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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der nicht zu Ihrem engeren Kreis gehört. Was durchaus zur Folge haben kann, dass Giancola und seine Anhänger Ihre Regierung mit der Begründung zu stürzen versuchen, dass ausgerechnet sie die Verfassung vor Missbrauch und Manipulation schützen würden. Und wenn Giancola genug Verwirrung stiften und genug Unterstützung zusammentrommeln kann, dann könnten die Folgen für alles, was wir zu erreichen versucht haben, sehr, sehr hässlich sein.«
    »Wahrscheinlich ist es sogar noch schlimmer, als Sie glauben«, sagte Pritchart bedrückt. »Der Krieg ist im Augenblick unfasslich populär. Ich hatte nicht bemerkt, wie sehr die öffentliche Meinung dafür ist, den Mantys heimzuzahlen, wie sie uns beim letzten Mal fertiggemacht haben. Und momentan steht im Kongress völlig außer Frage, dass niemand anderer als die Mantys die diplomatische Korrespondenz manipuliert haben. Warum sollte es auch anders sein? Ich habe persönlich garantiert, dass dem so ist!
    Was also passiert, wenn ich plötzlich vor den Kongress trete und verkünde, dass wir doch die Schuldigen sind? Angenommen, ich teile dem Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des Senats mit, dass wir – mit enthusiastischer Billigung des Kongresses – aufgrund eines Schwindels in den Krieg gezogen sind, den nicht die Mantys aufgezogen haben, sondern unser eigener Außenminister?«
    »Ich habe nicht die leiseste Idee«, gab Usher offen zu. Abrioux schüttelte ebenfalls den Kopf. Im Gegensatz zu Usher trug sie jedoch die Miene von jemandem, der sich absolut sicher ist, ein Gespräch zu verfolgen, das seine Gehaltsklasse bei weitem übertraf.
    »Als Erstes wird man sich weigern, die Sache zu glauben«, erklärte Pritchart, ohne Raum für Zweifel zu lassen. »Selbst mit einem Beweis der Art, wie er Ihren Worten nach ja unabdingbar ist, würde es einige Zeit dauern – eine ganze Zeit –, bis wir eine Mehrheit des Kongresses überzeugt hätten, was wirklich geschehen ist. Unter der Voraussetzung, dass eine Mehrheit im Kongress überhaupt so aufgeschlossen ist, diese Möglichkeit zuzulassen. Vergessen Sie nicht, wie viele Freunde Giancola dort besitzt.
    Aber selbst wenn uns der Kongress unsere Version abkauft, wir sind gerade dabei, den verdammten Krieg zu gewinnen. Zumindest sieht es danach aus, und der Kongress ist als Ganzes von unserem Sieg überzeugt. Sollte sich also herausstellen, dass die Kampfhandlungen wiederaufgenommen wurden, weil ein Mitglied meines Kabinetts vorsätzlich diplomatische Noten manipuliert, verfälscht und entstellt hat, dann wird es eine beträchtliche Anzahl von Volksvertretern nicht einmal interessieren. Sie werden nur sehen, dass diesmal die Mantys vor dem K.O. stehen, und auf keinen Fall stimmen sie dann zu, dass wir Elizabeth Winton eine E-Mail schicken, in der steht: ›Hoppla. Tut uns leid, das Missverständnis. Vertragen wir uns doch wieder.‹ Schon gar nicht, wenn es bedeutet, dass die Republik öffentlich die Kriegsschuld anerkennt – wie sie es verdammt noch mal sollte, wenn Giancola tatsächlich der Schuldige ist. Wenn wir öffentlich machen, was unserer Meinung nach passiert ist, müssen wir unsere Schuld eingestehen, falls wir den Rest der Galaxis je überzeugen wollen, dass wir mit der Volksrepublik Haven nichts mehr zu tun haben.«
    Ihr schönes Gesicht wirkte verhärmt, unter ihren Topasaugen lagen Schatten, und Usher nickte langsam.
    »Ich wusste, dass es ein ganz schöner Mist sein würde, egal wie«, sagte er. »Ich habe nur nicht weit genug gedacht, um zu begreifen, wie schlimm es wirklich wird.«
    »Sich um die politischen Folgen zu sorgen ist nicht Ihr Job, sondern meiner. Und wenn Sie konkrete Beweise beibringen – Beweismaterial, das ich einem Richter vorlegen könnte oder einem interstellaren Schiedsgericht oder mit dem ich sogar unseren Kongress überzeugen könnte –, dann bleibt mir keine andere Wahl, als mit diesem Beweismaterial an die Öffentlichkeit zu gehen und zu versuchen, die politischen, diplomatischen und rechtsstaatlichen Folgen zu überstehen, wie immer sie auch aussehen werden. Wenn Sie mir den Beweis liefern, dann werde ich es tun, bei Gott.«
    »Eloise …«
    »Nein, Kevin. Davor dürfen wir uns nicht drücken. Wir können uns nicht leisten, ohne Beweis an die Öffentlichkeit zu gehen, aber wenn der Beweis existiert, können wir es uns nicht leisten, ihn für uns zu behalten. Wenn es wirklich geschehen ist, wird es früher oder später ans Licht kommen, gleich, was wir unternehmen. Und ich

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