ich, und weil ich Sie kenne, bezweifle ich sehr, dass Sie um dieses Treffen gebeten hätten, ohne zumindest eine Idee zu haben, wie wir fortfahren könnten.«
    »Wie ich es sehe«, sagte Usher nach einem Moment, »hat das Problem grundsätzlich vier Dimensionen. Erstens der verdammte Krieg an sich und warum wir ihn überhaupt führen. Zwotens die verfassungsrechtlichen Implikationen von Verrat auf diesem Niveau, begangen von einem Kabinettsminister, und ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich gar nicht genau weiß, ob das, was er getan hat – wenn wir recht haben und er wirklich schuldig ist –, unter die Definition des Verrats in der Verfassung fällt. Amtsmissbrauch und Verschwörung; strafbare Handlungen, Kapitalverbrechen und Vergehen; mit irgendetwas erwischen wir ihn sicher. Aber Verrat ist schon ziemlich spezifisch. Drittens kommen nach den verfassungsrechtlichen Erwägungen die politischen. Nicht in Begriffen interstellarer Diplomatie und Kriegführung, sondern in Bezug auf die Frage, ob unser System schon stark genug ist, um solch eine Krise zu überstehen. Und natürlich die Frage, wie fest Ihre Regierung noch steht, wenn sich herausstellt, dass einer Ihrer Minister uns manipuliert hat, in den Krieg zu ziehen. Viertens ist fraglich, wie wir die Ermittlung fortsetzen, während wir alle anderen Aspekte dieser Pandorabüchse im Kopf behalten.«
    Er blickte die Präsidentin an, eine Braue hochgezogen, und sie stimmte seiner Analyse mit einem verdrossenen Nicken zu.
    »Ich bin nicht in der Position, den ersten Punkt zu kommentieren«, fuhr Usher fort. »Das ist Ihr Metier – Ihres und Admiral Theismans. Was die verfassungsrechtliche Seite angeht, ist Denis vermutlich eine erheblich größere Autorität als ich. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass die Verfassung uns wahrscheinlich den Rahmen liefert, um eine Ermittlung durchzuführen und, falls sich herausstellt, dass der Bastard schuldig ist, den Hammer Gottes auf ihn niederzubringen, und zwar heftig. Das jedoch führt uns zu den politischen Aspekten. Insbesondere mache ich mir höllische Sorgen, dass unsere Verfassung noch nicht lange genug wieder in Kraft ist, um schon solch eine Krise zu überstehen.«
    Er sah der Präsidentin in die Augen, das scharf geschnittene Gesicht düsterer, als sie es je gesehen hatte.
    »Ich bin schon mehr als einmal an den Rand des Erlaubten gegangen und habe ihn dann gedehnt, Eloise. Das wissen Sie. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass das einer der Gründe ist, weshalb Sie mir meinen Posten gegeben haben. Aber ich glaube wirklich an die Verfassung. Ich glaube, dass das einzige Heilmittel und die einzige Vorsorge gegen solch völligen Wahnsinn wie den, in den die Republik verfallen war, eine machtvolle allgemeine Zustimmung zur absoluten Unverletzbarkeit des Rechtsstaates ist. Sollten wir der Sache weiter nachgehen, dann ist es meiner Einschätzung nach durchaus möglich, dass wir am Ende dem Tempel die Säulen wegreißen und er über uns zusammenbricht.
    Wenn wir Arnold Giancola anklagen wollen, dann brauchen wir Beweise. Verdachtsmomente, so fundiert sie auch sein mögen, genügen nicht. Auch keine noch so überzeugenden Hypothesen. Beweise. Ohne Beweise werden er und seine Anhänger – und davon hat er genügend, wie wir alle wissen – aufschreien, wir würden uns aufführen wie die SyS. Dass wir als Vorwand zur Ausschaltung der Opposition lächerliche Beschuldigungen gegen einen politischen Gegner erhöben. Jeder, der Sie wirklich kennt, würde sofort sehen, wie lächerlich dieser Vorwurf wäre, aber wenn die Tatsachenverdreher auf beiden Seiten erst einmal ihr Programm durchgezogen haben, wird sich dessen niemand mehr sicher sein,

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